Wetter: sonnig, 23°C
Für heute haben wir uns den Wecker auf 7:00 Uhr gestellt. Das Thermometer zeigt eine Außentemperatur von 2,2°C. Brr!! Da ist es diese Nacht bestimmt bis an den Gefrierpunkt gegangen… Die Sonne strahlt aber schon vom Himmel. Wir frühstücken, machen uns fertig, packen unseren Rucksack und stehen um kurz vor neun bei inzwischen etwa 10°C vor den Restrooms, um auf den Shuttle zu warten. Mit uns wartet noch ein älteres Paar. Wir sind nicht 100% sicher gewesen, ob hier in dieser Nacht wirklich nicht auf Daylight Saving Time umgestellt worden ist. Unsere Mitwanderer hatten sich dieselbe Frage gestellt und heute Morgen schnell beim Camp Host gefragt – alles gut, wir bleiben bei unserer Zeit, sind also pünktlich. Nach einer Weile Warten kommt der Shuttle. Fahrerin ist die Rangerin, mit der wir gestern im Visitor Center gesprochen haben. Im Van sitzen bislang zwei Leute. Wir packen den Kindersitz rein, steigen allesamt ein und los geht’s.
Schon die Fahrt nach oben ist wirklich schön. Aus dem Fenster bieten sich bereits tolle Ausblicke. Wir fahren vielleicht eine knappe Viertelstunde bis zum Massai Point, wo heute alle hinwollen. Unterwegs erzählt die Rangerin ein bisschen und beantwortet Fragen. Wir erfahren, dass der letzte große Waldbrand hier 2011 gewütet und über einen Monat gedauert hat. Danach sind auch die Leitplanken an der Straße erneuert worden. Die Straße war für die Dauer der Arbeiten für Besucher gesperrt. Die Rangerin ist die Tour auch damals gefahren. Ein komisches Gefühl, meint sie, und das glaube ich sofort. Für mich wäre das nix gewesen…
Am Massai Point angekommen steigen wir aus, der Sitz bleibt im Wagen. Wir schauen uns oben ein bisschen um und bewundern die Aussicht. Ich nutze noch mal die Restrooms und ziehe schon mal meine Regenjacke aus, die ich noch über die Fleecejacke gezogen hatte, weil es mir so kalt vorgekommen war. Hätte ich mir also sparen können.
Um 09:35 Uhr starten wir in Richtung Ed Riggs Trail. Der Trail ist einfach zu laufen. Unsere Tochter schläft kurz nach dem Start in der Manduca ein und wir kommen recht zügig voran. Es geht zunächst einmal bergab und in einen Canyon hinein. Wir sehen und hören eine Menge Vögel, auch einen Specht in Aktion.
Wir laufen viel in der Sonne und geraten schnell ins Schwitzen, vor allem, nachdem es nach dem Wechsel auf den Mushroom Rock Trail zügig wieder ansteigt.
Mushroom Rock
Kurz bevor der Mushroom Rock Trail endet, machen wir nach etwa einer Stunde auf einem großen Stein unsere erste Pause. Nach einem kleinen Snack und wenigen Minuten geht es gestärkt weiter. Wir treffen auf den Big Balanced Rock Trail, hoch oben auf einer Art kleinem Plateau. Aus der einen dunklen Wolke, die schon seit einer Weile am Himmel hängt, regnet es eine Bergkette weiter. Wenn wir nach hinten schauen, sieht das Wetter wirklich schlecht aus, nach vorne ist der Himmel strahlend blau.
Wir machen uns ein bisschen Sorgen, in welche Richtung der Regen wohl ziehen wird und wie schnell, denn hier oben sind wir völlig ungeschützt. Wir gehen also lieber ein bisschen schneller. Auch der Big Balanced Rock Trail ist gut zu laufen. Auf felsigen Stellen ist er durch aufgemalte Fußabdrücke markiert, ansonsten durch rechts und links des kiesigen Weges liegende Steine. Der Big Balanced Rock selbst, der kurz vor Ende des Trails auf uns wartet, fällt dann zwar groß, aber nicht ganz so riesig aus, wie ich erwartet hatte. Ohnehin komme ich aus dem Fotografieren gar nicht heraus. Hinter jeder Ecke wartet wieder ein neuer „Wow“-Moment.
Der Big Balanced Rock Trail endet an einer Gabelung, an der auch der Heart of Rocks Loop abgeht. Wir haben eigentlich vor, den nur ein kleines Stück zu laufen, nur bis zur „Duck on a Rock“, aber bis dahin haben wir schon so viel Strecke zurückgelegt, dass wir beschließen, den kompletten Loop zu laufen. Das lohnt sich auch, denn wir sehen wirklich viele tolle Formationen. Es ist teilweise eine ziemliche Kletterei, aber gut zu meistern, auch mit Manduca. Etwa auf der Mitte des Loops treffen wir den ersten anderen Wanderer überhaupt, seitdem wir unterwegs sind.
Kissing Rocks Duck on a Rock Punch & Judy
Wir entdecken nicht alle Formationen, die auf den Schildern angegeben sind, sofort. Manchmal müssen wir ein bisschen suchen, z.B. bei der Old Maid, aber ich glaube, wir haben alle gefunden. Zurück an der Kreuzung zu dem anderen Trails machen wir ausführlich Pause. Es gibt Banane und Cracker und eine frische Windel muss auch noch auf einem Felsen erledigt werden. Während wir rasten, kommt auch das Paar vom CG vorbei.
Weiter geht es jetzt ordentlich bergab. Der Weg ist nicht mehr sonderlich anstrengend und führt schnell in einen Wald, in dem es ganz herrlich riecht. Es geht in den Sarah Deming Canyon Canyon herunter mit immer wieder herrlichen Ausblicken. Die nächste Kreuzung ist zügig erreicht und wir nehmen das letzte Wegstück durch den Rhyolite Canyon bis zum Visitor Center in Angriff. Gerade als ich denke, dass es jetzt aber mal reicht, ist der Trail unten im Canyon angekommen und wieder wunderschön.
Wir holen unseren Sitz im Visitor Center ab und laufen damitzurück zum Campground, wo wir gegen 15:00 ankommen.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir solange unterwegs sein würden. Für den Nachmittag hatte ich eigentlich noch die Führung auf der Faraway Ranch angedacht. Dafür ist es aber zu spät und wir sind auch genug gelaufen heute. Unsere Picknickecke liegt schön in der Sonne. Hier bleiben wir für den Rest des Tages!!
Wir haben neue Nachbarn. Auf der Site direkt neben uns steht ein Wohnanhänger. Das Auto fehlt, es scheint niemand da zu sein, aber der Generator läuft. Das wird er auch bis Punkt 20:00. Nervig!!
Ich nutze den Nachmittag noch, um Fotos und Videos auf der Festplatte zu sichern, dann bereite ich schon mal das Abendessen vor. Der Grill wird heute früh angeschmissen. Nachdem die Kleine im Bett ist, legen wir noch mal Mais auf den Grill und essen den unter einem inzwischen absolut spektakulären Sternenhimmel. So viele Sterne habe ich noch nie gesehen. Sie bilden eine richtige Kuppel, ziehen sich bis zum Horizont herunter. Wäre es nicht inzwischen kalt und wir doch recht müde von dem langen Tag, hätte ich stundenlang staunen können. So geht's aber auch für uns bald ins Bett.
Moin Evi,
wow, welch großartiger Tag vor einem Jahr für Euch. Das hast die Tagesablauf wunderbar (entspannt) beschrieben und eure Kleine hat alles wunderbar mitgemacht. Eine Landschaft zum dahin knien, das Wetter hat mitgespielt und die beschilderten Felsformationen habt ihr gefunden und schön in den Fotos festgehalten ( Punch & Judy gefällt mir am Besten ). Die campsite ist ja ein Traum und unser Traum wird in wenigen Wochen war . Den gleichen Trail möchten wir auch laufen und hoffen sehr, dass der host ein Auge zudrückt da wir mit einem 30er Womo unterwegs sind.
Liebe Grüße
Matthias
Scout Womo-Abenteuer.de
Südwesten USA in 5 Wochen Herbst 2014
Hi Evi
So schön euch auf der Wanderung im Chiricahua NM zu folgen!
Wir wanderten die selbe Strecke einen Monat (Oster Sonntag) später. Von diesem Trail waren wir sehr beeindruckt und würden sofort wieder los wandern. Eines, nein sogar das Highlights unserer Reise! Ich freue mich schon auf den weiteren Verlauf eurer Reise.
Liebe Grüsse Ursula
Hallo ihr Beiden,
der Tag im Chiricahua war einfach wunderbar. Dieser Park war auch für uns eines der absoluten Highlights unserer Tour. An dieser Stelle noch mal ein dickes Dankschön an dieses Forum, ohne das wir diesen Park vielleicht gar nicht in unserer Planung gehabt hätten!!
Matthias, ich bin schon ein bisschen neidisch. Das Fernweh ist grade groß bei mir... Ich drücke euch die Daumen, dass alles klappt!
Unsere Tochter hat wirklich alles super mitgemacht und sich als sehr entspannte Mitreisende herausgestellt.
Viele Grüße
Evi