Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 24: Stanton Fort und Lincoln Historic Site

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Cla
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Beigetreten: 24.06.2019 - 14:55
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Tag 24: Stanton Fort und Lincoln Historic Site
Eckdaten zum Reiseabschnitt

Da wir heute noch bis zum Brantley Lake wollen, dürfen wir nur bis um 8 Uhr schlafen... Wir frühstücken mit Ruhe und so gegen neun geht es los. Man könnte via Cloudcraft fahren, das ist schneller (157 miles), aber wir wollen Fort Stanton und Lincoln besichtigen und fahren deshalb den längeren Weg (246 miles).

In Alamogordo lassen wir unser Sand Board im Visitor Center, sie sollen es einer Familie schenken (auf dem Campingplatz haben wir keine gesehen). Der alte Mann dort ist erfreut und bedankt sich. Der nächste Halt ist eine Pistazienfarm (Heart of the Desert Pistacchios & Wine), wir sind neugierig (Pistazien gibt es in Sizilien auch sehr gute), außerdem darf man probieren. Die Preise sind hoch, aber wir brauchen noch ein paar Geschenke und sie haben hier Geschmacksrichtungen, die es bei uns nicht gibt. Wir kaufen 3 Säcke mit Hot Pepper-Lime Geschmack, die sind am besten. Wir dürfen auch Wein probieren, ich frage nach dem am wenigsten süßen und bekomme einen Cabernet Sauvignon. Aber beim ersten Nippen zieht sich mir der Mund zusammen und unabsichtlich muss ich wohl ein angeekeltes Gesicht gemacht haben, denn die Verkäuferin ändert ihren Gesichtsausdruck genauso wie meine Familie. Wir fliehen aus dem Laden, und ich muss mir noch 2 Stunden die Kritik meiner Lieben anhören, ich hätte die Verkäuferin beleidigt. Es stimmt, ich habe es selbst gemerkt, aber es war keine Absicht. Ich verstehe nicht, wie man dieses Getränk Wein nennen kann, bei uns in Italien wäre das höchstens ein süßer Dessertwein, von dem man mal nippen kann.

Unser nächster Stop ist Ruidoso Downs im Lincoln National Forest, schon in den Bergen, wo wir das Hubbard Museum of the American West besuchen wollen. Es ist aber schon seit langem geschlossen und vollkommen von Pflanzen zugewachsen. Also weiter. Wir fahren durch Ruidoso, das uns stark an Orte wie Cortina in den Dolomiten erinnert, sehr europäisch, aber nett. Es ist so voller Touristen, dass die Gehwege überquellen, und man teilweise Schritttempo fahren muss. Von dort geht es durch den Lincoln Forest nach Alto und über die 220 nach Fort Stanton. Das ist -abgesehen von den Straßen in Utah- die absolute Lieblingsstrecke unserer Reise. Leider haben wir überhaupt keine Fotos gemacht. Es geht durch viel Wald, entlang der Straße stehen Luxushäuser, wow, solche haben wir noch nie gesehen, seit wir hier in Amerika sind. Dann fahren wir an einem riesigen modernen Bau vorbei, was das wohl ist? Ah, das Spencer Theater for the Performing Art. Kurz danach ein kleiner Flugplatz mit Privatmaschinen, alles sehr exklusiv hier. Es ist grün, es ist kühl, man könnte glatt vergessen, dass man in New Mexico ist. Noch ein Stück weiter ist ein großer Soldatenfriedhof, wir bleiben stehen und mein Mann schaut ein bisschen.

Um 14 Uhr sind wir in Fort Stanton und kaufen ein Kombi-Ticket für Fort Stanton und Lincoln State Monument. Dann besichtigen wir das Fort ausführlich, Mann und Kinder ziehen sich sogar die alten Uniformen an und blödeln ein bisschen. Mein Mann ist ein bisschen enttäuscht, dass es so gar nicht nach Wildem Westen ausschaut, es gibt keine Befestigungsanlage, obwohl es anfangs gebaut wurde, um die Siedler vor Indianerangriffen zu schützen. Aber es gab dort wohl sehr wenige Indianer. Im zweiten Weltkrieg wohnten dort deutsche Kriegsgefangene, das war auch ganz interessant. Wir lesen alles und fragen auch mal einen Aufseher was, bis der uns sagt, dass hier um vier Uhr zugemacht wird, und im Lincoln State Museum auch. Mann, wir haben zu lange getrödelt (oder sind zu spät aufgestanden), es ist schon kurz nach drei. Schnell ins Womo, und so schnell es geht nach Lincoln.

 

          

 

          

           Man beachte die wunderbaren hosenlosen Beine ! laugh

 

                                    

                                       Kit Carson

 

Wir kommen um 15.30 an, zeigen unser Ticket und lassen uns sagen, welche Gebäude die wichtigsten sind; wir werden es nicht schaffen, in alle reinzugehen. Trotzdem lesen wir noch kurz die Geschichte von Billy The Kid (ein bisschen kannten wir sie ja schon), dann besichtigen wir den General Store, das Post Office, und das Courthouse.

 

        

 

                               

 

                                    

                   Billy the Kid                                                                                    Pat Garrett

 

                 

 

                

 

Wir sind die letzten, die das Gebäude verlassen. Außer uns sind sehr wenige Touristen hier, und in Fort Stanton waren noch weniger. Das ist zwar ganz schön für uns, aber man merkt, dass es für die lokale Bevölkerung ein Problem ist. Viele Geschäfte haben definitiv geschlossen, genauso wie kleinere Lokale. Ob das die Schuld von Corona ist?

Wir fahren weiter nach Roswell und von dort zum Brantley Lake State Park, wo wir 3 Nächte reserviert haben. Die Landschaft hier gefällt uns überhaupt nicht, viele Ölpumpen, die man leider auch vom Campingplatz aus sehen kann.

 

              

 

Als wir ankommen, ist es wahnsinnig heiß, wir müssen die Klimaanlage anmachen und sie läuft auch die ganze Nacht. Draußen gibt es noseeums, irgendwie gefällt es uns hier nicht.

Mein Mann läuft zum See und berichtet dann, dass er nicht zum Baden einlade, da er nicht sehr sauber sei. Eigentlich hatte ich gedacht, dass wir hier etwas ausruhen könnten nach den vielen Fahrtagen. Deshalb habe ich den Besuch der Carlsbad Caverns für übermorgen gebucht. Morgen könnten wir ausschlafen, und dann in den Living Desert Zoo gehen. Oder vielleicht im Pecos River baden. Aber mein Mann möchte die Caverns gleich morgen sehen, obwohl unsere Reservierung für übermorgen ist. Wir beschließen, morgen zu entscheiden, und gehen schlafen.