Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 22 - Wieder in Denver und ein neues Problem

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Snoopy
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Tag 22 - Wieder in Denver und ein neues Problem
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
56 Meilen
Fazit: 
Kaum ohne WoMo unterwegs, verfolgt uns das Pech

Dienstag, 29. 09. 2015

Der letzte Morgen im Wohnmobil war angebrochen und das Wetter passte zum Anlass. Der Himmel weinte für uns ein paar Tränen, während wir beim Frühstück die letzten Toasts und Müslis verbrauchten. 

Nach dem letzten Abwasch und der Kontrolle, ob alles an seinem Platz ist und wir alle wichtigen Sachen griffbereit hatten, sind wir gegen 08:30 Uhr mit wieder etwas Wehmut ganz langsam von der letzten Site gerollt.

Aber es half nichts, unser Ziel hieß Road Bear in Denver.

Unterwegs lösten wir beim letzten Tankstopp an einer Shell-Tanke unseren 50$-Gutschein ein, den wir bei der Buchung von CU-Camper erhielten. Dort konnten wir aber wegen irgendwelcher Probleme kein Propan tanken. Nicht so schlimm, denn wir hatten ja Richards Tipp von Maddox in der Nähe von Road Bear notiert. 

Es war inzwischen fast 10:00 Uhr als wir uns Road Bear näherten. Nur noch Maddox finden und dann zur Abgabe. Aber wo war dieses Maddox? Auf der Höhe, wo es sein sollte, war rechts eine Tankstelle. Egal, hier wird es wohl auch Propan geben. Denkste, die nette Dame sagte uns freundlich, dass wir hier kein Propan bekommen. Wir sollten doch zu Maddox fahren, gleich in der Nähe. Nur wo denn? Wir sollten wenden und dann gleich auf der gegenüberliegenden Seite ist es. 

Tatsächlich, ca. 1/2 Meile zurück hatten wir Maddox doch gefunden. Hier sah es auf den ersten Blick eher nach Schrottplatz aus und wir fühlten uns wie im alten Film.

  

Weit und breit war auch niemand zu sehen. Daher bin ich zum Office, wo hinter einer halb geöffneten Tür ein ordentlicher Wachhund lag. Nach dem Klingeln ertönte die Antwort, dass gleich jemand kommt. Und kurz danach kam dann ein wirklich netter Mann, der gleich wusste was und wohin wir wollten. Er - ich glaube er hieß Wayne - wies uns an, direkt vor das Tor zu fahren. Alles andere würde er schon machen.

Nach dem Betanken hatte ich ihn beim Bezahlen noch gefragt, was er mit den ganzen alten Autos macht. Die werden z. T. wieder aufbereitet, oft aber an Produktionsfirmen für Kino- und/oder Werbefilme verliehen. Scheinbar kein ganz schlechtes Geschäftsmodell, denn lt. seiner Aussage kann er davon ganz gut leben.

Für weiteren Smalltalk blieb keine Zeit, denn bis zur festgelegten Abgabezeit war es nicht mehr lang.

Pünktlich um kurz vor halb elf sind wir bei Road Bear wieder auf den Hof gefahren. Wir waren die einzigen, die aktuell zur Abgabe auf dem Hof waren. Die Fahrzeugkontrolle erfolgte durch Wolfgang, mit dem wir uns nebenbei gut unterhalten haben. Wir erfuhren, dass er aus Berlin-Köpenick ist (Hallo Nachbar!) und schon Ende der 80er-Jahre, noch vor dem Mauerfall, in die USA ausgewandert ist. Es war sehr interessant, was er über seinen Lebensweg und seine aktuelle Lebenssituation berichtet hat.

Mit einem letzten Blick auf unser rollendes Heim der letzten drei Wochen, haben wir uns verabschiedet und sind nach Erledigung aller Formalitäten mit dem Shuttle zum Flughafen gefahren.

Mit uns im Shuttle waren noch drei Franzosen, so dass wir auf der Fahrt noch weiter mit Wolfgang plauderten. Dabei gab er ein paar Eindrücke zur Situation des beginnenden Wahlkampfes. Schon damals schätzte er ein, dass Trump nicht zu unterschätzen sei und von vielen aus Protest unterstützt werden wird. Wie wir heute wissen, lag er mit seiner Prognose nicht verkehrt.

Am Flughafen angekommen, ging es für uns aber noch nicht nach Hause. Wir wollten uns noch etwas Denver und Umgebung anschauen, daher geht unser Flieger erst in zwei Tagen. Heute wollten wir hier nur unseren Mietwagen abholen, denn wir hatten kein Hotel in Denver, sondern in Colorado Springs gebucht. Die Zeit bis zum gebuchten Abholtermin überbrückten wir mit einem Mittagessen. 

Danach begaben wir uns zum Mietwagencenter, um unser Auto abzuholen, nicht ahnend, dass gleich wieder neue Probleme zu lösen waren.

Gebucht hatten wir über Billiger Mietwagen, die uns als Vermieter Sunny Cars mit Verleiher National Car bestätigt hatten.

Bei National Car angekommen, waren wir froh, dass es dort ganz leer war. Wir legten unsere Buchungsbestätigung vor, um unser Auto zu erhalten.

Doch daraus wurde nichts. Der Mitarbeiter teilte uns mit, dass diese Buchung nicht vorhanden ist surprise Wie, nicht vorhanden? Wir hatten doch eine Buchungsbestätigung mit Reservierungsnummer für heutiges Datum und hiesigen Ort. Also alles nochmal gecheckt, gleiches Ergebnis - keine Buchung unter den Angaben im System. Und nun? Der Mitarbeiter blieb relativ gelassen und telefonierte erst mal rum. Da er aber nicht weiterkam, haben wir dann in Deutschland bei Sunny Cars angerufen - und hatten Pech. Zu Hause war tiefste Nacht und das Büro nicht besetzt. Na das ist ja auch typisch "Service" Made in Germany. Da werden internationale Buchungen ausgeführt, aber eine Erreichbarkeit rund um die Uhr wird nicht gewährt. Wieder was gelernt, worauf man zukünftig achten sollte.

Der nette Mitarbeiter wollte noch nicht aufgeben und hat mit seinen  beiden Kollegen auf dem PC alle Varianten im Buchungssystem durchgespielt - Suche nach Namen, Vermieter usw., alles rauf und runter. Nach einer guten halben Stunde gaben sie dann auf, da einfach nichts zu finden war. 

Um uns aber ein Auto mitgeben zu können, hatte man dann folgenden Vorschlag für uns: Wir buchen nach örtlichen Mietbedingungen und zahlen den aktuellen Tagespreis. Da wir eigentlich keine andere Wahl hatten, blieb uns kaum etwas anderes übrig. Um aber nicht alle Optionen mitzubuchen und einen überteuerten Preis zu zahlen, hatten wir gefordert, nur die Leistungen, wie auf unserer Buchungsbestätigung enthalten, aufzunehmen. So wurde es dann auch gemacht und wir zahlten dafür dann aber umgerechnet ca. 30 Euro mehr, als ursprünglich gebucht. Das klären wir dann aber, wenn wir wieder zu Hause sind.

Jetzt waren wir erstmal froh, überhaupt ein Auto erhalten zu haben. Blöd war nur, dass wir nun rund zwei Stunden verloren habenangry

Nachdem wir unser Gepäck im Auto hatten, ging es auf schnellstem Wege nach Colorado Springs. Nach einer guten Stunde erreichten wir unser Ziel, The Academy Hotel Colorado Springs. Ein gutes Mittelklassehotel mit Indoor-Pool und angenehmen Zimmern.

Auf Grund des Zeitverlustes sind unsere Planungen für den Nachmittag nicht mehr umsetzbar gewesen. Also haben wir überlegt, was wir nun noch unternehmen. Wir entschieden uns, doch noch zu den Seven Falls zu fahren. Doch an der Zufahrt kamen wir nicht weiter, da man nur mit dem Shuttle in den Park kam. Der Park war bis 20:00 Uhr geöffnet, aber für die Fahrt bis zum Parkplatz und dann von dort mit dem Shuttle wieder bis zum Park erschien uns dann die Zeit doch zu knapp. 

Schade, wäre bestimmt interessant gewesen.

Was nun? In der Nähe sollte ja Old Colorado City sein, ein Historic District mit kleinen, traditionellen Läden. Da es quasi auf dem Weg lag, sind wir also dahin gefahren. 

Einen Parkplatz hatten wir schnell gefunden, denn es war hier so gut wie gar nichts los. Kein Wunder, denn es war inzwischen 18.00 Uhr durch und die meisten Geschäfte hatten schon geschlossen. Nur die Bars und Restaurants hatten auf, doch essen wollten wir noch nicht. Das wollten wir abends in der Nähe vom Hotel. Weil immer mehr dicke Wolken aufzogen und es auch langsam dunkel wurde, sind wir die Straße einmal rauf und runter geschlendert und haben zumindest die schönen Wandbilder bestaunt.

Die haben uns unterwegs an den unterschiedlichsten Orten immer wieder gefallen, auch weil die gut erhalten und nicht verschandelt sind.

Lange haben wir uns hier dann nicht aufgehalten und uns wieder auf die Rückfahrt zum Hotel gemacht. 

Kaum dort angekommen, wurde es stürmisch und es fing stark zu regnen an. Obwohl es bis zur ausgewählten Location, dem Cracker Barrel Old Country Store, nur gut fünf Minuten Fußweg sind, haben wir es nur bis Dennys geschafft. Ohne ganz durchnässt zu sein, haben wir hier auch gut und ausreichend essen können.

Durch den Regenguß erreichten wir auch das letzte angestrebte Ziel nicht. Irgendwie passte das zum heutigen Tag, wo ab dem Nachmittag irgendwie alles  durcheinander lief.

Als der Regen aufgehört hatte, sind wir wieder rüber zum Hotel. Bei einem Absacker an der Bar hofften wir, dass das Wetter morgen mitspielt und wir unser letztes geplantes Highlight noch in Angriff nehmen können.

Wenn nicht, haben wir auch noch einen Plan B.

 

Viele Grüße

Lothar

 

robbelli
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Beigetreten: 07.09.2012 - 07:53
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RE: Reisebericht: Tag 22 - Wieder in Denver und ein neues Proble

Hi Lothar,

herrje, Buchung nicht vorhanden, so ein Mist. Uns ging es mal ähnlich mit einem Flug nach Capetown. Mit Kind und Kegel abends am Flughafen, damals noch die Papiertickets für den über Internet gebuchten Flug am Schalter abgeholt, wollten wir einchecken. Wir seien auf der Maschine nicht gebucht. Diese Aussage traf uns ebenso unerwartet wie brutal. Es standen aber alle Verbindungen, so wie wir gebucht hatten, auf dem Papierticket drauf. Es half alles nichts, sie haben uns nicht mitgenommen und wir sind wieder nach Hause gefahren. Auch andere Airlines, bei denen wir vorsprachen, hatten an diesem Abend keine Möglichkeiten mehr, uns nach Capetown zu fliegen.
Doch gab es am nächsten Tag nach nächtlicher Kontaktaufnahme per e-mail mit dem online-Reisebüro eine andere Möglichkeit und wir konnten unseren Urlaub mit einem Tag Verzögerung antreten. Was für ein Heckmeck!

Na, so war eben an diesem Tag bei euch auch der Wurm drin. Allerdings kann man doch mit diesem leckeren Salätchen auch mal einen solchen Tag noch angenehm ausklingen lassen, mmmmh.

Liebe Grüße

Elli
Scout Womo-Abenteuer.de

Snoopy
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Beigetreten: 01.09.2012 - 18:08
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RE: Reisebericht: Tag 22 - Wieder in Denver und ein neues Proble

Au Backe Elli,

nicht im Buchungssystem der Airline zu stehen ist ja noch schlimmersurprise

Dagegen war ja unser Mietwagenproblem nur ein Problemchen. Aber ich kann das nachvollziehen, denn unser Start war ja auch so holprig. Ist schon blöd, wenn die lange Vorfreude und Planungsarbeit durch nicht vorherzusehende (Fehl)Entscheidungen anderer in Stressbewältigung umschlägt.

Aber ich denke, dass ihr euren Urlaub dann auch noch geniessen konntet, wie wir unseren hier.

Viele Grüße

Lothar