Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 29: Banff nach Chain Lakes PP

1 Beitrag / 0 neu
Ghostbear
Bild von Ghostbear
Offline
Beigetreten: 13.08.2019 - 16:30
Beiträge: 60
Tag 29: Banff nach Chain Lakes PP
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Dienstag, 11. Juni 2019
Gefahrene Meilen: 
150 Meilen
Fazit: 

Gegen 11 Uhr sind wir vom Campground aufgebrochen um quasi gleich wieder anzuhalten, damit wir noch einen Blick auf die Hoodoos von Banff werfen konnten. Sehr angenehme Aussichtspunkte, fast direkt an der Strasse gelegen. Danach war es an der Zeit Banff zu verlassen, Richtung Osten und damit Richtung Calgary.
Unser ursprünglicher Plan den Hwy 40 zum Peter Lougheed Provincial Park zu fahren wurde verworfen, weil der südliche Pass über die Rockies erst am 15.06. aufmachte und wir so in eine Sackgasse gefahren wären. Stattdessen haben wir uns überlegt, dass wir auf der Ostseite der Rockies nochmal nach Kananaskis Country fahren. So machten wir uns zuerst am Transcanadahighway 1 auf den Weg nach Canmore, einem Basislager für Outdoorsportivitäten aller Art. Dort suchten wir die Touristinfo am Stadtrand auf, beschlossen, dass wir uns nicht informieren wollen und fuhren weiter durch den Ort zum Bow Valley Parkway, der landschaftlich schöneren Variante zum Highway 1. Auf dem Weg nach Cochrane fuhren wir entlang der Berge und manchmal auch durch sie hindurch, in Form von Steinbrüchen, die links und rechts der Strasse liegen. Wir entdeckten Wildlife in Gestalt von Dickhornschafen und am Ghost Lake, wo wir kurz Pause machten, Präriehunde. Dort spielten die Kleinen nahe ihres Baus unter Aufsicht der Alten, ganz wie bei Hagenbecks, nur ohne Scheibe dazwischen. Die Landschaft vor uns änderte sich während der Fahrt von bergig zu hügelig und die Blicke zurück auf die Rockies waren beeindruckend, besonders weil wieder die Sonne schien.

Als wir Cochrane erreichten, staunten wir nicht schlecht über den Bauboom der dort herrscht. Überall um uns herum enstanden und entstehen komplette Wohnviertel inkl. Versorgungseinrichtungen. Die Häuser sahen allesamt schön aus und haben teilweise den erwähnten tollen Blick auf die Berge. Die Stadt liegt wohl im Speckgürtel von Calgary und vlt. ist das Leben und Wohnen hier erschwinglicher. Von Cochrane aus nahmen wir den Highway 22 Richtung Süden, den Cowboy Trail. Die Landschaft war inzwischen sanft und grün hügelig geworden. Wir folgten dem Weg entlang von Farmland bis nach Bragg Creek, wo wir auf den Highway 66 Richtung Westen abbogen. Unser Ziel waren die Elbow Falls, am Elbow River, dessen Einzugsgebiet fast ein Drittel des Wasserbedarfs von Alberta stillt. Das Tal entlang des Elbow Rivers ist auch eine Sackgasse und endet für Fahrzeuge an den Rockies. Trotzdem war ein bisschen Verkehr, was darauf schliessen lässt, dass es sich hier um ein beliebtes Ausflugsziel handelt. Die zahlreichen Campingplätze und Picnic Areas sprechen auch dafür. Am Parkplatz angelangt, liefen wir den kurzen, schön angelegten Weg an den Fällen entlang und stellten fest, dass es wieder angenehm warm geworden war. Nach einer Kaffee- und Muffinpause beschlossen wir, etwas weiter zu fahren in Richtung Waterton Lakes Nationalpark. Wir hielten noch an einer großen Picnic Area am Elbow River und anschließend noch kurz auf dem Highway 66, weil 2 Mule Deer entschlossen die Straße versperrten, zumindest bis der uns entgegenkommende Motorradfahrer sie verscheucht hatte. Entgegen der Empfehlung unseres Reiseführers nahmen wir dann nicht den schnelleren Highway 2, sondern den schon bekannten Highway 22. Auf dem Weg nach Süden wurde uns klar, warum dies der Cowboy Trail ist. Wir fuhren durch ein Filmset eines Westerns. Um uns herum grüne, "rollende"Hügel, am Horizont im Westen klar zu erkennen die Rocky Mountains, immer mal wieder ein paar Baumgruppen oder Büsche und dazwischen Rinder- und Pferdeherden. Ein Superpanorama und wir mittendrin. Zwischen den Farmgebäuden gesellten sich ab und zu Ölförderpumpen und Ortschaften wie Black Diamond und Naphta lassen auch heute noch auf die Erdölvergangenheit der Region schließen. Im Turner Valley wurde 1914 das erste Öl in Alberta entdeckt. 
Gegen 18 Uhr erreichten wir unser Ziel, den Chain Lakes Provincial Park, suchten uns eine freie Site auf dem Loop ohne Stromanschluss und stellten fest, dass wir trotz geringster Waldbrandgefahrenstufe kein Feuer oder Grill anmachen durften, wohl weil eine Gaspipeline nahe am Gelände gelegt ist. So gab es das Steak aus der Pfanne, mit Zwiebel und Salat, sowohl grün, als auch Kartoffel. Alles sehr lecker, danach ein Eis und das Ganze wieder bei angenehmer Temperatur von 21 Grad.