Tag 19 - vom Monument Valley nach Moab

Um 5.40 Uhr war Tagwache – zumindest für meinen Mann und mich. Die Kinder rüttelten wir und schüttelten wir, aber sie schliefen tief und fest. Da wir nur einige Meter vom Camper entfernt den Sonnenaufgang schauen wollten, liessen wir sie schlafen. Schon von Beginn weg befürchteten wir, dass wegen der „Suppe“ die am Horizont herrschte, der Sonnenaufgang nicht so spektakulär werden würde. Trotzdem liessen wir uns mit Campingstuhl und Kamera nieder und schossen in der Morgendämmerung einige schöne Fotos. Der Himmel wurde im Vergleich zu sonst nicht wirklich röter sondern die Suppe schien einfach nur grau. Doch plötzlich erschien ein kleiner Teil eines Feuerballs, der immer grösser wurde, bis schlussendlich die Sonne als leuchtend rote Kugel über dem Horziont zu sehen war. Obwohl es kein Bilderbuch-Sonnenaufgang war, war die Kulisse einfach wunderschön.

Als die Sonne etwas weiter oben stand, tranken wir erst mal einen Kaffee während ich mich nochmals schlau machte, wegen der heutigen Route. Nachdem wir die Jungs gegen acht Uhr wach kriegten, frühstückten wir, packten alles zusammen und fuhren dann los. Bei einem Abzweiger fuhren wir dann anstatt direkt nach Blanding Richtung Valley of the Gods. Plötzlich erschien eine Tafel am Strassenrand, wo irgendwas stand von wegen Trucks nicht erlaubt, RVs irgendwas. Dann kam eine andere Tafel, die darauf hinwies, dass ein Teil der folgenden Strasse nicht geteert ist. Hmmm…. Durften wir da überhaupt durchfahren? Mit dem Wissen, dass wir Schweizer ja enge und kurvenreiche Strassen gewohnt sind, machten wir uns auf ins Abenteuer. Wir fuhren direkt auf eine Felswand zu und wir konnten uns beim besten Willen nicht vorstellen, wo die Strasse da hinaufführen würde. Doch tatsächlich schlängelte sich da eine Strasse hoch inmitten einer unbeschreiblich schönen Landschaft. Irgendwann erschien etwas weiter oben ein anderer Camper und so waren wir etwas beruhigt. Die Fahrt war absolut toll und als wir dann noch ohne Probleme oben ankamen, waren wir uns erst recht einig, dass nur schon alleine die Fahrt über diese Strasse ein Erlebnis für sich war.

Im Natural Bridges National Monument angekommen, gingen wir zuerst ins Visitors Center. Die Kinder deckten sich sofort mit dem Junion Ranger Programm ein. Wir setzten uns dann wieder ins Auto und fuhren zum Trailhead der Sinapu-Bridge. Dort verlief ein spannender Trail über Treppen und Leitern und Felswänden entlang hinunter zur Bridge. Wirklich wunderschön, wie majestätisch die zweitgrösste natürliche Brücke der Welt hier einfach so steht.

Dann fuhren wir weiter zum Lookout der zweiten Brigde, um Fotos zu machen. Bei der dritten, der Owachomo Bridge liefen wir wieder den kurzen Trail hinunter. Diese Brücke ist die schmalste von allen und hat uns am besten gefallen. Zurück beim Visitor Center schauten wir uns noch den kurzen Film an, bevor die Kinder dann zu Junior Ranger befördert wurden.

Wir waren uns nun alle einig, dass sich der Umweg definitiv gelohnt hat. Die dann noch anstehenden zwei Stunden Fahrt vergingen wie im Flug, da die Landschaft wirklich sehr schön war. Als ich am Fahren war, sah ich eine „Scenic View“ Tafel und fuhr dann mehr aus Zufall da raus. Als ich zum Auto ausstieg, staunte ich nicht schlecht. Vor mir stand eine rot leuchtende Felswand mit einem riesigen Loch.

Der Wilson Arch. Ca. 35 Meilen später kamen wir im KOA Campground in Moab an. Wir stellten unseren Camper auf unsere Site Nr. 20 und schon steckten die Jungs in ihren Badehosen. Da die Laundry gleich neben dem Pool war und ich sowieso noch Wäsche waschen wollte, ging ich gleich mit ihnen mit zum Pool. Mein Mann kümmerte sich währenddessen um den Grill und so war das Essen schon bald bereit.