Heute kommt etwas Wehmut auf – es ist der letzte Tag in der „Natur“, ab jetzt fahren wir zurück in den landwirtschaftlicheren urbanen Gürtel zwischen den Grossen Seen .
Der Tag beginnt wieder mit einem grauen Deckel am Himmel – es soll jedoch besser werden und spätestens ab Morgen auch wieder wärmer.
Nach einem kleinen Spaziergang zur Küste, verlassen wir den MacGregor Point Park und den Lake Huron und fahren südwärts durch endloses Farmland gespickt mit Windrädern zur Energiegewinnung:
Unterwegs passieren wir das hübsche Dörfchen Tiverton:
Leider ist heute Thanksgiving und so ziemlich tote Hose, wir sehen weder offene Läden noch Pferdekutschen oder andere spannende Begebenheiten.
Je mehr wir uns dem Mennonite County nähern, desto nebliger wird es, eigentlich hatte ich ja das Gegenteil gehofft. Wir haben Hunger und möchten eine Pause machen, aber entlang der Strasse finden wir kein Rastplatz oder sonstige Stelle, die sich zum parken eignet. Auf der Karte sehe die Conestogo Lake Conservation Area und lotse meinen Mann dorthin. Leider kann man solche Conservation Areas nicht ohne Bezahlung betreten und so halten wir etwas davon entfernt am Strassenrand und machen uns eine Kleinigkeit zu essen.
Frisch gestärkt geht es weiter, in Wallenstein biegen wir ab auf die Herrgott Road , offensichtlich sind wir nun wirklich im Herzen des Mennonite Country gelandet. Die genaue Fahrstrecke kann ich nicht mehr rekonstruieren, ich jage meinen Mann kreuz und quer über Nebenstrassen Richtung St. Jacobs und immer auf der Suche nach Pferdewagen. Kurz vor St. Jacobs klappt es dann doch noch mit einem ersten Exemplar
.... und auch mit dem besseren Wetter, es scheint endlich die Sonne und sofort wird es wärmer.
In St. Jacobs parkieren wir unser RV und erkunden zu Fuss den schmucken Ort, welcher ganz auf Touristen ausgerichtet ist.
Auch hier finden sich witzige Thanksgiving-Dekos:
Gegen 16:30h verlassen wir wieder St. Jacobs und fahren noch zur Kissing Bridge in West Montrose.
Hier haben wir doppeltes Glück, zunächst kommt eine Pferdekutsche der Mennoniten über die Brücke ...
.... und danach noch ein Gefährt aus alten Tagen. Wir fühlen uns in die 30er des letztes Jahrhunderts zurückversetzt
Da wir die nächste Nacht nicht auf einem ‚langweiligen‘ Privat-Campground übernachten wollen, fahren wir noch ein Stück nordwärts bis zu Elora Gorge. Der Campground ist noch genau diese Woche in Betrieb und verfügt über 8 verschiedene Sektoren entlang des Grand Rivers. Wir haben die Qual der Wahl und kurven ziemlich lange herum, bis wir uns für Site 85 im Sektor B entscheiden:
Es handelt sich um einen wunderbaren Campingplatz – es gibt unterschiedliche Sites für jeden Geschmack, offenere unter Bäumen:
... als auch romantische im Wald:
Der Herbst hat Einzug gehalten. Wir geniessen den Abend am Lagerfeuer ganz alleine auf weiter Flur und laufen direkt von unserer Site noch den Wald runter zur Gorge.
Ein herrlicher Platz zum Sein.
Übernachtung: Elora Gorge CG, Site 85, ohne Strom, CAD$ 34.--
Wetter: zuerst hochnebelartig bewölkt, am späteren Nachmittag sonnig, wärmer, 15°C