An unserem vorletzten Tag in Tucson wollen wir eine Sehenswürdigkeit besuchen, die uns bis jetzt jeder sehr ans Herz gelegt hat: das Arizona-Sonora Desert Museum. Dafür müssen wir eine halbe Stunde fahren, zuerst durch die Randbezirke von Phoenix, dann wirklich in die Wüste und die Berge hinein. Museum ist nämlich gar nicht so eine gute Beschreibung für das, was uns erwartet. Oben auf einem Hang mit einem tollen Weitblick über viele Kilometer Wüste liegen mehrere Gebäude, von denen aus ein Pfad durch die Wüstenlandschaft angelegt ist, wo mit viel Liebe und sehr interaktiv alles dar- und ausgestellt wird, was die Wüste ausmacht.
Wir bestaunen zunächst mal die Aquarien (auch in der Wüste gibt es Flüsse und Seen) und unsere Maus stellt fest, dass man die Fische durch das Glas nicht anfassen kann. Und das glibberige Getier im aquaristischen „Streichelzoo“ wollen selbst wir nicht anfassen. Stattdessen machen wir uns auf zum Wüstenpfad. Der geht zunächst durch eine kleine unterirdische Höhle, die darstellt, wie z.B. Fledermäuse hausen, und dass es in der Wüste auch Tropfsteinhöhlen gibt. Sowas habe ich glaube ich zuletzt auf Klassenfahrt in der Grundschule gesehen. Und genau das scheint hier auch so zu sein – eine Grundschulklasse oder vielleicht auch gleich die ganze Stufe sind mit Betreuern im Museum unterwegs. So kriegen wir dann auch die eher kinderorientierten Ausstellungsstücke mit- es gibt an den einzelnen Stationen Stempel, die sich die Kinder in eine Art Pass drücken können, damit sie vorzeigen können, was sie alles gesehen haben, und es gibt viel zum Anfassen und Mitmachen in kindgerechter Erklärweise. Für unser Baby noch zu früh, aber für etwas ältere Kinder sensationell. Wir ziehen also weiter und bestaunen die Landschaft und die Wüstentiere bzw. versuchen es wenigstens. Die meisten haben sich in der Mittagshitze irgendwo im Schatten verkrochen. Auch die Javelinas, eine Art Wüstenschweine, die sich von Kakteen ernährt, liegen unter der Fußgängerbrücke und pennen. Mehr Glück haben wir in der Voliere mit den Kolibris. Wirklich toll anzusehen und ein paar sitzen sogar in Nestern und brüten Eier aus, sowas sieht man in freier Wildbahn wirklich so gut wie nie.
Immer wieder stehen sogenannte Dozenten in der Mittagshitze und beantworten Fragen. Der Dozent bei den Javelinas, so in etwa 70 Jahre alt aber topfit, fragt wo wir herkommen und als wir Deutschland sagen, kommt er ins Schwärmen – er war in Schweinfurt stationiert, seine Verlobte (seine erste Frau ist gestorben) auch und zwar zur gleichen Zeit, und witzigerweise kannten sie sich damals nicht, haben sich erst vor kurzem kennengelernt. Wie das Leben so spielt… und seine Begeisterung für Deutschland geht über Schweinfurt hinaus, denn auch sein Mercedes ist ein Wunderwerk deutscher Ingenieurskunst, weil er und seine Verlobte vor kurzem damit einen Hirsch überfahren haben und ihnen null-komma-null passiert ist. Er hört gar nicht mehr auf zu Schwärmen, aber unsere Maus braucht mal ne Pause von der Hitze. So eilen wir an den Bienen und Schmetterlingen vorbei und gehen zu den Terrarien, die wieder in einem klimatisierten Haus untergebracht sind. Das ist jetzt mal eine Ausstellung die ich persönlich vielleicht lieber gar nicht gesehen hätte. Fette Taranteln, Skorpione in allen Farben uns Ausprägungen und richtig fiese Schlangen wechseln sich ab. „Die Wüste lebt“ im wahrsten Sinne des Wortes. Gut dass uns davon noch nichts in freier Wildbahn begegnet ist, und das kann auch gerne so bleiben.
Nach guten 4 Stunden machen wir uns wieder auf zum Camper und auf den Rückweg. Den Tag lassen wir mit selbstgemachten Burritos und einer Runde im Pool ausklingen und machen nebenher mal wieder Wäsche, diesmal richtig high-tech mit Kreditkartenlesegerät statt Kleingeld und mit der Möglichkeit, dass man eine email bekommt, wenn die Wäsche fertig ist. Matthias sammelt auch noch ein paar Zitronen von den Bäumen des Campgrounds, was hier ausdrücklich erlaubt ist.
Hallo Gloria und Matthias,
mit so einer kleinen Maus unterwegs zu sein, bestimmt den Urlaubsverlauf schon stark - wie ich lesen kann. So langsam habt ihr dann auch alle Sachen beisammen und könnt hoffentlich den weiteren Urlaub - mit repariertem Kühlschrank und Hochstuhl - geniessen.
Hoffentlich sehen wir noch das ein oder andere Foto
Vielen Dank auch für den neuen Campground-Eintrag
Liebe Grüße
Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil
Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume
Hallo Didi, Gern Fotos gibt es natürlich einige und sie folgen, sobal es die Internetverbindung zulässt, wir sind ja derzeit noch unterwegs und nicht jeder Campground gibt das her...
Liebe Grüße aus Vegas,
Gloria