Tag 07 - Unterwegs im Grand Teton NP

Montag, 14.09.2015

Der Himmel zeigte sich heute morgen bedeckt und ringsum sah es sehr feucht aus. Es regnete aber nicht, so dass wir wieder draußen frühstücken konnten. Das war aber recht frisch und so waren wir auch schnell fertig und zogen uns ins WoMo zurück. Von drinnen konnten wir dann zuschauen, wie die Zeltler auf der Nachbarsite ihre Zelte abbrachen und versuchten, ihre Utensilien zu verstauen.

Diese vier Männer beherrschten das Chaos . Wir mussten dabei an Elli mit ihren Männern denken und waren uns einig, dass es mit dem WoMo doch deutlich komfortabler ist. Zumindest bei feuchter Witterung.

Nachdem wir sahen, dass die Jungs ein eingespieltes Team sind und klar kommen, haben wir uns auf den kurzen Weg zum Colter Bay Visitor Center gemacht. Dort erkundigten wir uns nochmals nach den Wetteraussichten und einen schönen Trail. Für heute war noch meist trockenes, aber bedecktes Wetter mit Temperaturen über 20°C angesagt. Aber danach….

Wir entschieden uns für den Heron Pond & Swan Lake Trail, ein rd. 3 Meilen langer Rundweg. Dieser startet an der Colter Bay mit schönem Blick auf die Bucht 

und führt dann durch den Wald und entlang zum Heron Pond.

Im Wald waren wir ganz allein unterwegs und unterhielten uns, als würden wir 50m auseinander laufen. Bisher war es uns ja nicht vergönnt, Bären in freier Natur zu treffen. Vielleicht hatten wir ja hier Glück. Obwohl, wenn jetzt doch welche auftauchen - was dann? 

Aber die Frage stellte sich nicht, denn wir hatten kein Glück.

Etwas später trafen wir dann auf eine Schulklasse, die einen Ausflug hatten. Die Teens sollten wohl Bäume und Pflanzen bestimmen, da sie diese ausführlich betrachteten und in Heften dokumentierten. Bei dem Stimmenwirrwarr musste die Chance auf Bären ja gegen Null tendieren.

Die Jugend hinter uns lassend, wanderten wir allein weiter und erreichten dann den Swan Lake. Sehr idyllisch liegt dieser See, der aussah wie ein großer Seerosenteich.

Wenn es mit Bären schon nicht klappt, vielleicht sehen wir ja hier ein Moos. So halb im Wasser stehend und in Ruhe Pflanzen fressend, das wäre ein schöner Anblick. Aber auch hier blieb es beim Vielleicht - schade, obwohl dem Bodenbelag nach kürzlich erst etwas Größeres hier gewesen sein muss.

Egal, geniessen wir dafür die Ruhe und schöne Umgebung. So einsam war es gestern am Jenny Lake nicht.

Fast am Ende des Trails hatten wir dann doch noch eine Tiersichtung. Nichts Großes, auch nichts Unbekanntes. Dafür aber niedlich und interessant zu sehen, wie die Squirrels sich ihren Winterspeck anfuttern.

Eigentlich wollten wir im Anschluss noch zum Two Ocean Lake Trailhead, um dort mit der Hoffnung auf Tiersichtung noch etwas zu wandern. Das haben wir dann aber verworfen, denn inzwischen zogen immer mehr dunkle Wolken auf und der Wind nahm zu. Hier beim Blick auf die Teton Range vom Willows Flags Overlook waren in der Ferne auch schon die ersten Regenschauer zu sehen.

Daher sind wir zur Jackson Lodge gefahren und haben dort mit Blick aus den großen Panoramafenstern einen heißen Kakao getrunken. Aber auch von dort war zu erkennen, dass das Wetter nicht besser werden würde. Dafür gab das gold gefärbte Laub einen sehr schönen Kontrast.

An eine Wanderung draussen war nicht mehr zu denken, also sind wir hier noch etwas durch die Shops gewandert. Nur passte sich unsere Stimmung irgendwie dem Wetter an und wir sind nach einer Weile, ohne etwas auszugeben, zurück zum Campground gefahren. 

Dort angekommen war es inzwischen gegen 17:00 Uhr, aber immer noch trocken. Somit hofften wir weiterhin, dass diese Front an uns vorbeizieht und die Wettervorhersage nicht so wie beschrieben eintritt.

Denkste! Wenige Minuten später hörten wir ein uns bisher völlig unbekanntes Geräusch. Dicke Tropfen trommelten auf das Womo-Dach, nun hatte es doch zu regnen begonnen.

Doch kurze Zeit später hörte es wieder auf und sogar die Sonne lugte ab und zu durch die Wolken. Somit konnten wir doch noch den Grill anheizen. Doch weil wir nicht darauf vertrauten, dass es noch lange trocken bleibt, gab es nur Würstchen.

Aber es blieb trocken und so konnten wir selbst unser geliebtes Campfire nochmal anzünden.

Als wir dann nach dem Erlöschen des Lagerfeuers ins WoMo sind, dauerte es nicht lange, bis das Getrommel aufs Dach wieder einsetzte.

Etwas enttäuscht, den Grand Teton NP nicht in seiner vollen Schönheit gesehen zu haben, aber gleichzeitig mit der Hoffnung, dass es bald wieder aufhört zu regnen, ging es dann für heute ins Bett.