Mittwoch, 23.09.2015
Unser erster Blick heute morgen nach draußen ließ gute Stimmung aufkommen. Der Nieselpiesel von gestern Abend war weg. Es war zwar bewölkt, aber trocken und schon angenehm warm.
Heute wollten wir hier in der Gegend bleiben und hatten somit keinen Zeitdruck. Nach einem gemütlichen Frühstück sind wir gegen halb neun losgefahren. Unser erstes Ziel sollte das Mount Rushmore National Memorial sein. Doch bevor wir dies ansteuerten, fuhren wir zum Game Lodge CG, um dort zu dumpen. Das ging relativ schnell, da wir die Pumpstation sofort nutzen konnten.
Nachdem die Tanks geleert und gefüllt waren, wollten wir eigentlich über die Iron Mountain Road fahren. Doch am Abzweig war die Zufahrt durch die Parkranger gesperrt und man wurde angewiesen, weiter zu fahren. Keine Ahnung was da los war. Nicht das jemand in den Tunnel stecken geblieben war
Na gut, dann eben außen rum weiter und über Keystone, einer alten Minenstadt. Hier sahen wir wieder restaurierte Häuser und lernten auch, dass die Feuerwehren nicht immer rot sind.
Kurz hinter Keystone erreichten wir das
und sahen auf der Zufahrt die vier Köpfe in der Felswand.
An der Einfahrt zum Parkplatz des Memorials zahlten wir unsere 11$ für das Tagesticket. Da es noch immer bewölkt war, fragten wir die Rangerin, wann denn heute die Sonne kommt. In gut einer Stunde, so gegen 11.00 Uhr meinte sie lachend und wünschte uns einen schönen Tag. Wir waren gespannt, ob sie Recht haben wird.
Obwohl es noch vormittags war, war der Parkplatz schon gut gefüllt. Vor allem waren schon einige Reisebusse angekommen, doch wir fanden ohne Probleme einen Parkplatz in der Nähe des Haupteinganges.
Zuerst ging es über die Avenue of Flags zur Grand View Terrace, wo sich unterhalb das Amphitheater befindet. Von hier hat man den direkten Blick auf das Monument, aber es drängelten sich auch schon eine Menge Leute, um den vermeintlich besten Blick für ein Foto zu erhaschen.
Bevor es noch voller wurde und wir nicht im Entenmarsch den Presidential Trail laufen wollten, haben wir uns gleich auf die Runde gemacht. Inzwischen war es kurz nach elf und tatsächlich kam jetzt immer mehr die Sonne heraus. Die Rangerin hatte also Recht behalten
Der Trail ist ein schöner Weg zwischen den Bäumen, der immer wieder den Blick auf die Präsidenten aus unterschiedlichen Perspektiven freigibt. Durch die Nähe konnte man auch deutliche Details Gesichter erkennen, wie z. B. die Gestaltung der Pupillen.
Unterwegs wunderten wir uns, was denn die anderen Besucher so belustigte. Es war mal wieder der Talisman von meinem Schatz, der die Amis in Verzückung setzte.
Dann sahen wir uns noch im Sculptor´s Studio um, wo eine kleine Ausstellung Einblicke über den Bau des Monuments und die damaligen Arbeitsbedingungen gewährt. Auch ein Modell der ursprünglich geplanten Größe ist dort zu sehen.
Wieder zurück am Visitorcenter warfen wir nochmal einen Blick auf die jetzt in der Sonne strahlenden Präsidenten. Als Gegenleistung für das Fotografieren eines Pärchens ließen wir uns auch noch vor dem Monument ablichten.
Nach einem kurzen Bummel durch den Giftshop, wo wir noch ein T-Shirt mitnahmen, ging es dann zurück zum Womo.
Unser nächstes Ziel war das Crazy Horse Memorial, nur wenige Meilen in südwestlicher Richtung entfernt.
Bei inzwischen strahlendem Sonnenschein erreichten wir den Eingang und zahlten den Eintritt von 22$. Da das Crazy Horse Memorial durch eine gemeinnützige Foundation finanziert wird und, anders als Mt. Rushmore, keine staatlichen Gelder erhält, haben wir diesen Betrag gerne bezahlt.
Anders als beim Mount Rushmore NM kann man hier das Memorial nur von der Aussichtsplattform am Museum und der Ausstellung besichtigen, da die Arbeiten noch für Jahrzehnte andauern.
In der Ausstellung kann man sich aber einen guten Überblick über das Projekt verschaffen. Als wir dort ankamen, wurde gerade zur nächsten Vorführung der Filmdokumentation eingeladen. Diese haben wir uns angeschaut und so interessante Aspekte zur Geschichte und den weiteren Zielen dieses Projektes erfahren.
Nach dem ca. 20 Minuten dauernden Film haben wir uns dann noch etwas im Museum umgesehen. Hier sieht man interessantes zur indianischen Kultur als auch das Modell, wie das Crazy Horse Memorial nach Fertigstellung aussehen soll.
Beeindruckt von dem, was hier mit enormer Ausdauer erschaffen wird, sind wir dann zurück zum Parkplatz. Unterwegs trafen wir dann noch echte Indianer in ihrer traditionellen Kleidung, die sich nach Bitte um Erlaubnis auch fotografieren ließen.
Nach dieser netten Begegnung haben wir mit einem letzten Blick auf das Memorial, wo man die nächsten Bearbeitungsschritte weiß dargestellt sieht, diesen eindrucksvollen Ort verlassen.
Im Vergleich beider Memorial Monuments hat uns Crazy Horse sogar noch mehr beeindruckt. Vor allem, weil hier mit großem Engagement und ohne staatliche Hilfe ein Denkmal zu Ehren der Ureinwohner dieses Landes geschaffen wird.
Inzwischen war es schon später Nachmittag und das Wetter zeigte sich immer noch von seiner besten Seite - sonnig und nicht zu heiß
Daher haben wir nach einem kurzen Bummel durch Custer noch einen Abstecher zum Silvan Lake gemacht.
Custer hat zwar auch den Charme einer alten Westernstadt, aber ist gegenüber Deadwood viel zu touristisch geprägt. Hier reihen sich Shops und Saloons nacheinander entlang der Mainstreet. Erinnerte uns mehr an Cody, auch weil hier wieder bunt bemalte Bisons zu sehen waren.
Der Bummel war wirklich nur kurz, da es uns hier viel zu wuselig war. Also ging es noch das kurze Stück zum Silvan Lake, wo wir noch etwas um den See wandern wollten.
Dort angekommen, bot sich uns ein herrlicher Anblick des von den Felsen eingerahmten Sees.
Wir staunten aber, dass der Parkplatz fast leer war. Na umso besser, hatten wir doch heute schon viel zu viele Leute um uns rum gehabt.
Zum Ausgleich sind wir dann die Runde um den See gewandert. Das heisst, wir wollten die Runde wandern. Denn wir waren erst ein Stück am Westufer unterwegs, als große weiße Wolken aufzogen. Die kamen aber sehr schnell und hatten dicke, dunkle Wolken im Gepäck.
Das sah zwar spektakulär aus, aber bedeutet eventuell nichts Gutes. Gegenüber war dann zwar ein schöner Regenbogen zu sehen, aber in der Ferne grollte es schon kräftig.
Wir sahen, dass die wenigen Menschen, die hier noch unterwegs waren, umkehrten bzw. ihre Sachen zusammen packten. Na wenn die schon alle Respekt vor der Wolkenwand haben, dann kehren wir mal auch lieber um.
Schade, die Wanderung um diesen herrlichen See hätten wir gerne zu Ende gebracht, aber die Wolkenwand hing nun direkt darüber und bei einem drohenden Gewitter wollten wir nicht gerade unterwegs sein.
Wir hofften nun, dass wir heute haben nicht wieder wegen dem Regen drinnen bleiben mussten. Ein wenig begleitete uns die Gewitterfront auch noch, aber es kam kein einziger Regentropfen. Kurze Zeit später war alles vorbei - die Erde blieb trocken und die Sonne kam wieder hervor. Hm, da hätten wir ja doch um den See laufen können. Aber egal, Safety first. Und der See ist trotzdem super schön.
Zurück am Campground wurde dann gleich der Grill angemacht. Es gab zu Würstchen und Steak wieder leckeres Knoblauchbrot.
Da es trocken blieb, haben wir noch lange am Campfire gesessen und nach dem relativ vielen Trubel mit den vielen Menschen die Ruhe hier im Wald genossen.
So gefällt es uns!
Hier die Map:
Hallo Lothar,
nach etwas wettertechnischen Startschwierigkeiten wurde es ja ein suuuuper Tag. Ich glaube, der Mount Rushmore so aus der Nähe ist schon sehr beeindruckend, aber wenn man sieht was beim Crazy Horse Monument noch alles entstehen soll....Wahnsinn!
Der See schaut wirklich toll aus, aber ich wäre an Eurer Stelle sicherlich auch umgekehrt. Tolle Bilder
Viele Grüße Gabi