Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 10 (29.7.2016) Algonquin Provincial Park

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Chrissy78
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Tag 10 (29.7.2016) Algonquin Provincial Park
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
28 Meilen
Fazit: 
Wälder, Wälder, Wälder....und dazwischen ein klappriger kleiner Elch

Freitag, 29. Juli 2016 - TAG 10

Unsere heutige Planung:

Heute morgen werden wir schon früh von lärmendem Geschnatter geweckt. Eine Gruppe kanadischer Wildgänse hat den Strand in Beschlag genommen und "frühstückt" auf der Wiese.

   

   

Noch freuen wir uns darüber, dass wir Wildgänse sehen.... das wird sich im Laufe unserer Reise noch ändern surprise

Nach dem Frühstück fahren wir zum Rock Lake. Für heute haben wir uns u.A. den "Booth´s Rock Trail" vorgenommen. Man soll einen tollen Blick auf den Rock Lake haben. Bereits beim Lesen einiger Reiseberihte zu Hause war klar: den Booths Rock Lake Trail müssen wir unbedingt laufen!

Am Rock Lake abgekommen, müssen wir eine Brücke überqueren. Bei der Rückfahrt (nachdem wir die Brücke 2 x überquert haben) sehen wir die Beschränkung auf 3,5 Tonnen.....ups............

Der Booths Rock Trail ist 5,1 km lang und wird im Visitor Center als "difficult" Trail geführt. Mittlerweile wissen wir aber, dass "difficult" nicht unbedingt "schwer" bedeutet, sondern auch einfach auf die Beschaffenheit des Trails bezogen ist. Wir rechnen also nicht mit einem "befestigten" Weg - aber das macht ja den Reiz aus cheeky

   

 

 

Mit Proviant, Getränken (es ist schon heute morgen um 9 Uhr über 25 Grad warm) und Mückenspray ausgestattet, starten wir den Booths Rock Trail.

Der Weg führt uns anfangs quer durch den Wald, bergauf, bergab, über Treppen, Wurzelwege und Pfade. Zwischendurch wirds auch mal anstrengender (für mich zumindest), die Kids hüpfen schwungvoll voraus - die Kondition will ich auch nochmal haben....blush

   

Die ersten 2 km ziehen sich wie Kaugummi, dann endlich erreichen wir den ersten Aussichtspunkt.

Wow, wir sind schon ganz schön weit oben angekommen!!!

   

Auf den glatten Felsen machen wir Rast. Kaum sitzen wir und haben unsere Getränke und Obst ausgepackt, raschelt es hinter uns im Gebüsch. Zwei kleine Chipmunks kommen aus dem Unterholz geschossen, rennen meinem Sohn dabei fast über die Füße, spielen scheinbar "Fangen", jagen sich gegenseitg mehrfach im Kreis und bleiben dann vor uns sitzen und schauen neugierig, was wir da so machen.

"Bettelhörnchen"

   

Während das eine Hörnchen wie wild das Gebüsch "umgräbt", knabbert das andere Hörnchen an Baumsamen oder Nüssen. Alles, was essbar ist, wird in die Backentasche gesteckt, so dass das eine Hörnchen eher wie ein Hamster aussieht: dicke Backen cheeky

   

Nach längerer Sucherei findet es dann auch noch ein Überbleibsel anderer Touristen....

Käsering oder Chips oder so etwas in der Art.... ob das gesund ist? Es scheint zu schmecken...

Ausblick auf den Rock Lake

An den Klippen vorne geht es verdammt steil nach unten. Nichts für Leute mit Höhenangst (also gehe ich ml schnell wieder ein Stück zurück)

   

Nachdem wir auch den zweiten Aussichtspunkt passiert haben, führt uns der Pfad wieder nach unten den Wald.

Vorbei an "bunten" Pilzen

   

   

Während uns beim Aufstieg zum Aussichtspunkt die Mücken im Wald regelrecht "gefressen" haben, gibt es hier auf der anderen Seite im Wald scheinbar gar keine Mücken mehr.

Wir benutzen mittlerweile Off-Deep Woods ( mit 20 % Deet), die Kinder Off-Family. Damit kommmen wir hervorragend zurecht. Bisher hatten wir sowieso kaum Mücken. Wir wollen uns also nicht beschweren. Zum ersten Mal hatten wir im Killbear Mücken (und dort auch nur nach Einbruch der Dunkelheit), gestern Abend ebenfalls nach Einbruch der Dunkelheit, aber ganz wenige. Bisher also ein guter Schnitt ich hatte vorab damit gerechnet, dass wir an den Seen wegen der Mücken überhaupt nicht draußen sitzen können. Das erwies sich bisher als "Ente" - was für ein Glück!

Weiter geht es über endlose Treppen "nach unten". Wahnsinn, so steil und lang kam mir der Aufstieg gar nicht vor...

   

Am Ende der Treppe folgen wir dem Pfad kurz über eine Lichtung. Hier gibt es Grashüpfer auf fast jedem Blatt und Grashalm!!! Eine wahre Invasion surprise

  

Als wir auf der anderen Siete wieder in den Wald kommen, erwartet uns ein riesiges Matschloch. Genauergesagt der gesamte Weg ist eine einzige Moor-Sumpf-Matschwüste! Ohne Schlammfüße kommen wir hier nicht durch...

Wir klettern ein Stück den Hügel zwischen den Bäumen hinauf und gehen oberhalb des Weges weiter. Am Ende müssen wir zwar ziemlich steil den Abnhang nach unten klettern und uns an Wurzeln festhalten, um nicht zu fallen, aber die Füße sind sauber!

Der Schweißpegel allerdings hat seinen Höchstsstand erreicht. Auch heute sind es 27 Grad, aber dei gefühlten Temperaturen liegen (zumindest bei mir ) bei über 30 Grad.

Am Ende des Wegen erreichen wir den Rock Lake und sehen einen kleinen Sandstrand. Über einen Pfad klettern wir runter zu Wasser. Perfekt - das schreit nach Schwimmen! Wir haben ja dazugelernt und heute alle unsere Badesachen im Rucksack bzw. schon drunter. Juhu - ab ins Wasser! Und so kalt ist es gar nicht!

   

Etwas gewöhnungsbedürftig ist die "gelbe" bzw. "schwarze" Wasserfarbe, was aber am Untergrund liegen muss. Das Wasser selbst st ganz klar und sauber, aber sobald man ein Stückchen schwimmt, ist der Untergrund rabenschwarz....das ist nicht so jedermanns Ding. Meine Männer juckt das gar nicht - die schwimmen sofort drauf los.

Mittlerweile ist es fast 12 Uhr und wir entschließen uns, zum anderen Visitor Center zu fahren. Dort soll es auch einen schönen Panoramablick geben - gefunden (leider ohne Tiere)

Nachdem ich vergebens versuche, mein Smartphone mit dem freien WLAN des Centers zu verbinden, schauen wir uns die Ausstellung an. Hier kann man sich die Geschichte des Parks, die Tiere, die dort leben, Pflanzen etc. anschauen. Alles wirklich schön gemacht. Hier sehen wir auch endlich mal Elche aus der Nähe - wenn auch nur "ausgestopft" blush

Im Visitor Center gibt es ein Restaurant, aber so wirklich Lust auf Burger hat gerade niemand. Wir suchen uns auf dem Parkplatz ein Plätzchen neben einem Picknicktisch und essen zu Mittag.

Danach entscheiden wir uns den Spruce Bog Boardwalk zu laufen. Der eigentlich geplante Beaver Dam Trail muss ja leider entfallen - wegen "Bauarbeiten am Trail".

Natürlich hoffe ich weiter darauf , einen Elch zu sehen. Bisher gab es ja weit und breit nicht mal ein Anzeichen für einen Elch....leider. Ein bißchen enttäuscht bin ich schon, dass sich die "Schaufelträger" nicht zeigen.

Kaum sind wir ein paar Meter auf dem Trai unterwegs, hüpft eine Art "Hühnchen" aus dem Gestrüpp und läuft gackernd vor uns rum. Nach ein paar Minuten verstehen wir, dass es sich wohl im Mann & Frau oder Elterntier und Küken handelt, denn das kleine Hühnchen macht ordentlich Rabatz, bis sich das zweite Hühnchen sicher fühlt und schnell über den Weg auf die andere Site huscht und im Unterholz verschwindet.

Putzig cheeky

   

Mittlerweile ist es ziemlich bewölkt und außerdem weht ein ordentlicher Wind.

Macht das Laufen aber sehr angenehm.

Der Trail führt an vielen Seen und Teichen vorbei, in denen unzählige Seerosen wachsen.

   

Auf der Suche nach dem Elch.....

Neben dem Holzweg sehen wir frische Spuren im schlammigen Untergrund. Die Abdrücke sind etwa so groß wie meine Handfläche....Bären?????

   

Einfach nur schön! Und komplett mückenfrei!

Nachdem wir die 1,5km relativ zügig hinter uns gebracht haben, wollen wir noch den Lookout Trail laufen.

Was wir allerdings nicht gelesen haben: der Trail ist 1,9 km lang und geht ungefähr 1 km steil bergauf und ca 1 km steil bergab.....ächz....

Der Ausblik allerdings ist wirklich gigantisch!

Da wir immer noch keinen Elch gesehen haben und ja morgen schon wieder weiter in Richtung Ottawa fahren, möchte ich noch den Peck Lake Trail laufen. Die Kinder streiken allerdings, der Gatte ist unentschlossen.

Hm....ok, wir schauen mal.

Auf dem Weg zum Campground sehe ich dann aus dem Augenwinkel auf der gegenüberliegenden Seite ein größeres Tier am Straßenrand stehen. Ist das tatsächlich ein Elch??? Wir halten an und ich überquere die Straße. Hinter einer Baustellenabsperrung steht ein klappriger kleiner abgemagerter Elch im Seerosentech und fischt irgendwelches Grünzeug aus dem Wasser.

Jetzt habe ich mich so gefreut, doch noch einen Elch zu sehen, aber bei genauerem Hinsehen verfliegt die Freude. Das arme Ding ist dermaßen abgemagert und dürr, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass es über den nächsten WInter kommt. Och Mensch... einen Schaufelelch hatte ich mir gewünscht....das arme Tier vor uns möchte ich einfach nur zum Tierarzt bringen und aufpäppeln lassen crying

   

Ein Kanadier im jeep hält neben mir und begutachtet den Elch. Auch er sagt, der Elch sei sehr dünn, es würde sich außerdem um ein Kalb handeln.

Wir haben mittlerweile die Aufmerksamkeit erregt und es parken immer mehr Autos neben uns am Straßenrand. Wir besteigen wieder unseren Camper und fahren zurück zum Campground. Einerseits froh, doch noch einen Elch gesehen zu haben, andererseits hoffen wir, dass das Kalb sich noch ordentlich sattfressen kann.

Zurück am See gibts wie jeden Abend Burger und Marshmallos. Die Kinder sind ziemlich platt von der Lauferei heute und nach den Marshmallos schnell im Bett..

   

Ich verziehe mich noch mit meinem Campingstuhl und meiner Kamera an den See und bestaune den Sternenhimmel. Dummerweise bricht mir die Halterung an meinem Billigstativ ab, ich muss daher freihand fotografieren bzw die Kamera einfach auf den Boden mit Blick in die Sterne legen. Nicht optimal frown

   

Auch heute Abend höre ich wieder die Wölfe heulen.... klingt ziemlich nah surprise

 

Für die Statistik:
Campground: Lake of Two Rivers CG, kein Hookup
Kosten: 50 $ (inkl. Tax & Reservierungsgebühren)
Site: 14
Gefahren: 28 Meilen

Fotos: 355
Wetter: vormittags sonnig, später bewölkt bei bis +27 Grad
Tiersichtungen: Hörnchen, kanadische Wildgänse, "Hühnchen" und ein klappriger kleiner Elch
Trails: Booth´s Rock Trail (5,1 km), Spruce Bog Boardwalk (1,5 km), Lookout Trail (1,9 km)

 

2010 Südwest-USA ; 2012 Yellowstone&Co; 2014 Nordwest-USA/Kanada ; 2016 Ost-Kanada (Toronto-Hailfax); 2018 Australien 2024 BC-Yukon-Alaska