Tag 19 – Indian Summer in Arizona

Die Nacht war ziemlich kalt, so dass die Heizung durchgängig laufen mussten. Vielleicht lag es daran, dass Emmi die Nacht zum Tag gemacht hat und 2-3 Stunden wach war. Als wir endlich aufstehen, ist es immerhin schon so spät, dass die Sonne bereits wärmt und wir draußen frühstücken können. Wir wissen, dass unsere heutige Strecke sehr kurvenreich sein wird. Leider haben wir ohne Internet die Größenbeschränkung nicht herausfinden können. Auch die Camphostin ist sich unsicher. Wir entscheiden es mit unseren 27 ft. zu versuchen und je nach Beschilderung im Zweifel umzudrehen.

Das Schild gerät in Sichtweite... und... easy peasy lemon squeezy! Erst ab einer Gefährtlänge von 40 ft ist die Strecke verboten. Gut vergnügt fahren wir immer weiter in die Berge auf fast 2800 m Höhe. Gegen Mittag erreichen wir bereits unser heutiges Tagesziel Hannagan Meadow. Den Campground haben wir in der Informationsbroschüre der Ranger gefunden. Kurz vor dem eigentlichem Campground gibt es eine kleine Abzweigung zum Wildcampen. Dieser Platz ist bei maps.me eingezeichnet, so dass wir versehentlich hier abfahren. Hier kann man zwar auch nett stehen, aber der Campingplatz ist deutlich schöner. Mit nur 8 Plätzen ist er klein aber fein und liegt im lichten Nadelwald. Wir teilen uns den gesamten Campground mit nur zwei weiteren Campern. Die Sites sind ganz nach unserem Geschmack: Weitläufig, ausgestattet mit Feuerring und einer Wiese für Emmi. Im Nachhinein erfahren wir, dass der Platz nur für Fahrzeuge bis 16 ft zugelassen ist. Mit unserem 27 ft Wohnmobil hatten wir aber keine Probleme. Wir mussten lediglich bei einigen Ästen etwas aufpassen.

Nach dem Mittagessen brechen wir zu einer Wanderung auf, die direkt am Campground startet. Laut Informationstafel führt sie zu einem kleinen See. Der ist aber weder auf unserer Karte eingezeichnet, noch finden wir ihn. Macht nichts, durch die tolle Laubfärbung ist die Wanderung auch so ein voller Erfolg.

Im Anschluss gibt es Kaffee und Obst, und Emmi darf auf ihrer Decke toben. Sie lacht sich kringelig, als wir sie mit einem der langen Grashalmen kitzeln. Wir singen, klatschen und machen uns für sie zum Affen. Sie kreischt vor Vergnügen. Gut, dass die Nachbarn außer Sicht- und Hörweite sind.

Zum Abend hin wird es sehr kalt und wir essen drinnen. Lea ist von der letzten Nacht völlig geschafft und will zu Simons Leidwesen früh ins Bett. So gerne hätte er noch ein Feuer gemacht...