Tag 31: 04.12.13 Everglades NP - Homestead
Wir praktizieren langsames Zurückfahren gen Osten. Wir schauen noch mal an den verschiedenen Ponds, aber ohne großartige Tiersichtung. Die Schwüle von gestern ist einer frischen, sonnigen, klaren Luft gewichen. Jetzt auf dieser Fahrt genießen wir die unterschiedlichen Landschaften der Everglades. Wir zockeln langsam durch die Gegend. So früh am morgen ist praktisch kein Autoverkehr. Hinter dem West Lake werden die Mangroven deutlich weniger, die Landschaft wird offener. Der Grasfluss erstreckt sich meilenweit zu beiden Seiten.
Überall sitzen Herons, Ibisse und Waldstörche im Gras. Mehrere Schwärme Ibisse fühlen sich von uns anscheinend gestört und fliegen auf.
Wir kommen vorbei an einer Ansammlung mit Bald Cypress Trees / kahlköpfige Zypresse. Wir dachten zunächst, es sind abgestorbene Zypressen, aber diese Zypressenart wirft im Herbst ihr Laub ab.
Wir halten an allen in der Karte eingezeichneten Punkten, die wir gestern noch nicht gesehen haben. Wir genießen die mückenfreien Zonen. Die Besonderheiten an den Overlooks sind:
Nine Mile Pond : See mit vielen schwarzen Geiern
Mahogany Hammock: Dort findet sich der größte, lebende Mahagoni Baum der USA.
Swietenia Mahagoni: Der Boardwalk schlängelt sich durch dichten Wald mit vielen Mahagoni Bäumen, Würgefeigen an den Stämmen, vielen Bromelien auf den Laubbäumen und Palmen. Erstaunlich, dass inmitten der Sumpflandschaft dieser kleine Wald existieren kann.
Pa-hay-okee Overlook: kurzer Boardwalk zur erhöhter Aussichtsplattform, tolle Aussicht auf den Fluss aus Gras, der Sägegras Sumpflandschaft mit vielen Vögeln und noch blühenden Pflanzen
Die Pineland und Old Ingraham Trails lassen wir aus, sie sind uns mit 7 und 11 Meilen zu lang.
Anhinga Trail: Dieser bekannteste Trail ist sehr voll. Schon auf dem Parkplatz wundern wir uns über die mit blauen Planen abgedeckten Autos. Diese Planen werden vom VC bereitgestellt, da die Geier mal wieder Feinschmecker sind und Gummi in großen Mengen fressen wollen.
Es findet gerade eine Führung auf deutsch durch eine Münsteranerin Volontärin statt. Wir sind nur vier Personen. Die Führung soll 50 Minuten dauern. Zunächst erklärt die Dame uns über das Ökosystems Everglades auf. Sehr interessant sind ihre Aufführungen über die Gefährdungen dieses Ökosystems, die ihre Anfänge in den Eingriffen des Menschens in Bezug auf die Veränderungen der Wasserläufe nördlich der Everglades z.B. des Okeechobee Lakes und der dichter werdenden Besiedlung um Miami innerhalb der letzten 90 Jahre haben.Seit dem Jahr 2000 läuft hier ein Programm, mit dem das Ökosystem wieder gerettet werden soll. Angelegt ist dieses Programm über 30 Jahre!
Wir gehen nach diesem wirklich gut und interessant dargestelltem Problem mit ihr den Anhingatrail. Diesen Trail kann man natürlich auch sehr gut alleine gehen, da man ja sehr nah alle Tiere sieht. Es ist aber trotzdem mit ihr sehr abwechslungsreich, da sie noch viele Hintergrund Infos gibt, wie z.B., dass Anhingas ihren Partner lebenslang nicht wechseln. Nach der Brut im Winter trennen sie sich, finden sich aber auf dem letztjährigen Nest im kommenden November wieder. Die Green Backed Herons sitzen 10 cm über der Wasseroberfläche auf dünnen Zweigen und können durch ihre Beweglichkeit kleinere Fische von dort jagen, wo größere Reiher nicht hinkommen.
Auch 2 Anhinganester zeigt sie uns, die wir im dichten Geäst sicherlich nicht gesehen hätten.
Nach Beendigung der Führung, die statt 50 schon 75 Minuten gedauert hat, reden wir mit noch eine halbe Stunde über ihre Arbeit im Park und ihre eigentliche Anstellung bei einem Unternehmen, welches Ökotouren anbietet. Wir bummeln noch einmal alleine den Trail rückwärts, erfreuen uns an Schildkröten, Dreifarbenreihern, Kormoranen und einem Alligator, der nur wenig Platz zum Sonnen findet.
Wir verlassen diesen Trail, den niemand auslassen sollte, der sich in der Nähe von Miami befindet. Die meisten Tiere, die sich in den Everglades aufhalten kann man hier schon aus nächster Nähe beobachten. Auch die wunderschönen Royal Palms wachsen hier.
Da der Long Pine CG immer noch geschlossen ist, wollen wir uns einen Platz in Homestead suchen. Auf dem Weg dorthin füllen wir unser Gemüse- und Obstvorräte am gut sortierten Stand bei „Richard was here“ auf. Vor allem der aus frischem Obst hergestellte Milchshake (einer für zwei reicht völlig) ist empfehlenswert. (Danke Gabi für den Tipp)
Der private CG Gold Coaster RV Resort gleicht bei der Einfahrt einem Hochsicherheitstrakt. Zwischen den sehr bunt weihnachtlich geschmückten Lodges befinden sich einige voll ausgestattete Womo Plätze.
Beim Abendessen lassen wir noch mal die interessanten Tage auf der Straße 41 und die 3 Tage Everglades Revue passieren und sind dankbar für diese Zeit.
Gefahrenen Meilen: 64
Liebe Grüße
Brigitte
Hallo Brigitte,
auch wenn wir den südlichen Teil Floridas auf unserer kommenden Reise (in sechs Wochen gehts los!!!) auslassen, hole ich mir schon mal Appetit. Eure Tierbegegungen sind schon klasse, genau nach meinem Geschmack.
Liebe Grüße
Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil
Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume
Hallo Brigitte,
da habe ich jetzt doch glatt Apetitt auf ein schönes Eis bekommen und werde gleich mal schauen was der Gefrierschrank hier zu bieten hat.
Liebe Grüße
Gabi
Scout Womo-Abenteuer.de
Genieße jeden Tag, denn es könnte auch dein letzter sein
Hallo Brigitte,
wir waren ja kurz nach Euch in der Gegend. Schön so ein deja-vu zu haben!
Der Obstladen heißt allerdings " Robert is here"http://www.robertishere.com/
Das mit den blauen Planen am Parkplatz hat uns auch zuerst irritiert. Später haben wir im Internet nachgelesen, was es damit auf sich hat.
Liebe Grüße aus dem Schwabenland, Birgit
Hallo Brigitte,
vielleicht war unser Richard ja auch schon mal dort
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hallo Birgit,
Danke für die Verbesserung und die Webadresse. Der Laden hatte wirklich gutes Obst und Gemüse und das abolut leckere Milchshake.
Der Parkplatz sah schon komisch aus mit den vielen blauen Planen. Wahrscheinlich gewöhnen sich jetzt die Geier an die Planen und fressen dann die Planen.
Liebe Grüße
Brigitte