Tag 15: vom Grand Canyon zum Monument Valley

Am nächsten Morgen dürfen wir wieder mal ausschlafen. Als wir dann aufstehen, großes Lachen: keiner kann mehr normal gehen, wir haben alle einen schrecklichen Muskelkater und stöhnen und seufzen bei jedem Schritt. Wie die Kinder aus dem Alkoven kommen, weiß ich nicht. Aber um aus dem Womo aus- oder einzusteigen, müssen wir uns mit den Armen an den Haltegriffen abstützen, bzw. hochziehen, es sieht sehr lustig aus.

Nach dem Frühstück dumpen wir und fahren zum General Store, zwecks Internet. Unser Sohn telefoniert mit seiner Freundin, und ich finde eine mail, die unserer Tochter ihre kanadische Familie bekannt gibt (Sie wird von Anfang September bis Ende Januar in Kanada in die Schule gehen). Ganz aufgeregt setzen wir drei uns vor den store und lesen: 2 Katzen (der Traum unserer Tochter, schon immer wollte sie Haustiere), zwei fast gleichaltrige Gastschwestern und sehr nette Gasteltern, wie es scheint. Fotos sind auch dabei. Jetzt wird es also ernst… Dann lassen wir unserer Tochter Zeit, ihrer kanadischen Familie in Port Alberni (Vancouver Island) zum ersten Mal zu schreiben, wer weiß, wann wir das nächste Mal Internet haben. 

Später fahren wir los in Richtung Monument Valley. Obwohl wir sie schon alle auf der Herfahrt gesehen haben, will mein Mann eigentlich nochmal zu den verschiedenen Aussichtspunkten am Desert View Drive. Da aber keiner aussteigen will (warum wohl?) und die Parkplätze fast leer sind, macht er nur ein paar Fotos aus dem Auto raus, auch er möchte heute keinen Schritt zu viel gehen.

Nur beim Cameron Trading Post halten wir, und auch wenn es eine Touristenfalle ist, ist es doch sehr interessant zu sehen, was hier alles verkauft wird. Wir laufen ca. eine halbe Stunde durch das Geschäft und staunen. Die Preise sind natürlich horrend, aber unsere Tochter findet ein paar billige Ohrringe und freut sich!

Dann geht es weiter. Irgendwo entlang der Strecke, an einem schönen Flecken, halten wir und essen zu Mittag. Kurz vor 18 Uhr kommen wir im Monument Valley an. Da uns der View CG ein paar Wochen vor Reisebeginn abgesagt hat (wegen Covid bleibt er im Sommer 2022 geschlossen), musste ich eine Alternative suchen und habe mich für den KOA entschieden, denn er ist nah am Valley, wo wir morgen früh eine sunrise tour gebucht haben und auch er hat eine wunderbare Aussicht. Der KOA wird von Indianern geführt und hat die saubersten Bäder, die wir auf unserer Reise gesehen haben. Da er nur halb voll ist, sind die Plätze neben uns frei und wir fühlen uns nicht eingeengt.

Mein Mann macht Fotos und lernt ein paar Schweizer kennen, eigentlich wollen wir grillen. Aber es zieht wieder einmal eine schwarze Wolkenfront auf, es wird schrecklich windig und ein gehöriger Sandsturm kommt. Obwohl wir alles zumachen, haben wir die nächsten Tage Sand im WoMo. Die Fenster schließen nicht wirklich dicht! Nach dem Sandsturm beginnt es zu regnen, und als es wieder aufhört, gibt es einen – nein zwei – Regenbögen. Wir genießen diese eigenartige Stimmung: In der Ferne Regen, orangenes Licht und die Regenbögen, dahinter die Buttes des Monument Valley: toll. Wahrscheinlich schöner als bei gutem Wetter ohne Wolken!

Dann essen wir drinnen, duschen nur kurz, um Wasser zu sparen (viele Familien im Valley haben kein fließendes Wasser!) und gehen schlafen, denn morgen müssen wir wieder sehr früh aufstehen.