Nach einer erneut kühlen Nacht (morgens früh um 7 Uhr nur 3°C) sind wir heute in Richtung San Francisco aufgebrochen. Der Weg heraus aus dem Yosemite führte uns zunächst durch die Gebiete, die durch das großflächige Feuer stark in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Auf dem Weg nach Groveland quoll rechts und links der Straße noch der Qualm hervor und über den Tälern hing eine dichte Dunstglocke.
Qualmender Wald links und rechts der Straße auf dem Weg nach Groveland
Die Feuerwehr hat darum gekämpft, dass Groveland kein Opfer der Flammen wurde. Die Einwohner Grovelands dankten den Fire Fightern mit großen Dankes-Plakaten und die Kinder malten viele Bilder. Überall wehten und flatterten die Stars and Stripes. Der amerikanische Patriotismus ist für mich immer wieder faszinierend.
Der Weg nach San Francisco führte uns durch eine weite fruchtbare Ebene. Die Besiedlung wurde dichter und außerhalb der Ortschaften dominierte der Obst- und Gemüsebau. Auf den Feldern waren viele mexikanische Landarbeiter zu sehen, die im Gegensatz zu ihren urbanen Landsleuten mehrheitlich schlank waren und keine Anzeichen von übermäßiger Verfettung zeigten.
Stausee hinter Groveland
Der Verkehr nahm auf den Highways und Interstates vor San Francisco spürbar zu. Schon in Oakland suchten wir neugierig die Golden Gate Bridge. Wir überquerten die San Francisco Bay über die San Rafael Bridge und wollten in Larkspur etwas zu essen suchen. Leider war der große Parkplatz am Ferry Terminal bis auf den letzten Platz belegt. So fuhren wir weiter nach Sausalito. Sausalito ist eine sehr grüne, gepflegte Stadt gegenüber von San Francisco. Hier kehrten wir in einen Taco Bell ein und stärkten uns, bevor es zur Golden Gate Bridge ging.
Windmühlen vor San Leandro
Wir nahmen die letzte Abfahrt vor der Auffahrt zur Golden Gate Bridge und wollten auf dem Hügel rechts der Straße parken. Es war alles zugeparkt. Glücklicherweise fuhr ein Auto los und unser 19“ RV passte auch in die Parklücke. Auf dem Weg zur Brücke konnten wir sehen, warum um die Brücke alles zugeparkt war. Heute war Americas Cup und die ganze Bucht war voller Segler. Als wir ankamen, war der Americas Cup gerade kurz vorher beendet und die Zuschauer gingen nach und nach zu ihren Autos.
Der Americas Cup ist zu Ende
Die Golden Gate Bridge präsentierte sich uns bei Kaiserwetter. Keine einzige Wolke war am Himmel. Wir gingen ca. einen Kilometer auf der Brücke und kehrten dann um. Anschließend sind wir noch die Serpentinen hochgefahren und genossen das Panorama mit der Golden Gate Bridge, der gegenüber liegenden Stadt, Alcatraz und dem Pazifik im Rücken.
Die Brücke hautnah erleben
Die Bay bei Kaiserwetter
Da wir auf dem Pantoll Campground unterhalb des Mt. Tamalpais übernachten wollten, nahmen wir auf halbem Weg dorthin noch die Muir Woods mit. Die Muir Woods waren uns aus dem Film „Planet der Affen“ bekannt. Der Nationalparkausweis war auch hier gültig, so dass wir uns 8 $ Eintritt p.P. sparten. Im Gegensatz zur Hektik in der Stadt und auf den Highways ist man hier von totaler Stille umgeben. Die Küstenmammuts sind höher als die Sequoias, aber nicht so dick im Durchmesser.
Eingang zu den Muir Woods
Küstenmammuts
Die Pfade im Park sind sehr gut ausgebaut
Endstation des heutigen Tages war der Pantoll Campground am Mt. Tamalpais. Eigentlich ist es nur ein Campground für Zelte, aber ab 18 Uhr bis 10 Uhr morgens darf der angrenzende Parkplatz auch gegen eine Gebühr von 25 $ von RV’s benutzt werden. Wie alles um San Francisco herum ein happiger Preis, aber die Stellplätze näher an der Stadt sind noch um einiges teurer.
Endstation des Tages auf dem Pantoll Campground
Abends kam noch ein Alt-Hippie vorbei, der sich zu Fuß durch die Berge schlug und noch eine nette Unterhaltung mit uns führte. 20min weiter in Richtung Pazifik kommt man an einen schönen Strand. Wir sind aber nicht dorthin gefahren, sondern haben uns nach einem üppigen Mahl schlafen gelegt. Denn wir wollten ja morgen die schönste Stadt Amerikas ausgeruht erkunden.
Hallo Torsten,
besten Dank für deinen schönen Reisebericht. Informativ und unterhaltsam geschrieben, gefällt mir . In rd. 10 Wochen sind wir auch "on the road" und Endziel ist San Francisco. Ich hätte da ein paar Fragen. Deine Frau freut sich auf dem Bild Golden Gate Bridge. Kein Wunder, aber wie kommt man da hin ? Habt Ihr auf dem großen Parkplatz ( Vista Point ) am Brückenende gestop und von dort auf die Brücke ?
Danach seit Ihr die Conzelman Rd. zu den tollen Aussichtspunkten gefahren. Ist das auch mit einem 23-E Womo möglich ? Bei Street view hatte ich Schilder gesehen wonach die Straße für Buse, RV´s + Trucks nicht freigegeben ist.
Liebe Grüße
Matthias
Scout Womo-Abenteuer.de
Südwesten USA in 5 Wochen Herbst 2014
Hallo Matthias,
wenn man die Golden Gate aus nördlicher Richtung, von Sausalito kommend, anfährt, dann darf man sich von den vielen Schildern nicht beirren lassen, die auf das Bezahlen der Toll hinweisen. Man muss wirklich bis kurz vor die ehemaligen Kassenhäuschen an der Einfahrt zur Golden Gate fahren. Dort biegt man rechts die kleine Ausfahrt ab. Kurz danach gabelt sich die Straße. Entweder man fährt unter der Brücke durch und fährt auf den Parkplatz auf der östlichen Seite oder man fährt die Berge westlich der Bridge hoch. Auch da kommt gleich ein Parkplatz nach der Ausfahrt. Nur ist der kleiner, aber auf jeden Fall kostenlos. Den haben wir genommen.
Ob man mit einem größeren RV die Serpentinen hochfahren darf, habe ich nicht in Erinnerung. Jedenfalls waren mehrere RV's zu sehen. Ein 23er sollte kein Problem sein. Die Serpentinen sind zum Teil an der küstenseitigen Ausbuchtung breit ausgebaut mit Stellplätzen für die Fahrzeuge.
Gruß Torsten
Moin Matthias,
du hast leider richtig gesehen, die Straße ist für Busse und RVs verboten.
Gruss Volker
Hallo Torsten,
das Bay-Foto ist ja wirklich sensationell
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen