Tag 29: Page – Coral Pink Sanddunes

Tag 29: Page – Coral Pink Sanddunes

Die Nacht im Hotel haben wir durchaus mal genossen, vor allem aber die Möglichkeit, mal wieder richtig ausgiebig zu duschen. Da die Kids aber nach einer Dusche noch nicht wirklich vom Staub und Sand von Wochen in der Wüste befreit zu sein scheinen, dürfen sie nach dem Frühstück mit mir noch mal in den Hotelpool hüpfen, während Anja Servicekraft Tätigkeiten absolviert.

Als dann die Koffer gepackt sind werden wir vom Pool abgeholt und gemeinsam wird das Auto beladen. Als wir nach einem guten und reichaltigen Hotel-Frühstück Page verlassen ist es schon unerträglich heiß, und ganz so früh  am Mittag wollen wir anlässlich der Temperaturen eigentlich noch nicht bei den Coral Pink SD ankommen.

Die Kids wollen nochmal an den Lone Rock, aber gebadet haben wir jetzt erst einmal genug. Mit der Aussicht auf einen riesigen Sandkasten heute Abend und den Virgin River Morgen sind die Kids aber auch zufrieden. So biege ich wenig später in die Cottonwood Canyon Road ab. Als wir uns der Höhe 5??? nähern ernte ich erste leichte Unmutsbekündungen. „Keine Sorge, hier wollen wir gar nicht hin!“

Nur wenige Meilen weiter, in der Nähe des vermeintlichen Trailheads zum Yellow Rock parke ich sodann den SUV am Rand der breiten Dirtroad, während wir uns in der Hitze wanderbereit machen. Leicht ist dann der Trailhead und der Abstieg in die Wash nicht zu finden und das trotz GPS. Es gibt keine Spur von einem Weg, keinerlei Fußspuren und als wir in der Wash sind ist auch klar weshalb; hier muss erst kürzlich eine heftige Flashflood durchgegangen sein. Als wir 2015 hier in der Gegend unterwegs waren sind mehrere europäische Touristen nicht weit von hier in einer ähnlichen Wash bei einer Flashflood umgekommen und so haben wir doch gerade einigen Respekt als wir das hier sehen. 

Ein Stück schlagen wir uns noch vorsichtig im Zickzack durch die vom Wasser umgedrückten, nur schwer durchdringbaren dichten Büsche auf der Suche nach dem richtigen Weg. Als dann am Himmel allerdings erste Wolken auftauchen ist das unser Zeichen, unverrichteter Dinge abzubrechen, auch wenn die Kinder sogar weiterlaufen möchten. Irgendwie kommt jetzt einfach zu viel zusammen: Die Hitze, kein klarer Weg, der Aufenthalt in einer Flashflood gefährdeten Wash, die Sorge vor kaum wahrnehmbaren Schlangen und nicht zuletzt die Aussicht auf eine bei ggf. einsetzendem Regen unpassierbare Dirtroad. Die Region um Page meint es in diesem Jahr wirklich nicht gut mit uns...

Wir fahren also Richtung Coral Pink SD und ich halte in Kanab kurz bei einem Supermarkt um den Kids ein Eis und mir für später ein besonders dickes Steak zu gönnen. Mit einem Fireban rechnen wir aufgrund der Niederschläge der letzten Tagen überhaupt nicht und so entscheiden wir uns trotz einsetzendem Hungergefühl, noch nicht lunchen zu gehen.

Mächtig großer Fehler! Als wir wenig später am Statepark eintreffen springt uns als erstes ein Schild mit dem Feuerverbot ins Auge. Da wir ja nicht mit dem RV unterwegs sind und auch keinen Kocher dabei haben drehen wir sofort wieder um und gehen doch in Kanab Essen.

Als wir am späten Nachmittag kurz vor Schließzeit des VCs zum zweiten Mal in dem schönen kleinen Statepark ankommen, erkundige ich mich beim Ranger nach der Miete für Sandboards, welche eigentlich tageweise zu entrichten ist. Ich frage höflich, ob ich zwei Boards nicht gleich schon mitnehmen könne, so dass wir morgen früh gleich losfahren können und ich mir den (vielleicht 500m langen) Umweg zum VC sparen kann und habe Glück, dass ich die Boards schon heute für "nur" einen Miettag bekomme.

Die Kids strahlen als sie die Sandboards, eines zum Sitzen und eines zum Stehen, sehen. Ruckzuck wird das Zelt auf unserer traumhaft schönen Site aufgebaut. Ich komme noch kurz mit den Site-Nachtbarn ins Gespräch bis die Kids mich zum Aufbruch in die Dünen drängeln. Mit dem Argument, die Bretter seien erst für den morgigen Tag dringe ich irgendwie nicht bei den Kindern durch. "Klar doch, Papa... Wir wollen in die Dünen!" Ich verabschiede mich also von den netten Nachbarn und meiner Frau, die es sich zwischenzeitlich mit ihrem Kindle und einer Limerita auf der Site im Campingstuhl bequem gemacht hat.

Jetzt wo die Sonne nicht mehr so hoch steht sind die Temperaturen gut zu ertragen. So erklimmen wir die Dünen und testen unsere Bretter. Nachdem wir sonst nur ein Brett zum Sitzen hatten, ist das einem Snowboard ähnliche Brett bei den Kids total angesagt, auch wenn es für sie etwas ganz Neues ist und es entsprechend spektakuläre Abgänge gibt.

Jetzt habe ich auch einmal aureichend Ruhe und Zeit, ein paar Bilder fürs Fotoalbum (und das Forum) zu schießen. 

Die Lichtstimmung in den Dünen ist toll, auch wenn der Sonnenuntergang, den wir mit ein paar anderen Besuchern, darunter unseren Site-Nachbarn, auf der höchsten Düne verbringen, nicht ganz so spektakulär ist.

Für reichlich Gesprächsstoff sorgen Lea und Mo wie sie so immer wieder die Dünen hinab sausen. Gerne verleihen sie die Bretter wenn sie gefragt werden, bedeutet das doch immerhin mal eine Pause, denn im Sand immer wieder die Dünen zu erklimmen ist mega anstrengend.

So endet dann auch dieser Urlaubstag mit einem späten aber würdigen Highlight. Also für die Kids nicht ganz, denn sie müssen nach gut drei Stunden in den Dünen schon wieder duschen, sonst lässt Mama sie nicht ins Zelt!