Heute haben wir einen langen Weg vor uns. Wir wollen von Lake Louise bis Drumheller fahren. Eigentlich wollten wir einen Zwischenstopp im Peter Lougheed Provincial Park einlegen (via Smith-Dorrien-Trail). Aber weil der Wetterbericht für heute nur mässig war, haben wir das Programm kurzfristig geändert. Den bereits reservierten Campground im Peter Lougheed haben wir bereits vor zwei Tagen storniert und dafür eine Zusatznacht auf dem Campground in Drumheller gebucht. Man kann also durchaus auch mit vorreservierten Campground flexibel bleiben
Zuerst wollen wir heute aber noch zum Johnston Canyon. Das Wetter ist ganz ok - ein Mix aus Wolken und Sonne (bissel mehr Wolken als Sonne) - aber trocken. Wir fahren direkt nach dem Aufstehen um 7.30 Uhr los, denn auch der Johnston Canyon ist sehr beliebt und je früher (oder dann später Abends) man den macht, um so besser. Am ausgeschilderten Parkplatz zum Johnston Canyon gibt es keine RV Plätze bzw. die sind vermutlich noch im Bau - denn auf der anderen Strassenseite ist noch Baustelle und ich hatte auch im Vorfeld gelesen, dass man beim Johnston Canyon am bauen ist - der Campground ist ja auch zu dort. Der Ranger auf dem Parkplatz meint, wir sollen einfach an der Strasse parken oder beim Restaurant ein Stückchen die Strasse zurück. Wir fahren am Restaurant vorbei und parkieren am Strassenrand (weil wir denken, dass man doch nicht einfach bei einem Restaurant sein Womo stundenlang einfach parken kann - später sehen wir aber, dass diese Plätze genau dafür gedacht sind - man zahlt glaube ich CAD 10 und kann dann den ganzen Tag dort parken).
Wir frühstücken erst mal in Ruhe im Womo- was zugegebener Massen ganz lustig ist, weil unser Womo völlig schräg steht und wir die Gläser festhalten müssen, damit sie nicht nach einer kurzen Rutschpartie über den Tisch auf dem Boden landen. Um ca. 9.30 Uhr machen wir uns auf die Socken. Es hat schon einige Besucher hier. Der Trail folgt dem Canyon und ist wirklich toll. Man läuft über viele am Felsen befestigten eisernen Brücken, stets begleitet vom Rauschen des Wassers. Der Weg geht meist bergauf, ist aber auch mit Kindern gut zu bewandern. Bei den Lower Falls kann man über eine Brücke gehen und dann dort durch einen kleinen Tunnel und dann steht man ganz nahe am Wasserfall. Wir lassen das aber, weil wir keine Lust haben, uns auf der Brücke in die Menschenschlange zu stellen, die sich dort schon gebieldet hat. Stattdessen laufen wir weiter zu den Upper Falls und entscheiden uns dort den ganzen Weg bis zu den InkPods zu laufen. Hin und zurück sind es vom Beginn des Trails beim Parkplatz bis zu den InkPods knapp 12 km zu laufen....aber mittlerweile wissen wir ja, dass unsere Kids das schaffen mit genügend Pausen. Bei den Upper Falls verlässt man den Canyon und läuft jetzt einen sehr breiten Wanderweg eine ganze Weile durch den Wald bergauf (dieser Weg ist natürlich etwas weniger spektakulär)— dann gehts ein ganz schönes Stück den Berg wieder runter (oje das müssen wir dann nachher alles wieder hoch - auf dem Rückweg stelle ich aber dann fest, dass das gar nicht so weit bergab war). Dann lichtet sich der Wald und wir blicken in ein breites Tal das vom Fluss durchquert wird. Hier sind wir dann auch gleich schon am Ziel - den InkPods. Der Weg hierher hat sich echt gelohnt. Die kleinen „Pfüzen“ leuchten in tiefem Blau und Türkis und es blubbert aus dem Sand. Um die kleinen Pfützen ist ein Wegenetz angelegt, dass man auf keinen Fall verlassen soll, um die herrliche Natur hier oben nicht zu zerstören. Es ist ziemliche genau 12 Uhr als wir bei den Ink Pots ankommen und so setzen wir uns auf einen der zahlreichen kleinen Bänke und geniessen unser Picknick. Alleine sind wir auch hier nicht, aber es hat deutlich weniger Besucher hier als beim Canyon. Wir bleiben eine gute Stunde und machen uns dann auf den Rückweg und brauchen etwa 2 Stunden dafür ohne grosse Pausen.
Als wir losfahren Richtung Drumheller ist es schon 15.30 Uhr und wir haben noch fast 300 km Fahrt vor uns. Kurz nachdem wir losfahren, sehen wir wieder ein paar Womos am Strassenrand vom Bow Valley Parkway - ein Schwarzbär. Wir halten aber nicht an und fahren weiter. Kurze Zeit später dann noch eine kleine Herde Dickhornschafe mit Jungtieren. Hier halten wir dann doch kurz und schiessen ein paar Fotos. Dann geht's weiter Richtung Banff. Das Städtchen Banff lassen wir aber auf unserem Besuch in den kanadischen Rockies ganz aus. Uns haben die Berichte über die vielen Menschen dort etwas abgeschreckt und das Städchen selbst interessiert uns eigentlich auch nicht, denn wir sind wegen der Flora und Fauna hier. Stattdessen haben wir uns den Kindern zu liebe für den Abschluss unserer Reise in Drumheller entschieden - und das war eine sehr gute Entscheidung wie sich zeigen sollte.
Sobald wir die Rockies verlassen haben ändert sich die Landschaft dramatisch. Es wird flach….seeeehr flach. Man sieht unendlich weit und der stahlblaue Himmel gespickt mit zahlreichen kleinen weissen Schäfchenwolken ergeben ein fantastisches Bild. An Calgary kommen wir ohne grossen Verkehr problemlos vorbei. Kurzer Tankstopp und weiter geht die Fahrt. Dann sehen wir auf einem Feld tatsächlich zwei Kojoten - anhalten können wir hier aber definitiv nicht auf dem Highway und so fahren wir weiter. Links und rechts unendliche Weiten, Kuhherden und Farmen so weit das Auge reicht. Mein Mann ist begeistert - es kommt richtiges Roadtrip Feeling auf. Wenig Verkehr, die Kids schlafen - alles wunderbar....so ist die lange Fahrt ein Klacks. Kleine Gewitterzellen sorgen dafür, dass wir immer mal wieder einen Regenbogen sehen. Als wir uns Drumheller nähern - wieder eine ganz neue Landschaft - die Badlands. Bizarre Hügel - eine tolle Landschaft, die uns sofort in ihren Bann zieht. So was haben wir noch nie gesehen - im Gegensatz zu Bergen und Seen
Kurz nach 18.30 Uhr erreichen wir Drumheller und gehen erst mal auf eindringlichen Wunsch der Kinder im Mc Donalds essen. Das Thema Dino ist hier in Drumheller sehr zur Freude der Kids allgegenwärtig. Wir fahren zu unserem letzten Campground auf unserer Reise dem Dinosaur Trail RV Resort & Cabins- ein privater Campground (der einzige Campground auf unserer Reise übrigens, der noch nicht in der Womo Abenteuer Map eingetragen ist - werd ich dann gerne demnächst versuchen einen Eintrag zu erstellen). Auf dem Weg dorthin schüttet es wie aus Kübeln. Ist aber nur ein kurzes Gewitter und als wir beim Campground ankommen, hört es auch schon wieder auf zu regnen. Die Reception ist schon geschlossen, aber es hängt ein Zettel für uns an der Tür mit der zugewiesenen Campsite. Die Sites sind typisch für private Campground recht nahe beieinander gelegen - trotzdem aber grosszügig angelegt. Unsere Site liegt wie gewünscht im Zentrum des Campgrounds umgeben von vielen Bäumen. Die anderen Bereiche des Campgrounds verfügen über keinerlei Schatten (wobei das für die Zeit in der wir da waren auch nicht nötig gewesen wäre, da nicht so heiss). Es gibt mehrere Laundrys, zwei Spielplätze (einer mit Hufeisenwerfen) und sogar einen Pool. W-lan gibts an der Rception kostenlos - am Stellplatz kostet W-lan extra. Der Campground ist ziemlich leer - eine Reservation wäre definitiv nicht nötig gewesen. Einem der Spielplätze statten wir noch einen kurzen Besuch ab und dann geht’s ab ins Bett. Morgen geht’s ab zum Dinomuesem - der Grund für unsere Reise hier her - und die Kids können es kaum erwarten.
Ein wirklich schöner Reisebericht, den ich sehr gerne verfolge!?
LG, Jani
Vielen Dank Jani
Liebe Grüsse
AnnSchi
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