Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 6: Vom Zion zum Bryce

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harzschumi
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Beigetreten: 05.11.2012 - 16:31
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Tag 6: Vom Zion zum Bryce
Eckdaten zum Reiseabschnitt
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Abenteuerlicher Tag und abendliches Happyend

Tag 6: Vom Zion zum Bryce Canyon

 

Bevor wir den Watchman CG verließen, vollführte ich erstmalig das Dump-Prozedere. Ging alles ganz easy. Noch kurz nach Springdale rein zum Tanken an der Shell-Tanke. Bei 90$ war Schicht im Schacht, mehr durfte ich nicht mit einer Kreditkarte. Danach ging es los in Richtung Bryce, zunächst aufwärts durch den Zion, gespickt mit wunderschönen Aussichten auf das Tal des Virgin.. Vor dem Tunnel fragte mich der Ranger nach dem Permit für die Tunneldurchfahrt. Mist, den hatte ich unten im Tal total vergessen zu kaufen. Dies sollte man tunlichst bereits beim Einfahren in den Zion gemeinsam mit der Nationalparkkarte machen. Egal, ging auch so, er stellte mir eine Quittung aus und forderte mich auf, die fälligen 15$ hinter dem Tunnel an der Rangerstation zu löhnen, was wir dann auch so erledigten.

Auf der weiteren Fahrt hielten wir noch an einigen Overview points an, die dann aber seltener wurden. Die Landschaft war dann von Nadelwäldern geprägt, was ein wenig an unsere Heimat erinnerte.

Nächster Stopp war dann der Red Canyon, kurz vor dem Bryce.

Am Himmel zogen von Westen her bedrohliche Gewitterwolken auf. Ich erinnerte mich an die Worte eines Kollegen: „Hoffentlich habt ihr Sonne im Bryce, sonst ist die ganze Stimmung hinüber“. Nun ja, schaun wir mal. Etwa 5km vor dem Bryce bot sich rechter Hand in einer Minisiedlung die Möglichkeit, etwas zu Beißen zu erwerben „Bakery and Supermarket“ stand auf dem Schild. Ein netter Tante Emmaladen mit gut sortierter Auswahl – und Preisen, die sich gewaschen hatten. Für ein Glas saure Gurken beispielsweise waren 4,99$ fällig. Also beschränkten wir uns auf das Wesentliche. Während ich bezahlte, begann draußen der Regen. Wir verstauten alles schnell im Womo und erblickten gegenüber ein Steakhouse. Warum nicht? es ist Mittagszeit und schließlich hatten wir uns vorgenommen, mal richtiges Beef zu essen. Also fuhr ich bis kurz vor die Tür des Ladens. Was in diesem Moment an Regenmassen herunterprasselte, war schon fast eine Apokalypse. viele Autos unterbrachen ihre Fahrt und hielten an. Thomas von Roadbear sagte uns noch vor der Fahrt, dass der Regen äußerst tückisch ist, da sich die Straßen wegen des Staubs in schmierglatte Flächen verwandeln.

Wir rannten schnell rein ins Steakhouse, und nahmen Platz. Draußen krachte es aus allen Himmelsrichtungen. wir waren gerade dabei die passenden Speisen auszuwählen, als es aus der Küche einen heftigen Knall gab. Blaue Blitze zuckten aus der großen Durchreiche ins Restaurant, verbunden mit einem Brummgeräusch, als wenn Darth Vader mit seinem Lichtschwert gegen eine ganze Armada Yediritter kämpft. Es roch nach Ozon und nachdem die blauen Blitze weg waren (etwa 5 Sekunden) sah man ein Feuer in der Küche, welches der Koch aber schnell löschen konnte. Komisch, nicht mal das Licht im Laden hat geflackert, alles lief normal weiter, keine Sicherung kam oder sonst was. Ok, der Betrieb ging weiter, obwohl ich mir gedanklich gerade mein Steak abschminkte, denn ich glaubte nicht daran, dass der Grill, welcher kurz zuvor loderte, weiter verwendbar ist.

Gerade, als die Kellnerin in unsere Richtung steuerte, krachte es erneut, wieder blaue, aber noch heftigere Blitze und wieder ein offenes Feuer. Das Licht ging diesmal aus, und die Kellnerin rief nur „Out, out“ und gestikulierte dabei heftig mit ihren Armen in Richtung Ausgang. Die anwesenden Amis rannten wie die Bekloppten zum Ausgang. Ich rief noch „slowly“, aber das interessierte niemanden. Draußen saßen die Amis bereits in ihren Karren und fuhren davon, eh ich überhaupt das Womo aufgeschlossen hatte. Der Koch rannte quer über den Hof zum Supermarkt, um Hilfe zu holen. Heike meinte dann auch, dass wir mal lieber fahren sollten. Im Rückspiegel schaute ich noch, ob bereits Flammen aus der Holzhütte schlugen, aber es war nichts zu sehen. Erst viel später ist uns bewusst geworden, dass die Amis ja alles mit Gas betreiben. Damit war dann auch geklärt, warum die Amis geflüchtet sind. Somit gab es also kein Steak und auch die im schlimmsten Fall erschienene Nachricht im Newsticker von Bild.de „Deutsche Touristenfamilie bei Gasexplosion ums Leben gekommen – Bild sprach zuerst mit den Toten“ blieb zum Glück aus.

Im Bryce angekommen stellten wir uns im North CG auf den vorreservierten Platz Nr. 14 im Loop A. Am Pfahl vor dem Stellplatz war auch ordentlich das Reserviertschild mit unserem Namen angebracht. Das hat übrigens durchweg auf allen CG’s geklappt. Es regnete immer noch. Wir stärkten uns und irgendwann trafen dann auch die „Leuchttürme“ aus der Schweiz ein, direkt gegenüber auf der 17. Kurzer Plausch und danach hatten wir den Drang, trotz des Regens etwas zu unternehmen. Der Regen ließ etwas nach, aber es hatte sich deutlich abgekühlt.

Direkt vor dem CG befindet sich das Visitor Center, welches wir erst mal besuchten und dort für mich ein langärmliges Sweatshirt mit Nationalparkmotiven aus Utah kauften. Ebenfalls davor befindet sich die Haltestelle des Shuttles. wir bestiegen das Nächste und fuhren bis ans Ende zum „Bryce Point“, Regenklamotten hatten wir bereits an, die Kamera habe ich vorsichtshalber mitgenommen. Während der Fahrt dachte ich noch wie schade es ist, das ausgerechnet wir wieder mal Pech haben, und keine schönen Fotos vom Bryce machen können, weil das Licht so Mist ist. Aber oftmals kommt es ja doch anders, so auch in diesem Fall. 1 Minute vor Ankunft am Bryce Point riss die Wolkendecke auf, die Sonne kam hervor und es wurde deutlich heller. Am Haltepunkt angekommen, stürzte ich aus dem Shuttle, lief 5m und dachte noch “Donnerwetter, was für ein geiler Anblick“:

 

Wir verbrachten dann noch einige Zeit hier und genossen die Sicht und das Wechselspiel der Farben im Zuge der abziehenden Wolken. Ich setzte alle Hoffnung auf den kommenden Tag, und auf tolles Wetter, um vernünftige Fotos zu machen. Gleich geht es weiter…

Viele Grüße

Jens

Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.(Volksmund)

Didi
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Beigetreten: 25.08.2009 - 23:52
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RE: Tag 6: Vom Zion zum Bryce

Hallo Jens,

wir bei der Einfahrt in den Nationalpark nicht immer sofort auch das Ticket für die tunneldurchfahrt kassiert, wenn man angibt, dass man die Ostausfahrt nimmt?

Gewitterstimmung in der Gegend ist immer beeindruckend, finde ich, man macht auch oft gute Fotos bei dieser lichtstimmung. 

Liebe Grüße
   Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil

Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume

Mobbel
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Beigetreten: 21.06.2011 - 17:21
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Bakery

Hallo Jens,

bei der Bakery waren wir auch - das Steakhaus haben wir uns aber entgehen lassen Wink.

Das Brot und die Zimtschnecken (beides frisch und sehr lecker) fand ich zunächst auch horrend teuer, bis wir am übernächsten Tag festgestellt haben, dass es bei Rubys Inn noch viel teurer ist und obendrein nicht frisch sondern nur abgepackt und unendlich haltbar.

Lg Mobbel