Der Wecker geht um 7.30, heute Nacht bin ich von Flugzeugen geweckt worden. Gut, daß wir nicht in der Einflugschneise auf dem Saltwater CG übernachtet haben. Die letzten Reste werden eingepackt, Betten abgezogen. Es gibt nur ein kleines Frühstück, wir wollen nicht noch viel Geschirr spülen. Ausnahmsweise mal Plastik und Pappteller. Die Übernahme des Autos bei Hertz dauert etwas, es ist zumindest auf dem Weg und wir können unterwegs tanken. Jetzt muss ich auch mal Autofahren hier. Aber alles ok, ein bequemes Fahren und ist ja alles breit.
Die Rückgabe des Womos geht zügig, bis wir alles rausgeholt haben und mit Mühe im Resteregal verstaut (ordentlich voll), ist auch schon ein Mitarbeiter da und nimmt meine „Mängel“ auf. War ja nix dolles, aber trotzdem. Für den Dosenöffner und die Bodum Kaffeekanne bekommen wir eine Gutschrift, alles Problemlos. Alles ins Auto gequetscht (wir haben nicht nur die Koffer, sondern auch noch tütenweise Rest-Vorräte und Getränke und ab geht’s um 10.45 nach Seattle. Am Lake Union soll man gut parken können und es soll auch einigermassen sicher sein. Wir zahlen 8 $ für 4 Stunden und gehen Richtung Seattle Center.
Die Space Needle schauen wir uns nur von unten an. Wir haben alle Hunger und holen uns erstmal 2 Pizzen. Danach laufen wir zum Sculpture parc, aber von dem hätte ich mir mehr erwartet. Egal, wir laufen an der Harbourfront an der Baustelle entlang, bis wir am Aquarium alle keine Lust mehr haben und zurück gehen.
Eigentlich wollte ich mit den Jungs in eins der vielen Museen hier gehen, aber das Museum of Pop and Culture soll so kurzfristig 33 $ kosten. Wir verzichten, haben ja auch nicht mehr so irre viel Zeit, bis das Parkticket abläuft. Zum Glück dürfen wir auch etwas früher in die Wohnung.
Am Union Lake beobachten wir aber erstmal ein startendes Wasserflugzeug.
Ein interessanter 4-Sitzer !
Wir hatten im Norden des Zentrums, zwischen Freemont und Woodland Zoo eine Wohnung gemietet. 2 Schlafzimmer, Küche, Bad, Waschmaschine. Souterrain, aber ok. Ruhige Lage. Wir richten uns ein und räumen den Kühlschrank mit Resten ein, stellen eine Waschmaschine an.
Jannik sucht ein Restaurant auf der Freemont Ave raus, die Jungs möchten mal Steak essen. Dummerweise hat das „Le Coin“ gerade heute geschlossene Gesellschaft. Also Plan B, „Uneeda Burger“. Self-Service, sehr gute Burger, Chicken Finger und leckere Pommes. Danach noch kurz Joghurt und Haferflocken für morgen früh kaufen. Mal eben 12 $ weg!
Jannik wollte gerne zu einem Baseball Spiel gehen und da wir heute ja früh in der Wohnung sind, buchen wir spontan 3 Tickets, ziehen lange Sachen an und rennen zum Bus. Spielbeginn ist 18.30 und wir fahren mind. 45 Minuten. Marcus kommt nicht mit, er kümmert sich um die Wäsche und chillt – hat uns ja auch mehr als 3 Wochen durch die Gegend kutschiert.
Zum Glück haben wir vorher schon gelesen, daß keine Rucksäcke oder Taschen erlaubt sind, nur durchsichtige Beutel. Man sieht auch erstaunlich viele Leute, die damit rumlaufen. Wir haben nur unsere Jacken und eine Wasserflasche in der Hand. Die Kamera mitzunehmen habe ich mich nicht getraut – was, wenn die nicht mit rein darf? Seattle spielt einige Tage hintereinander gegen Minnesota, trotzdem ist das Stadion sehr voll. Die Lautstärke aber auch. Anscheinend hat ‚man‘ ein Dauerticket und trifft sich halt zum Quatschen mit Freunden im Stadion. Jannik erklärt uns die Regeln, das Spiel an sich ist bis auf wenige Momente aber eher langweilig. Interessanter sind die Videoeinspielungen von Zuschauern und Aktivitäten wie „Hug your Pet“ oder die „Simba-Cam“ zu „König der Löwen“ Musik. Seattle gewinnt!
Wir gehen später extra nochmal weiter nach oben, um die Skyline sehen zu können.
Ich habe gute Erfahrung gemacht, ein paar Minuten VOR allen anderen zum Ausgang zu gehen. 21 Uhr, ich bin überrascht, daß wir es doch so lange ausgehalten haben. Ich zumindest brauchte erstmal eine Zeitlang, um sich im Spiel einzufinden. Ein Schild sagt, die Haltestelle sei verlegt, wir wollen zur nächsten Haltestelle laufen, aber ein netter Polizist klärt uns auf, daß der Bus doch hier fahren würde. Also zurück und mit vielen Anderen warten. Die Tickets habe ich online über die GoTransit App gekauft. Wir haben Sitzplätze und müssen nicht umsteigen. Würde ich auch ungerne tun, denn mitten im Zentrum sieht es nicht wirklich vertrauenserweckend aus – viele Obdachlose in Zelten und andere Typen die rumhängen.
Zur Wohnung laufen wir ca 10 Minuten, aber Freemont ist – wie es scheint – ein eher guter Vorort. Wir wechseln mal die Straßenseite um einem Komisch-mit-sich-selbst-quatschenden-Typen auszuweichen. Toll, daß auch die Kinder das so drauf haben und möglichen Problemen aus dem Weg gehen.
Die Kinder müssen natürlich noch was essen, ich habe nur Durst. Auf der Couch suchen wir uns irgendwie einen möglichst bequemen Platz. Ungewohnt aber schön, soviel Raum zu haben!