08. Tag - The Wave

Das nächste Highlight folgt! Der Wecker steht auf 5.30 Uhr, hier ist Utah Zeit und schon eine Stunde später als in Arizona. Schnell trinken wir einen Kaffee und eine halbe Stunde später geht es los Richtung Wirepass Trailhead. Ja, wir sind morgens richtig schnell, unsere Sachen haben wir bereits gestern Abend gepackt. Bis zum Abzweig der House Rock Valley Road (HRVR) sind es nur ein paar Meilen, gut dass wir diesen Campground gewählt haben. Die Strecke ist kein Problem, wäre auch mit einem normalen PKW befahrbar gewesen.

Bereits um 7.30 Uhr sind wir am Trailhead. Es sind schon ein paar Autos da, 2 deutsche Frauen sprechen uns an. Sie haben gestern nach 3 erfolglosen Versuchen die Permits bei der Lotterie in Kanab erhalten.

Nachdem wir uns eingecremt haben, laufen auch wir los und schon beginnen die Probleme…. Auf dem GPS können wir aufgrund der Sonneneinstrahlung nichts erkennen. Ich muss gestehen, wer lesen kann ist klar im Vorteil, erst nach einigem Hin – und Herlaufen durch den Wash lesen wir, dass wir zunächst dem Wash folgen müssen…. Wir treffen zwei Italiener, die Verständigung ist schwierig, sie sprechen so gut wie kein Englisch und nur ein paar Wörter Deutsch – und wir kein Italienisch. Gemeinsam, mit GPS und der Beschreibung, die wir mit dem Permit erhalten haben, finden wir den Weg ohne weitere Probleme.

Bereits der Hinweg ist ein Traum! Die Temperaturen lassen sich noch aushalten, der Weg zieht sich zwar ganz schön, ist aber wirklich wunderschön. Wir orientieren uns fast nur an der mitgeschickten Beschreibung (das sind hauptsächlich Fotos als Orientierungspunkte), finden wir viel angenehmer als bei der Sonne auf das GPS zu schauen. Die Landschaft wird immer einzigartiger, je näher man der Wave kommt. Hier ist wirklich der Weg das Ziel.

Und dann haben wir es geschafft, ich habe versäumt auf die Uhr zu schauen, ich schätze mal nach 1 ½ Stunden. Noch einmal einen Sandhügel hinauf, richtig anstrengend, dann kommt die Entschädigung!

Das ist so schön, unfassbar, unbeschreiblich, wir haben noch nie etwas Ähnliches gesehen. Eine Welle in den schönsten Farben. Wir machen gemeinsam mit den Italienern Pause und treffen die Frauen wieder. Dann laufen wir in alle Richtungen, machen Fotos, genießen den Blick, laufen noch zur Second Wave.

Die Zeit vergeht wie im Flug, wir können uns nicht trennen.  Ein Erlebnis der ganz besonderen Art haben wir noch – die beiden Frauen überraschen wir bei Nacktfotos….

Irgendwann machen wir uns dann gemeinsam mit den Italienern auf den Rückweg, keine Ahnung wie lange wir dort waren. Man verliert in dieser Traumlandschaft jedes Zeitgefühl. Auf dem Rückweg ist es so unglaublich heiß. Der Weg zieht sich, bergauf, bergab eine echte Herausforderung. Zum Glück haben wir genug Wasser mit. Aber das Wasser ist so heiß, es löscht den Durst nicht richtig, man kann es fast nicht trinken!  Die Unterhaltung mit den Italienern gestaltet sich weiterhin als schwierig, macht aber Spaß. Wir erfahren doch so Einiges voneinander.

Auf halber Strecke etwa hält uns eine Rangerin an, ein zweiter Ranger sitzt unter einem Busch im Schatten. Sie fragt zunächst nach unseren Permits.  Haben wir natürlich, die Italiener haben sogar insgesamt 4 Permits, ihre Kinder sind nicht mitgekommen. Dann fragt sie uns noch, ob wir auch genug Wasser haben. Wir erfahren von ihr, dass es wohl immer mal wieder unvernünftige Touristen gibt, die kaum Wasser mit haben und einen Schwächeanfall erleiden, zuletzt sogar mal mit Todesfolge. 

Auf jeden Fall sollte man sich gut überlegen, ohne Permit hier zu wandern, denn es wird tatsächlich kontrolliert und kann ganz schön teuer werden!

Auf dem letzten Stück stoße ich schon echt an meine Grenzen. Es ist inzwischen früher Nachmittag und ich habe das Gefühl, meine Lunge verbrennt bei der Hitze. Aber irgendwann haben wir es geschafft, gegen 15 Uhr sind wir zurück am Auto. Ursprünglich wollte ich noch zum Wirepass Slots Canyon, aber schweren Herzens lassen wir das.

Natürlich habe ich einen Plan „B“. Wir fahren noch zum Paria Movie Set. Dazu müssen wir erst die HRVR zurück, dann links ab auf die # 89 South, zwischen Milepost 30 und 31 geht es rechts ab auf eine Gravel Road, ziemlich steil. Man muss dem „Historical Marker“ folgen. Am Movie Set steht nichts mehr, aber es gefällt uns trotzdem. Ganz anders, wunderschöne Farben der umliegenden Berge. Wir fahren noch bis zum Paria River, der aber kein Wasser führt. Hier ist dann Sandpiste und  4 WD sowie High Clearance erforderlich. Das macht Volker richtig Spaß durch, den Sand zu fahren.

Am späten Nachmittag sind wir zurück am Campground. Gemütlich duschen, grillen zum ersten Mal leckere Steaks, Campfire, wir entspannen einfach und lassen den Tag Revue passieren….

Ach was leben wir gut!

Was ist sonst noch passiert: Nachts laufen die Klimaanlage und die Heizung gleichzeitig, da habe ich nicht richtig aufgepasst und den Schalter der Heizung bedient…. Shame on me…. Ich merke es morgens an der warmen Luft an meinen Beinen als ich aufstehe… Damit zieht mich Volker dann den restlichen Urlaub auf….

Mein persönliches Highlight des Tage: Die Wave, DAS Highlight des Urlaubes und aller bisherigen  USA-Urlaube für mich!

Leider habe ich vergessen, die mit dem Jeep gefahrenen Meilen zu notieren.