Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 10 - Unterwegs im Yellowstone NP

8 Beiträge / 0 neu
Letzter Beitrag
Snoopy
Bild von Snoopy
Offline
Beigetreten: 01.09.2012 - 18:08
Beiträge: 939
Tag 10 - Unterwegs im Yellowstone NP
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
65 Meilen
Fazit: 
Bei schönem Wetter kann jeder - aber schön war es trotzdem

Donnerstag, 17. 09. 2015

Das inzwischen bekannte Geräusch des auf das WoMo-Dach trommelnden Regens weckte uns wieder zeitig. Der Blick aus dem Fenster bot das seit zwei Tagen gewohnte Wetter und ließ keine richtige Motivation zum Aufstehen aufkommen. 

So musste erstmal die Heizung zeigen, was sie kann, bevor wir dann doch aus dem Bett gekrochen sind. Frühstück gab es obligatorisch wieder drinnen, weil wir uns draußen den Kaffee nicht verdünnen lassen wollten.

Als wir fast mit dem Frühstück fertig waren sahen wir, dass Ulli & Eric von ihrer Site rollten. Wir haben uns noch verabschiedet und ihnen noch eine schöne Tour in dann wieder wärmeren Gefilden bei besserem Wetter gewünscht. 

Wir blieben noch für eine weitere Nacht auf diesem CG und wollten heute weitere Attraktionen im Yellowstone NP erkunden. 

Unser erstes Ziel heute waren die Gibbon Falls. Dort hielten wir uns aber wegen dem wieder stärker einsetzendem Regens nur kurz auf. 

 

Bei schönem Wetter kann man von hier bestimmt schöne Ausblicke ins Tal geniessen oder auch am River etwas wandern. Sehr leichtsinnig benahmen sich hier allerdings einige Leute, die auf den nassen Felsen oberhalb des Canyons rumkletterten. Hier wurde uns klar, warum die Statistik von mehr tödlichen Unfällen bei Selfie-Aufnahmen als bei Bärenbegegnungen spricht.

Weiter ging es dann Richtung Canyon Village und dem Grand Canyon of Yellowstone. Nur ein paar Meilen weiter erreichten wir den Parkplatz der Artists Paintpools. Da der Regen etwas nachgelassen hat, sind wir hier den Rundweg durch die Wiesen und über den Hügel gelaufen. Ein kurzer, schöner Weg führte uns durch eine eigentlich beeindruckende Landschaft. Nur war von den Farben nicht viel zu sehen, da der Himmel immer dunkler wurde und die Nebelschwaden alles verhüllten.

 

Aber gerade deshalb hatte die Landschaft hier etwas sehr mystisches, was man bei schönem Wetter sicher nicht so erlebt.

Trotz des lausigen Wetters waren wir hier eine gute Stunde unterwegs. Ziemlich eingeweicht und durchgefroren kamen wir bei jetzt wieder starkem Regen am Parkplatz an. Also erstmal die nassen Jacken und Hosen aus, umgezogen und die Heizung an. Dass das Wetter auch mal nicht so gut sein kann, ja darauf waren wir eingestellt. Aber wenn wir geahnt hätten, dass wir im Dauerregen bei kalten Temperaturen unterwegs sein werden, dann hätten wir wohl Neoprenanzüge mitgenommen wink

Nun, das Wetter konnten wir nicht ändern, also hieß es, das Beste daraus zu machen. Somit sind wir dann weiter Richtung Canyon Village gefahren. Die Straße führte stetig bergauf und der Regen ging nun auch noch in Schnee über.

Willkommen im Winter - und das mit Sommerreifen surprise

Als wir das Canyon Village erreichten, hatte es aufgehört zu schneien. Deshalb nutzten wir die Gelegenheit und fuhren erst zum Grand Canyon of Yellowstone.

Sehr voll war der Parkplatz nicht, aber die Busse mit den Menschen aus Fernost in Ballerinas und dünnen Jäckchen waren schon da.  

Kaum ausgestiegen und die ersten Fotos geschossen, war der Regen schon wieder da. Nee, das machte einfach keinen Spaß sad

Eigentlich wollten wir am North Rim des Canyons von Viewpoint zu Viewpoint wandern. Das haben wir aber sein gelassen, denn einmal durchnässt hat uns gereicht. Statt dessen haben wir nur noch ein, zwei Fotostopps gemacht

 

und sind dann zum Canyon Village gefahren. 

Hier haben wir uns beim Bummeln durch die Shops etwas aufgewärmt und dann auch was warmes zu Mittag gegessen.

So langsam hörte es auch auf zu regnen und wie gestern wurde auch heute nachmittag der Himmel etwas heller. Es war zwar noch immer recht kühl, aber zumindest trocken.

Wir überlegten, ob wir nochmal zum Grand Canyon of Yellowstone fahren, um doch noch eine Wanderung zu machen. Aber wir trauten dem Wetter nicht, denn wir haben in der kurzen Zeit gelernt, wie schnell es sich ändern kann. Und bisher fast ausschließlich zum Schlechten.

Also fuhren wir wieder zurück Richtung Madison Campground und hielten unterwegs am Norris Geyser Basin. Bevor wir uns auf den Rundweg durch das Porcelain Basin begaben, haben wir dem Museum einen Besuch abgestattet. 

Dort hatten wir eine sehr nette Begegnung, weil mein Schatz auf ihren Talisman, den sie immer in der Rucksacktasche mitführt, angesprochen wurde. Eine Frau fragte uns woher wir kommen, worauf wir schon gewohnt unsrer Antwort gaben. Das freute sie und so erzählte sie uns, dass ihre Tochter jetzt in Deutschland lebt. Der Schwiegersohn ist für eine Firma im Vertrieb in Deutschland tätig und sie leben jetzt in Chemnitz, in der Nähe von Berlin (da haben die Amerikaner ein anderes räumliches Denken als wir wink. Sie selbst ist aus South Carolina und verbringt mit Freunden ein paar Tage im Yellowstone NP. Es ist nicht das erste Mal. dass sie diesen Nationalpark besucht, aber das erste Mal bei so miesem Wetter. Beim Verabschieden drückte sie uns fest die Daumen, dass wir auf unserer Reise bald wieder besseres Wetter haben. Na mal sehen, ob das helfen wird.

Nach diesem netten Plausch, der uns wieder zeigte, wie offen und herzlich die Menschen hier sind, haben wir dann auf den Holzstegen das Porcelain Basin erkundet.

Scheinbar hat das Daumen drücken schon geholfen, denn kaum dass wir ein paar Minuten unterwegs waren, riß die Wolkendecke auf und sogar die Sonne schien wieder vereinzelt durch. Das war wie gestern wieder ein richtiger Stimmungsaufheller, auch weil nun ein paar schöne Fotos auf der Speicherkarte landeten.

  

Wie viel schöner doch gleich die dampfenden, röchelnden und spuckenden Löcher doch mit einem Mal aussahen. 

Nach diesem schönen Rundweg sind wir dann noch durch das Back Basin gelaufen. Vorbei am Emerald Springs 

erreichten wir den Steamboat Geyser. Dies ist der weltweit größte Geysir, der aber heute nur etwas vor sich hin röchelte.

 

Wir kamen auf dem weiteren Weg noch an verschiedenen Geysiren vorbei und spürten erneut, wie aktiv Mutter Erde noch ist.

 

Am Ende des Weges konnten wir noch einen Blick über die Berge und auch noch mal auf das Porcelaine Basin werfen.

 

Da wurde uns erneut bewusst, dass man zu Hause in gewohnter Umgebung, wo solche Naturaktivitäten kaum vorhanden sind,  die sensible Natur so überhaupt nicht wahr nimmt.

Dieser kombinierte Rundweg durch beide so unterschiedlichen Basins hat uns gut gefallen, auch wenn es nun schon wieder zu tröpfeln begann. Wir haben uns so richtig Zeit gelassen und gar nicht bemerkt, dass es schon relativ spät geworden ist.

Auf dem Weg zum CG haben wir noch kurz am Beryl Spring gehalten. Hier dampfte es ordentlich und da der Spring direkt neben der Straße liegt, wird diese immer wieder in dicke Schwaden gehüllt.

Hier wurden wir von einem älteren Paar angesprochen, ob wir von ihnen ein Foto machen könnten. Aber gerne doch. Da wir dann auch um ein Foto von uns baten, kamen wir ins Gespräch. Nach dem üblichen woher, wohin und wie lang staunten wir nicht schlecht, als uns dann doch erstmals eine politische Frage gestellt wurde. Der Mann gab zu verstehen, dass ihn die Flüchtlingsthematik interessiert und er Deutschland als stärkstes Land in Europa damit am meisten konfrontiert sieht. Nachdem wir ihm aber sagten, dass wir nicht auf der Flucht sind, sondern die Naturschönheiten hier bewundern lachte er und wünschte uns dafür alles Gute.

Zuvor machte er aber noch das versprochene Foto von uns.

Kurze Zeit später waren wir wieder auf dem Campground. Da es aktuell trocken war, wollten wir heute mal wieder ein Campfire anzünden. Doch zuvor haben wir uns nochmal auf den Weg zum Madison River gemacht. Vielleicht sind ja heute Bisons zu sehen. 

Aber kaum dass wir unterwegs waren, fing es wieder wie aus Kübeln an zu regnen. Deshalb sind wir gleich wieder zurück ins WoMo, denn die Ansicht des Rivers bei strömendem Regen kannten wir ja schon.

Kaum waren wir zurück, gab es noch ein kurzes, aber heftiges Gewitter. Es zuckten ein, zwei grelle Blitze und dann donnerte es so kräftig, dass das ganze WoMo vibrierte. Ein Blick nach draußen zeigte aber, dass die Berge noch da waren wink

Nach dem Gewitter wurde aus dem Regen erst wieder kurz Schnee und dann wieder kräftiger Regen. In kurzer Zeit standen die Wiesen der angrenzenden Sites unter Wasser. 

Somit hatte sich das mit dem Campfire also auch erledigt. Statt dessen haben wir wieder den Abend im WoMo verbracht und zu Essen gab es Rührei statt Steaks.

Nach Tagebuch schreiben und einer Runde Kniffel ging es beim selben Geräusch wie beim Aufwachen ins Bett. Natürlich hofften wir wieder, dass morgen endlich besseres Wetter wird, denn schließlich drückte uns ja jemand die Daumenangel.

Viele Grüße

Lothar

 

Snoopy
Bild von Snoopy
Offline
Beigetreten: 01.09.2012 - 18:08
Beiträge: 939
RE: Reisebericht: Tag 10 - Unterwegs im Yellowstone NP

 

Viele Grüße

Lothar

 

suru
Bild von suru
Offline
Beigetreten: 05.03.2011 - 20:13
Beiträge: 6760
RE: Reisebericht: Tag 10 - Unterwegs im Yellowstone NP

Hallo Lothar,

also so langsam reicht es mit dem Regen! Das muss ja morgen besser werden. Wobei es auf den Fotos gar nicht so schlimm aussieht, ich könnte auch bei nicht so gutem Wetter sofort wieder in den Yellowstone.

Liebe Grüße

Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de

Reiseberichte

JoMel
Bild von JoMel
Offline
Beigetreten: 12.01.2014 - 17:06
Beiträge: 1771
RE: Reisebericht: Tag 10 - Unterwegs im Yellowstone NP

Hallo Lothar,

schade, noch ein verregneter Tag. Dafür habt ihr aber doch noch allerhand unternommen. Ich drück euich mit die Daumen dass es ab morgen wieder besser wird und ihr noch ein bischen Sonnenschein im Yellowstone bekommen werdet.

 

Viele Grüße, Jörg

 

Viele Grüße, Jörg

 

Impressionen aus Nordamerika

Wolfsspur
Bild von Wolfsspur
Offline
Beigetreten: 07.06.2013 - 21:38
Beiträge: 7368
RE: Reisebericht: Tag 10 - Unterwegs im Yellowstone NP

Hallo Lothar,

das ist wirklich gemein mit dem Wetter und wir können uns gut vorstellen, wie es sich angefühlt hat für euch. Ich glaub, dieser Vormittag war der schlimmste Teil von der dreitägigen Regenphase. Wir standen kurz nach unserer Verabschiedung dann auf dem Parkplatz beim Bisquit Basin, der nach kurzer Zeit ziemlich überflutet war und warteten vergeblich auf besseren Wanderwetter...

Eure Bilder sind trotzdem etwas ganz Besonderes - total mystisch bei den Artist Paint Pots :!! So kann eben auch der Yellowstone sein...

Ich bin guter Dinge, dass es am nächsten Tag bei euch endlich wieder besseres Wetter gab ;-) Bin schon gespannt, wie es weiter geht.

Liebe Grüße,
Ulli

Scout Womo-Abenteuer.de


www.dezembercamper.de

robbelli
Bild von robbelli
Offline
Beigetreten: 07.09.2012 - 07:53
Beiträge: 8563
RE: Reisebericht: Tag 10 - Unterwegs im Yellowstone NP

Hi Lothar,

ach, das ist doch blöd mit dem Wetter. Schön reden geht nur bedingt und im Nachhinein. Wenn man mittendrin steckt, will einfach die Motivation nicht so richtig aufkommen. Ganz klar ist, dass ihr auf jeden Fall wiederkommen müsst, denn mit dem Yellowstone habt ihr mit Sicherheit eine Rechnung offen smiley!

Ich bewundere eure Ausdauer bei Regen, Schnee und Kälte!

Liebe Grüße

Elli
Scout Womo-Abenteuer.de

Peter
Bild von Peter
Offline
Beigetreten: 25.08.2009 - 20:51
Beiträge: 2155
RE: Reisebericht: Tag 10 - Unterwegs im Yellowstone NP

Hallo Lothar,

ooooooh was ein besch....eidenes Wetter, wie schade das Ihr an einen solch tolle Fleck so einem Wetter erwischt habt. Wir können uns glücklich schätzen das wir bei unserem Besuch in 2012 das ideale Wetter zum Laufen und natürlich zum fotografieren hatten.

Ich hoffe für Euch, wie alle Mitreisenden das es sich zum Guten wendetsmiley

Liebe Grüße Peter

 

 

Snoopy
Bild von Snoopy
Offline
Beigetreten: 01.09.2012 - 18:08
Beiträge: 939
RE: Reisebericht: Tag 10 - Unterwegs im Yellowstone NP

Danke für eure Anteilnahme und aufmunternden Worte!

Jetzt im Nachhinein finden wir das alles gar nicht mehr so schlimm. Wir waren ja nicht die einzigen, die auf einem Teil ihrer Reise Pech mit dem Wetter hatten. Stimmts Ulli und Jörg?wink Klar wäre warmes Wetter bei Sonnenschein ideal gewesen und man hätte noch einiges mehr erwandern und sehen können. Es war aber auch so schön und wir haben somit, wie von Elli treffend bemerkt, mit dem Yellowstone noch eine Rechnung offen.

Viele Grüße

Lothar