Und wieder ein gemütlicher Vormittag. Die Temperaturen sind herrlich – sogar ohne Jacken können wir draußen frühstücken. Wir machen klar Schiff und fahren mit beiden Fahrzeugen zu den Toadstool Hoodoos, um dort das Womo stehen zu lassen. Mit dem Jeep fahren wir nun in die Cottonwood Canyon Road, biegen jedoch gleich wieder ab in Richtung der Wahweap Hoodoos – auch White Ghosts genannt. Den folgenden Teil kennt Ihr schon:
Tja... Hm... die White Ghosts. Schon Super, die Dinger! Wenn man heil hinkommt.
Wir sind mit unserem Jeep völlig problemlos zum Trailhead gekommen, wo schon zwei weitere Autos standen. Losgelaufen - wie bei Fritz beschrieben im Wash entlang. Naja, Wash? Es war schon ein Fluss. Nicht mal nur ein Bach. Ziemlich wild mäandert. Bis zu einer riesigen Felswand sind wir problemlos am Flüsslein entlang gekommen. Dann wollte der Fluss lieber auch direkt am Fels entlang. Der Hauptstrom war ca. 1,20 breit und sah recht tief aus. Nach den 1,20 war zwar weiterhin Wasser, aber scheinbar flacher. Immerhin guckten Flusskiesel raus. Also tat ich was unsere Vorgänger auch gemacht haben: Jump! Wohlgemerkt mit Julian auf dem Rücken. Und dann setzt ja im Kopf so eine Zeitlupe ein: Oh, das wird aber ein kurzer Sprung. Oh, ich strauchle. Oh, ich falle. Ah nein, doch nicht. Puh, Glück gehabt. Sven fragt, ob's ging. Ich sag noch „naja, man darf halt nicht umknicken.“ Und Sven springt. Auch mit Kind auf dem Buckel. Und noch einem leichten Rucksack. Springt genauso kurz wie ich. Strauchelt an der gleichen Stelle, schreit auf, hat kein Glück, fällt, pitschenass bis Oberschenkel und kann fast nicht mehr aufstehen. (Uralte Vorgeschichte: Kreuzbandriss mit 16 nie repariert). Knie kaputt? Nach einer halben Stunde erste Gehversuche. Langsam und schmerzhaft geht's. Es scheint nix weiter kaputt. Nur geprellt. Doch noch Glück.
Jetzt sehen wir die Geister. Aber auf der falschen Seite des Flusses. Steine reinwerfen zeigt, dass er zu tief für die Wanderstiefel ist.
Also wird entschieden dass Sven, die kaputten Knie und die Kinder bleiben und weiter am Wasser spielen, und ich darf rüber. Stiefel aus und in Socken rüber gewatet. An dieser Stelle kein Problem.
Die Geister sind einfach nur wow, aber so ganz genießen kann ich sie nicht mehr. Klar. Als ich zurückkomme, kann Sven immerhin langsam laufen.
Wir finden nah beim Auto eine stiefelschafttaugliche Furt. Und dann hoppeln wir wieder zum Womo zurück.
Wir fahren die letzten paar Meilen zum Lone Rock Campground, wo Sven schnell den Grill anwirft, während ich mit den Kindern am Wasser sitze. Nach dem Abendessen ist dann auch recht schnell Zapfenstreich.