Die Fahrt nach San Diego kriegen wir ebenso gut hin wie am Vortag – die Kleine schläft ein bisschen, wir machen ordentlich Meter und sind kurz vor mittag in San Diego. Auch hier hatte ich den Koa reserviert, auch hier sind wir wieder einen Tag zu früh, auch hier wieder kein Problem. Die Maus sieht schon beim Einchecken den Pool und fängt an zu jubeln, also ist die Mission klar: schnell parken und dann ab ins kühle Nass. Kühl ist allerdings das richtige Wort – fast ein bisschen zu kühl für ein Baby, also halten wir es nicht lange aus. Voller Interesse beobachten wir dann aber eine amerikanische Mutter, die ebenfalls ihr Baby an den Pool schleppt. Aber anstatt wir ich unsere Maus auf dem Arm strampeln zu lassen, hat sie eine Art Schwimmreif mit Boden und Dach, wo sie ihr Baby reinlegt wie Moses ins Weidenkörbchen. Das arme Baby friert vor sich hin, hat keine Bewegung und die Mutter schubst es ab und zu mal an. Merkwürdige Art des Babyschwimmens, aber jedem das Seine.
Wir beschliessen den Tag mit einem Besuch bei Souplantation, einem Salat-All-you-can-eat Buffetrestaurant. In San Diego kann man sogar draußen sitzen (macht außer uns Deutschen nur mal wieder keiner) und so geniessen wir noch ein paar Sonnenstrahlen.
Ganz oben auf der Liste der Dinge, die wir unserer Tochter auf der Reise zeigen wollten, steht der Zoo von San Diego. Wir waren schon einmal dort und hatten leider viel zu wenig Zeit mitgebracht – man kann gut und gerne einen ganzen Tag darin verbringen und das haben wir diesmal auch vor. Der Zoo in San Diego ist berühmt für seine großzügigen Gehege und ist, wie wir beim kurz vorab nachschauen feststellen, auch der teuerste in den USA (fast das doppelte ggü. Dem zweit-teuersten). Die Preise sind seit unserem letzten Besuch sogar nochmal hochgegangen von 35 auf 50 Dollar pro Nase. Kann man ja fast froh sein, dass unsere Maus noch keinen Eintritt zahlt…
Wir lassen uns nicht abschrecken und Matthias navigiert unser Traummobil auf den Zoo-Parkplatz. Wir erkunden erstmal die Affengehege, wie wir denken, unserer Tochter macht das am meisten Spass. Allerdings scheint sie erstmal kein Interesse zu haben. Wir wandern weiter in Richtung der anderen afrikanischen Tiere. Die Zebras und Giraffen scheinen ihr zu gefallen, die Elefanten scheinen dann schon wieder zu groß zu sein. Weiter geht’s in Richtung der Eisbären, die hier in einem ganz tollen Gehege untergebracht sind, in dem man sie beim Schwimmen beobachten kann. Einer stösst sich immer wieder ab und schwimmt nur wenige Meter hin und her – wäre er ein Tiger, hätte man sofort gesagt dass er einen Käfigkoller hat. Das erschreckt uns dann doch ein bisschen – angelich fühlen sich doch die Tiere hier so wohl? Auch hier sind die Tiere wieder zu groß als dass unsere Maus wirklich wahrnehmen würde, dass es sich um ein anderes Lebewesen handelt. Also wandern wir weiter, wieder den Berg hinauf. Sehr sehenswert sollen die Pandas sein, aber als wir dort ankommen, ist gerade eine Schlange mit ca. 45 Minuten Wartezeit. Keine Option. Stattdessen setzen wir uns gegenüber ans Ottergehege und füttern der Maus Brei, in der Hoffnung, dass die Otter ein bisschen ne Show abziehen während wir da sind, aber uns ereilt das gleiche Schicksal wie im Desert Museum: die Tiere machen Mittagspause.
Als nächstes kommen wir an den Flusspferden vorbei. Auch hier kann man sie wieder durch eine Glasscheibe beim Tauchen beobachten, diesmal ein richtig cooler Anblick und da es auch nur 2 in einem riesigen Tauchbecken sind, scheinen sie wirklich Spaß zu haben. Und unserer Maus gefällt‘s auch, denn hinter der Glasscheibe ist richtig Action.
Weiter geht’s den Berg hinauf, vorbei an einem weiteren Affengehege, diesmal mit Kapuzineraffen. Diese Affen gelten als geschickt und setzen auch Werkzeuge an, um an ihr Ziel zu kommen. Wir beobachten einen dabei, wie er versucht eine Art Kiste aufzumachen – die Tiere bekommen hier von den Pflegern immer mal Gegenstände zum spielen, das scheint einer davon zu sein.
Als nächstes gehen wir zum Streichelzoo und sind gespannt, was dort geboten wird. So richtig zum Anfassen sind dann nur die Ziegen, und davor hat unsere Tochter erstmal Respekt. Letztendlich fast sie dann doch eine an, aber eher zögerlich. Am Ende hat der Papa mehr Ziegen gestreichelt als das Kind und wir waschen dann doch erstmall alle gründlich die Hände.
Auf unserer Liste fehlen aber noch die Schildkröten und die Pinguine. Die müssen wir erstmal so richtig suchen, denn die Karte vom Zoo ist irgendwie missverständlich. Vor lauter umherwandern macht dann die Maus erstmal einen Mittagsschlaf, sodass es die We-fies (Selfies von uns dreien) vor den Galapagos-Schildkröten, die übrigens wirklich riesig sind, nur mit schlafendem Baby gibt. Die Schildkröten sehen wirklich so aus wie die aus der Unendlichen Geschichte und waren es wert, dass wir sie gesucht haben. Die Alligatoren nebenan scheinen auch Mittagspause zu machen, den keiner ist zu sehen.
Eher zufällig finden wir dann noch die Pinguine in einem Mini-Gehege, an dem steht, dass sie sich sehr darauf freuen, in ihr neues größeres Gehege zu ziehen, das gerade gebaut wird - in ganz 2016 ist ca. ¼ des Zoos Baustelle, weil neue größere und bessere Gehege für einige Tiere entstehen. Dann kriegen ie Pinguine ein besseres Zuhause und hoffentlich die Orang-Utans auch. Einer von denen sah wirklich so aus, als hätte er schwere Depressionen: ganz verfilztes und zotteliges Fell, saß lustlos in der Ecke und wirkte einfach nur schrecklich traurig. Ein herzzerreißender Anblick.
Auch den Gorillas statten wir noch einen Besuch ab – dort gab es kürzlich Nachwuchs und es ist richtig witzig zu sehen, wie die Mutter das Baby überall im Gehege rumschleppt. Irgendwann wird es ihr zu bunt und sie gibt dem Kleinen einen Klaps, daraufhin hüpft es erstmal alleine über die Wiese und die Mutter hinterher. Schon sehr nah wie bei uns Menschen…
Nach so vielen Tieren und Lauferei sind nicht nur wir ein bisschen müde, auch die Maus hatte genug Input. Also geht’s zurück zum Zeltplatz, Burger grillen und ein bisschen abhängen, schliesslich ist das hier ja Urlaub.