Um kurz vor 6 klingelte der Wecker, ist denn schon Zeit um in die Arbeit zu gehen? Ach nein, wir haben ja Urlaub, aber heute ist Fahrtag. Verrückt. Wir machten uns abfahrbereit und waren um 6:15 bereits unterwegs. Mehrere Einheimische entlang der Straße verabschiedeten sich von uns.
Erster Stop war um 8:30 beim Walmart in Cheyenne. Es wurde vollgetankt und ein paar Sachen eingekauft. An der Wärmetheke fanden wir Corn Dogs, Hot Dogs und Breakfast Tater Kegs. Wieso haben wir das nicht schon früher probiert? Ach ja, wir waren ja so früh noch nie unterwegs. Jedem schmeckte irgendetwas unserer neuen Errungenschaften besonders gut und noch am Parkplatz wurde Nachschub verlangt. Also sauste ich nochmal schnell rein und holte eine zweite Runde inklusive Popcorn Chicken. Erst um 10 Uhr ging es weiter Richtung Wind Cave NP. Jetzt hatten wir aber Zeit vertrödelt, mal schauen wie gut wir weiter vorankommen würden, die Pause hatte aber gutgetan. Wir fraßen Meilen und ließen gewiss einige Highlights rechts und links liegen, aber der Familienrat hatte es so beschlossen.
Wir wussten bereits, dass man die Höhlen des Wind Cave NP auf Grund von Wartungsarbeiten am Lift nicht besuchen konnte, aber daher wurde er als Zwischenstopp in einen langen Fahrtag mit eingebaut, den Badge wollte sich unser Junior nämlich keinesfalls entgehen lassen. Als alternative Höhle gab es dann übrigens ein paar Tage später eine Führung in der Jewel Cave, von der sowieso vermutet wird, dass sie mit der Höhle des Wind Cave NP zusammenhängt. Um etwa 14 Uhr also betraten wir das VC und die Kinder starteten sofort mit den Arbeiten am Heft. Die Rangerin nahm sich viel Zeit um alles gemeinsam mit uns durchzugehen und nochmals genau zu erklären. Anschließend wurden die Beiden wieder mal höchst offiziell zum Junior Ranger vereidigt. Ein gelungener Halt. Weiter ging die Fahrt.
Es war 17:15 als wir am Badlands NP nach 500 Meilen ankamen. Durch den frühen Start und die paar kurzen Stopps unterwegs fanden wir den Fahrtag weder anstrengend noch schrecklich. Gut war sicherlich, dass wir im Vorfeld alle wussten, was uns zu erwarten hatte. Jeder hat die Zeit anders verbracht. Der Fahrer hatte es natürlich am eintönigsten. Ich hatte mehrmals angeboten ihn abzutauschen, was er aber nicht wollte. Die Halte haben ihm und uns allen perfekt gepasst. Ich habe viel Umgebung in mich aufgesogen, zwischendurch bin ich auch mal eingedöst und ansonsten beschäftigte ich mich mit Tagebuch schreiben. Die Kinder haben sowieso erstmal lange geschlafen. Nach dem Frühstück haben sie sich ebenfalls um Tagebuch schreiben, Konsolen zocken, Hörbücher lauschen oder den ein oder anderen Schönheitsschlaf gekümmert.
Das VC im Badlands NP hatte nur bis 17 Uhr offen, weswegen wir uns erstmal auf den Weg zum Campingplatz machten und unsere Site begutachteten. Wir bekamen Site Nummer 7 zugeteilt. Leider mussten wir wegen der Zusammenlegung der Strecke auf Grund der Sperrung vom Wind Cave NP unsere Site mit Strom nochmal stornieren und auf einen anderen Tag umbuchen, da gab es aber leider nur noch ohne Strom. Das rächte sich nun, es war unerträglich heiß.
Also machten wir uns nochmal auf den Weg, begutachteten den Cedar Lodge Shop und starteten mit dem Abfahren der ersten Overlooks bis wir am Notch Trail ankamen.
Wir entschieden uns diesen gleich zu erwandern, wir lagen noch super in der Zeit, etwas Bewegung würden uns allen guttun und die Hitze wurde gerade etwas erträglicher.
Zuerst ging es etwas in die Ebene hinein, auf einem Schild wurde vor Klapperschlangen gewarnt, weswegen wir unseren Junior an die Leine nahmen und er somit nicht kreuz und quer durch die Gegend laufen konnte. Der lange Fahrtag hatte ihm nicht zugesetzt, seine Beschwerde wollte kein Ende nehmen. Nach kurzer Zeit standen wir aber vor der berühmten Leiter und begannen diese zu erklimmen.
Ab dem Moment war von seiner Seite aus sofort Ruhe und zufriedenes Kraxeln angesagt. Oben wurde der Weg total abwechslungsreich, wir waren allesamt begeistert und machten unzählige Fotos.
In genügend Abstand zu einem Pärchen vor uns und einer Familie hinter uns konnten wir diese tolle Gegend als Familie gemeinsam und ungestört in uns aufsaugen. Bis wir am Ende ankamen, war das Pärchen vor uns gerade mit ihrer Fotosession fertig. Sie machten ein paar Bilder von uns und einen kurzen Smalltalk später konnten wir diesen phänomenalen Ausblick alleine genießen.
Wir entdeckten viele verschiedene Blickwinkel, durchforsteten die ein oder andere Abbiegung und kamen aus dem schwärmen nicht mehr heraus. Gerade als wir uns wieder loseisen konnten, kam die Familie hinter uns um die Ecke und wir ließen ihnen diesen unglaublich wunderschönen Ort zum gemeinsamen genießen.
Am Rückweg beschlossen wir, dass diese Wanderung hier nicht mehr getoppt werden könnte und wir deswegen die restlichen kurzen Wanderungen heute auch nicht mehr in Angriff nehmen. Wir machten uns daher auf zum Campingplatz um unser Beef Brisket zu verspeisen. Der Badlands NP wollte uns aber unbedingt zeigen, was er zu bieten hat und glänzte mit einem unglaublich wunderschönen Sonnenuntergang, sodass wir erst um 20 Uhr unsere Josy in Parkposition stellten.
Da wir morgen nicht früh losmussten und sowieso warten wollten, bis das Visitor Center aufsperrte, bauten wir das erste Mal im Urlaub den Küchentisch für unseren Junior zum Bett um. Die ewige Rangelei vor dem Einschlafen und Quengelei nach dem Aufstehen, dass der jeweils andere immer so viel Platz benötige und auch die Möglichkeit des andersrum Liegens nur dazu führte das sich über die Stinkefüße des anderen beschwert wurde, brachte uns auf diesen Lösungsansatz und so viel kann ich schon mal verraten. Danach war das jeden Abend eine Sache von 5 Minuten, in der Früh nur 3 und den Rest des Urlaubes gab es nur noch Friede, Freude und Eierkuchen, was das Schlafen gehen betraf. Wieso haben wir das nicht schon früher probiert?
Hallo Nina,
ein sehr schöner Bericht, man ist gefühlt mit Euch und Josy unterwegs 😊.
das kommt mir bekannt vor 😉, auch wir haben erst später die zum Bett umgebaute Dinette für unsere Mädels genutzt.
LG Annett
Hallo Annett!
Das freut mich sehr, dass du dich wie ein Teil der Familie fühlst.
Für uns war das wirklich ein Gamechanger, wie so viele andere Kleinigkeiten im letzten Jahr, die wir absichtlich verändert haben.
Liebe Grüße,
Nina
Nach der Reise ist vor der Reise.