Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 13: Tucson -> Yuma und eine heiße Nacht

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gcmenn
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Beigetreten: 24.01.2016 - 22:18
Beiträge: 48
Tag 13: Tucson -> Yuma und eine heiße Nacht
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
300 Meilen
Fazit: 
Viel Fahrerei und ein spannendes Ende

Der nächste Tag steht ganz im Zeichen einer der längsten Strecken dieses Urlaubs: von Tucson bis nach Yuma. Wir machen uns früh auf und stoppen nochmal an einer Mall, gehen spazieren und sitzen ein bisschen in der Sonne. Danach ist die Maus richtig müde für ihr Vormittagsschläfchen und pennt auch recht schnell nach der Abfahrt ein. So können wir den ersten Streckenabschnitt schnell durchfahren und kommen richtig gut vorwärts. Trotzdem sind wir dann erst gegen 17 Uhr in Yuma. Der Ort ist eigentlich klein, so um die 10.000 Einwohner, und liegt im Nirgendwo fast direkt an der mexikanischen Grenze. Im Winter aber vervielfacht sich die Einwohnerzahl, denn dann fallen die Snowbirds ein; Rentner aus den nördlichen Bundesstaaten, die mit ihrem Campmobil oder auch ohne in den Süden fahren, um der Kälte zu entkommen. Dementsprechend ist laut Internet eigentlich ein RV-Resort am anderen.

Am besten bewertet ist das Cocopah Bend, das wir auch direkt ansteuern. Dafür müssen wir fast 20 Minuten fahren, aber hey, das liegt direkt an der Interstate auf die wir am nächsten Tag müssen, wird also dafür dann morgen früh kürzer. Wir fahren erst durch die Stadt, dann vorbei an (kein Scherz) Wellblechhütten, die anscheinend auch bewohnt sind, dann an endlosen Feldern vorbei und über eine stillgelegte Eisenbahnstrecke bis auf einmal ein Schild kommt, dass wir jetzt auf Indianergelände sind. Aha. Aber das Resort kommt kurz darauf, also passt ja noch alles. Der Nachtwächter macht die lange Check-In Prozedur mit uns, kassiert happige 48 USD und sagt dann, er geht mal mit dem Auto schauen, wo etwas frei ist. Wir warten derweil und freuen uns, gleich noch in den Pool hüpfen zu können, obwohl die Sonne schon fast untergegangen ist.

Der Nachtwächter kommt wieder und wir folgen ihm –an allen Gebäuden vorbei, am Pool vorbei, an zig leerstehenden Wohnmobilen und Ferienwohnungen vorbei durch das riesige Resort. Sah alles hübsch aus. Allerdings war der uns zugewiesene (und angeblich einzige freie) Stellplatz dann am Feldrand mit Ausblick auf den Highway, gute 800m zu laufen vom Pool und ganz ohne Wifi. Dafür dann 48 USD? Uns vergeht die Lust und wir sagen dem Herrn, dass wir doch nicht bleiben wollen.

Wir fahren los und googeln nochmal kurz – es gibt ein Casino, wo geduldet wird, wenn man mit dem RV auf ihrem Parkplatz übernachtet. Wir müssen eh die 20 Minuten zurückfahren und kommen noch an ein paar teilweise im Internet gut bewerteten RV-Parks vorbei, aber in Realität sehen die meisten davon richtig furchterregend aus. Überhaupt scheint jeder Hanswurst in diesem Dorf seine Garageneinfahrt als Stellplatz zu vermieten, denn entsprechende Schilder sehen wir immer wieder. Das kann doch kein Urlaub sein – wieso fahren die bloss alle aus Montana nach Yuma, um sich dann in den Dreck zu stellen? Yuma kommt uns immer komischer vor.

Und so wird es dann spannend – wir parken uns in der Gluthitze auf einem Parkplatz neben ein paar anderen RV’s. Die Security des Casinos bewacht ja auch den Parkplatz, also fühlen wir uns sicher. Und da die Grenze nicht weit ist und per Helikopter kontrolliert wird, haben wir auch ein bisschen Geräuschkulisse wie bei der Serie „Cops“. Es ist warm, wir haben in Tucson unseren Wassertank gefüllt und Getränke kalt gelegt, also alles gut – und kostenlos obendrein. Die Nacht wird die heißeste auf der ganzen Reise bis dahin und am nächsten Morgen sind wir so früh wach, dass wir sogar den Sonnenaufgang über der Wüste beobachten können – ein richtig toller Anblick, den wir auf einem Campground nicht gehabt hätten. Feuertaufe bestanden, im Notfall würden wir jederzeit wieder auf einem Parkplatz übernachten.