Tag 8 (05.08): Okefenokee Swamp - Boottour in den Sumpf

Samstag 05.08:

Ich glaube, ich brauche nicht erwähnen, dass wir heute drinnen gefrühstückt haben, obwohl das Wetter heute deutlich besser ist als gestern bei unserer Ankunft im Swamp.

Nach den Frühstück laufe ich zu Fuß zum Rangerhäuschen und hole die Registrierung nach und buche gleich noch eine Bootstour mit Ranger um 14 Uhr. Die Stechmücken scheinen alle noch zu schlafen, denn mich belästigt auf dem ganzen Weg hin und zurück (immerhin mehr als 15 Minuten Gehzeit) keine einzige.

Mein Sohn will mir dies trotzdem nicht so recht glauben, und zieht es vor mit langärmliger Jacke (bei 30 Grad im Schatten) und einem Moskitonetz vorm Gesicht mit uns die Trails und den Bootausflug zu machen. Alle anderen reiben sich mit "No-Bite" ein und es geht erst mal zum Dumpen.

Da ich mich dabei voll auf das Anschließen des Abwasserschlauchs konzentriere, merke ich gar nicht, dass ich mit den Füßen wohl mitten in der Behausung eines Krabbeltierstaates stehe. Klar, dass das denen nicht gefällt und das zeigen sie mir auch - es pickst und sticht und ich tanze auf der Straße wie ein Indianer ums Lagerfeuer. Da kommt auch noch der Host mit seinem Golf-Wagerl vorbei und sagt nur was von "Fire Ants", ja die hätten ihn diese Woche auch schon geärgert. Irgendwie kann ich mich mit den Kleingetier in diesem State Park nicht so recht anfreunden..., mal sehen, ob es mit den großen besser klappt.

Wir parken das RV am Rangerhäuschen und laufen vor ans Hafenbecken .... und da ist er ... der erste Alligator, den wir in Florida sehen. Er muss wohl ziemlich berühmt sein, denn er hat ein eigenes Warnschild, dass er zu bewachen scheint.

Da wir noch etwas Zeit haben, machen wir noch einen der Trails, die direkt hinter dem Rangerhäuschen starten. Dort sehen wir zwar keine Allis mehr, aber ein paar größere Vögel und die eine oder andere große Spinne. Auch flattern hin und wieder prächtige Schmetterlinge vorbei.

Dann gehts wieder zurück zum Hafenbecken, wo uns ein junger Ranger zusammen mit einer anderen Familie aufs Boot bittet. Mit dabei ist auch noch ein anderer Uniformierter mit Pistole am Gürtel. Als der Ranger fragt, wer denn zum ersten Mal hier ist, meldet sich zu unserem Erstauen auch der Pistolenmann. Wir denken erst an einen Scherz, aber wie sich herausstellt, ist er Angestellter eines anderen Nationalparkprogrammes und hat sich früher intensiver mit Alligatoren beschäftigt und wollte mal sehen, wie diese hier im Okefenokee Swamp leben.

Wir fahren bei herrlichen Sonnenschein hinaus auf den Suwannee River und der Ranger zeigt uns am Rand ein "Alligatornest". Auch eine Schildkröte scheint sich zu sonnen, oder reckt sie nur den Hals in die Höhe, um den kleinen Alli im Hintergrund gut im Blick zu haben?

Natürlich gibt es unterwegs auch einige große Alligatoren zu sehen.

Ganz erstaunlich finde ich den Temperaturunterschied, als wir vom Hauptfluss auf einen schmalen Nebenast abbiegen. Plötzlich wird aus der drückenden Hitze eine angenehme Wärme. Hier sieht es aus wie im Märchenwald, nur das keine Feen, sondern sich Alligatoren verstecken.

Nach einer Weile geht es wieder Retour und wir entdecken noch weitere Gators. Insgesamt eine sehr informative Tour, die man nur empfehlen kann. Ach ja... Stechmücken gabs hier keine.....

Wieder zurück am Hafenbecken wartet auch noch "unser" Alli auf uns. Er scheint sich extra fein gemacht zu haben... so mit Libellenschmuck am Kopf

Dann geht's zurück zum Stellplatz.... die Einweisung klappt heute auch viel besser als gestern

Mit leckeren Schinkennudeln lassen wir den Tag ausklingen.

Unser einziger Nachbar ist sogar so mutig und heizt den Grill an, so dass dichte Rauchwolken durch den Wald ziehen... Keine Ahnung, wie der das mit den Stechmücken hinbekommt. Wahrscheinlich sind seine Steaks mit DEET-Marinade gewürzt.

Eigentlich ein herrlicher Park und wenn man aus den Fenster sieht, sieht alles so friedlich aus.....