Um 6:15 Uhr aufgestanden, war noch ganz schön frisch! Wir haben zeitig gefrühstückt, da ja die „Balcony House Tour“ um 9:30 Uhr startet. Die Anfahrt ist doch recht weit, ein trödelnder Autofahrer reicht und es dauert noch länger, Parkplatz für unser Dickschiff braucht es auch. Wir sind daher um 8:15 Uhr losgefahren und waren ca. 9 Uhr vor Ort.
War auch in Ordnung, so konnten wir uns in Ruhe vorbereiten und noch ein wenig umschauen (wobei – ohne Führung gibt es hier nicht wirklich viel zu sehen). Mit der Rangerin kamen wir vorab schon mal kurz ins Gespräch. Pünktlich 9:30 Uhr ging es los. Über Leitern ging es nach unten und dann quer rüber Richtung „Balcony House“. Dort wartete schon die große Leiter auf uns. Die Rangerin erklärte ausführlich, wie wir da nach oben steigen müssen. Inge hatte da im Vorfeld Bedenken gehabt wegen der Leiter aber schon war sie oben. Oben angekommen meinte sie nur lapidar „war ja gar nicht so schlimm wie befürchtet!“.
Taktisch hatten wir uns in der Gruppe weit nach vorne spülen lassen. Das hatte den Vorteil, dass wir oben angekommen schon mal gemütlich schauen konnten. Und bei den Fotos waren noch kaum Menschen drauf.
Die Rangerin erzählte viel über die Menschen, die Kultur und über das Balcony House (z.B. auch über die Kivas). War sehr interessant, leider reicht mein Englisch nicht aus, alles vollumfänglich zu verstehen.
Aus sportlicher Sicht wurde es zum Schluss nochmals interessant. Wir durften „Balcony House“ über einen schmalen, 3,5 m langen Tunnel kriechend verlassen (Foto unten rechts). Ging aber sehr gut. Dann noch zwei Leitern nach oben steigen und nach 1 Stunde war die Führung beendet.
Mit dem WoMo fuhren wir nur ein kurzes Stück bis zum nächsten Parkplatz. Dort ist der Trailhead zum Soda Canyon Overlook Trail. 1,9 km lang bietet er drei Aussichtsplattformen an. Von einer kann man nochmals Balcony House sehen. Und schon wieder war eine Gruppe zur Besichtigung im „Balcony House“.
Nachdem wir Cliff Palace noch nicht gesehen haben, drehte wir nochmals eine Runde über den "Cliff Palace Loop". Man kann einige Meter hinab gehen bis zu einem Eisentor und hat von dort schon mal einen guten Blick auf "Cliff Palace". Für eine Führung waren wir leider einige Tage zu früh dran, noch wurden diese nicht angeboten.
Zum Abschluss sind wir nochmals den "Mesa Top Loop" abgefahren und haben dieses Mal auch die Schleife zum "Sun Temple" mitgenommen. Von dort und auch vom "Sun Point View" hatten wir u.a. nochmals einen guten Blick auf "Cliff Palace" und weitere Ruinen.
Um 12:45 Uhr sind wir hinten vom Mesa Verde aus losgefahren mit dem Ziel Durango. Ich hatte am Vormittag noch telefonisch beim CG eine Site direkt am Bahngleis reserviert. Schließlich muss sich ja jemand um die Abfertigung der Lokfahrten vor Ort kümmern.
Wir fuhren zunächst direkt zum Campground (siehe auch meinen CG-Bericht) und belegten unsere Site. Anschließend ging es kurz vor 3 Uhr mit dem WoMo zurück in die City von Durango. Parken direkt neben der Altstadt war problemlos. Auf die Fahrt mit dem Trolley haben wir bewusst verzichtet, da wir uns die Rückfahrt offen halten wollten und der Trolley relativ bald am Abend das letzte Mal fährt.
Main Avenue in Durango
"ohne Worte" Bahnhof von Durango
Meine Richtung in Durango war genetisch (ich glaube, ich habe da ein „Eisenbahn“-Gen in mir) vorgegeben. Die Gleise mitten in der Stadt zeigen ja an, in welche Richtung MANN gehen muss.
Am Bahnhof Durango fragte ich nach dem Museum. Rs geht die Gleise entlang zum Lokschuppen. Auf dem kurzen Weg dorthin konnten wir schon mal einige der alten Eisenbahnwaggons bewundern.
Das Museum selbst (kein Eintritt) hat uns gut gefallen. Eine nette Sammlung von vielem. So sahen wir natürlich riesige Dampfloks und Eisenbahnwaggons, aber auch alte Autos, ein Flugzeug, Geweihe, ausgestopfte Tiere, viel Krimskrams und zur Krönung hinten im Museum eine ganz nette Modelleisenbahn.
Ja, zum Thema Eisenbahn gibt es auch was zu sehen!
Fertig zur Abfahrt!
Alles noch analog - und doch verwirrend!
Unsere Reiseplanung behandelte natürlich auch eine Mitfahrt mit der "Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad". Eine Zeitlang hatten wir diese in der Planung drin. Wir entschieden uns dann aber doch dagegen, da
- relativ teuer (je Person ca. 110 $ bei Rückfahrt mit dem Bus)
- Zeitaufwändig (selbst bei Rückfahrt mit dem Bus geht an diesem Tag nichts mehr)
- Würde uns also einen Tag „kosten“
Wir entschieden uns daher dafür, dass wir die Dampfloks entsprechend ausgiebig in Durango, am Campground und falls es passt in Silverton (es passte natürlich, wurde passend gemacht) huldigen. Dafür hatte wir alle Zeit der Welt, ganz gemütlich mit dem WoMo von Durango nach Silverton zu fahren. Wir erlebten damit auch Silverton zu der Zeit, wo keine Dampflok-Touristen in der Stadt sind. Leute ich sage euch, da ist Silverton ziemlich leer.
In der Nachbetrachtung war es für UNS die richtige Entscheidung. Wir würden es genauso nochmals machen!
Nach dem Museum bummelten wir gemütlich durch die Altstadt von Durango. Nach Kaffee und Kuchen kam das Eis.
Und nach dem Eis kam die Dampflok. Also, das ganze läuft so ab. Zur Saison passend am 23.05. fahren in der Früh zwei Dampfloks Richtung Silverton ab (8:00 und 8:45). Die kommen dann am Abend aus Silverton kommend um 17:15 Uhr und um 18:00 Uhr wieder in Durango an.
Um 17 Uhr stand ich also (nach dem Eis) strategisch günstig am Bahngleis (das ja dankenswerterweise direkt an der Altstadt entlang führt) und machte das, was ein richtiger Tourist eben macht. Dieses Großereignis filmen (ok, Bewohner von Durango haben das Großereignis jeden Tag). So, jetzt konnte der Stadtbummel fortgesetzt werden. Diverse Geschäfte beglückten wir mit unserem Besuch und in einem Outdoorladen ließen wir sogar Geld an der Kasse zurück.
Wie es der Zufall will, waren wir bei der zweiten Ankunft der Dampflok gerade in Gleisnähe. Na ja, dann schauen wir halt nochmal zu. Statt Film dieses Mal Foto:
Direkt an der Main Street haben wir sehr gut zu Abend gegessen. Wir ließen dort den Stadtbummel gemütlich ausklingen, den Joker hatte dieses Mal ich gezogen. Joker heißt, ich durfte noch ein Bierchen bestellen und das WoMo wurde von Inge Richtung Campground gelenkt.
Wir waren dann doch schon gegen 20 Uhr am Campground zurück.
Das Wetter war den ganzen Tag sonnig und angenehm warm.
Unsere 99 Meilen des Tages!
Hallo Günnther, oft hat man an der Strecke mehr von Zug, als wenn man drinnen sitzt, aber nicht immer.
Liebe Grüße Gerd
< Wir stehen an der Seite der Ukraine >
Hallo Gerd,
ja, da gibt es immer zwei Blickwinkel. Landschaftlich ist die Fahrt mit dem Zug nach Silverton bestimmt sehr schön. Natürlich wäre ich dann wegen dem Fotografieren im offenen Waggon gefahren (da wird es mir jetzt noch beim Schreiben kalt).
Aber das Geld und der Zeitplan haben dagegen gesprochen. Wir haben mit dem Jeep im MV und der Jeep-Anmietung für 2 Tage im Capitol Reef schon genügend Extra-Ausgaben gehabt.
Vielleicht passt es beim nächsten USA-Urlaub irgendwo anders wieder besser!
Liebe Grüße aus Neubeuern / Oberbayern,
Günther
Hi Günther,
das Museum gefällt mir. Danke für die vielen Bilder. Fuhr die Modelleisenbahn auch?
Liebe Grüße
Matthias
Scout Womo-Abenteuer.de
Südwesten USA in 5 Wochen Herbst 2014
Hallo Matthias,
ja, die Modelleisenbahn fuhr. Es waren mehrere Züge unterwegs. Zwei oder drei fuhren eine lange Strecke, ein oder zwei eine kurze Strecke immer wieder von einem Halt zum nächsten und zurück.
Die Modelleisenbahn ist auf alle Fälle liebevoll mit vielen schönen Details angelegt.
Liebe Grüße aus Neubeuern / Oberbayern,
Günther