07.Tag, 27 Juni 2014
Nach einem Telefon bei Roadbear am Vortag hatte ich erfahren, dass wir unser Haus auf Rädern nicht früher kriegen konnten. Also steckten wir die Kinder nochmals in den Pool, kauften um 11 Uhr im Walmart ein, was ziemlich problemlos gelang (auch aufgrund der perfekten Einkaufsliste vom Forum - und den zu recht vielgerühmten und auch von uns heiss geliebten Campingtoaster fand ich auch sofort) und trafen kurz nach 1 Uhr bei Roadbear ein, wo wir von einer freundlichen Schweizerin eine Einführung in Mundart erhielten, und unser Traumhaus endlich betreten konnten. Über einen Schieber beim blackwater herrschte zuerst Unklarheit, aber schliesslich und endlich schaufelten wir Einkäufe und Gepäck von der Dodge in unseren 27ft langen Ford und rollten vom Gelände.
Jetzt galt es, die Dodge zu Herz zurück zu bringen. Schlau, wie ich bin, wählte ich dazu eine Abgabestelle nur drei Meilen neben dem Hof von Roadbear aus (ich fahre nicht so gerne Auto, in der Stadt erst recht nicht). Unser Navi führte uns auf direktem Weg zur East Sahara, 3024 Fremont Street, keine 10 Minuten später standen wir an Ort und Stelle. Nur die Herz Office stand nicht dort.
Umherkurven, fragen, weitergeleitet werden, erneut fragen (zu Glück sind Amerikaner so hilfsbereit) umherkurven, Herz telefonisch erreichen veruchen,– alles erfolglos. Völlig entnervt entscheide ich, den Wagen am Flughafen abzugeben. Wieder fahren, im dichten Stadverkehr verliert mich Frank beinahe, beim Flughafen muss er rückwärts fahren, denn das RV ist zu hoch....... nach zweieinhalb Stunden gebe ich (mittlerweile beinahe am Rande eines Nervenzusammenbruchs) den mittlerweile nicht mehr so heiss geliebten Wagen mit zwei Stunden Verspätung ab, und erkläre dem verdutzten Herrn sec, er soll nicht mal dran denken, mir diese Zeit zu verrechnen. (Das hatte er übrigens überhaupt nicht im Sinn – ich habe völlig überreagiert.)
Raus aus dem Parking – doch wo ist nun meine Familie? Stand das tolle RV nicht gerade vor der Einfahrt. Nein, kein weiterer Nervenkitzel, sie waren etwas weiter vorne und von einem anderen Auto verdeckt. ENDLICH, endlich sind wir on the road. Die Kinder haben übrigens in dieser stressigen Situation sehr gut mitgemacht. Dea fuhr mit mir mit, und als ich dachte, wir werden diesen „Chlapf“ (schweizerdeutsch für Auto, nicht sehr lieb gemeint) nie wieder los, da versuchte sie mich durch gutes Zureden zu beruhigen.
Nur 90 Minuten dauert unsere Fahrt nach Bullhead City zum Davis Camp Park. Unterwegs fuhren wir durch die Steppe, bewundern erneut Joshua trees, die kids entdecken einen überfahrenen Koyoten und ich war einfach nur glücklich und erleichtert.
Diesen Campground haben wir ausgewählt, weil er so nahe am Fluss liegt. Beim Check in sahen wir einige Fotos, unter anderem Esel, Wild und auch Schlangen. Auf die Frage, ob es auf dem CG Schlangen gäbe, wich die freundliche Host elegant aus und sagte, eher würden wir Wild am frühen Morgen sehen.
Wir assen ein Picknick, schnappten uns unsere Badeanzüge und rannten die Böschung runter zum Fluss. Plötzlich schepperte etwas neben einem Busch. Tatsächlich, Frank sah etwas Längliches sich eiligst verkriechen. Dea stand noch oben... sie machte dann den Umweg und wählte die Treppe, die zum Ufer führte. Wie genossen wir das Bad – und plötzlich war es Nacht. Wir angelten uns nur die Schlafanzüge aus den Koffern und schon lagen wir in unseren Betten - wie freundlich, dass die Roadbear -Leute die Decken schon angezogen hatten! Zum Glück hatten wir Strom, so dass wir in der Nacht einmal kurz kühlen konnten – wir schliefen herrlich.
Ach Esther,
wie beruhigend, dass nicht nur bei uns nicht immer alles völlig problemlos und super easy läuft
.
Das sind die Geschichten, über die man erst nach dem Urlaub oder mit etwas zeitlichem Abstand lachen kann.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Moin Esther,
man muss wirklich schmunzeln, wenn man deinen amüsanten Bericht liest. Das mit der Hertz-Station war ja wirklich ärgerlich, ich hätte da auch kurz vor einem Nervenzusammenbruch gestanden. Man plant so viel bis ins letzte Detail, und dann so etwas... Irgendwie erkenne ich mich in deinen Erzählungen wieder. Wir haben unsere erste Tour im Sommer nächsten Jahres noch vor uns und ich denke wir werden auch als Landeier bzw. Dorf- und Küstenkinder einen kompletten Overflow von Eindrücken zu verkraften haben.
Du legst ja ein schönes Tempo beim Einstellen des Reieseberichtes vor! Kompliment! Ich bin schon gespannt, wie es weiter gehen wird, jetzt wo ihr im Wohnmobil sitzt.
Viele Grüße von der Ostsee
Stephie
Liebe Grüße von der Ostsee
Stephie Scout Womo-Abenteuer.deLiebe Stephanie, liebe Elli
Tatächlich ist es so, dass dieser Zwischenfall im Moment wirklich stressig war, aber im Nachnhinein hat man wenigstens was zu erzählen und zu lachen.
Stephanie, weiss du, den Reisebericht habe ich schon vorbereitet (allerdings nicht bis zum letzten Tag), ab nun geht es langsamer. Aber ich liebe es eben persönlich sehr, wenn man schon mal ein bisschen Lesefutter hat und dann mit Vorfreude auf die Fortsetzung warten kann - deshalb musste das bis zur Übernahme des Womos unbedingt rein...
Seid ganz herzlich gegrüsst
Esther
Hallo Esther,
sehr anschaulich beschrieben, dein Bericht.
Und glaub mir, auch ich wäre ins Schwitzen gekommen, wenn ich vergeblich die nicht vorhandene Mietstation gesucht hätte.
Gehöre ich doch auch zu denen, die versucht, alles bestmöglich vorzuplanen.Und doch passiert dann halt mal was Unvorhergesehenes, welches erst mit zeitlichem Abstand als lustig empfunden wird.
Freue mich schon, wie es bei euch weitergeht.
Liebe Grüße, Tanni