Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 22: Saskatoon Island PP nach Sulphur Gates Provincial Recreation Area

1 Beitrag / 0 neu
Ghostbear
Bild von Ghostbear
Offline
Beigetreten: 13.08.2019 - 16:30
Beiträge: 60
Tag 22: Saskatoon Island PP nach Sulphur Gates Provincial Recreation Area
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Dienstag, 4. Juni 2019
Gefahrene Meilen: 
130 Meilen

Nach dem Frühstück sind wir erstmal noch an den Saskatoon Lake gegangen, der durch den Wind einen ordentlichen Wellengang hatte. Anschliessend fuhren wir zum Dumpen und dann fix die 30km nach Grande Prairie. Der Weg zur Stadt führte, wie der Name der Stadt schon andeutet, über flache Prärie. Schon ein toller Anblick, wenn die Stadt sich so am Horizont aufbaut. Einwohner hat sie wohl ca. 55000, ist also recht übersichtlich. Weil sie aber ein wichtiger Versorgungspunkt für die Industrie und deren Arbeiter ist, ist sie eine der am schnellsten wachsenden Städte Kanadas. Zuerst fuhren wir zum Real Canadian Superstore um ein paar Einkäufe zu erledigen, im Anschluss zum Tanken (159 Liter für 184 CAD, oder gute 130 EUR) und nochmal zum Liqour Store. Schon war es wieder 13 Uhr. Obwohl wir eigentlich noch ein wenig Strecke machen wollten, sind wir noch zum Visitor Center gefahren und haben erstmal eine Runde im und am Muskoseepi Park gemacht, der ziemlich groß ist. Dann haben wir uns im Visitor Center eine Austellung über die Gegend von der Eiszeit bis zur Neuzeit angeschaut. Nicht weit von Grande Prairie liegt ein großes Feld für Dinosaurierfunde und es wurde unlängst sogar ein Dinosaurierzentrum nahe der Stadt errichtet, wo die Forscher ein Basislager haben und das Touristen in die Stadt bringen soll. Sonst hat die Stadt wenig für Touristen zu bieten, es sei denn man interessiert sich für Vögel, speziell den Trompeterschwan, oder für Erdöl, Erdgas und Fracking. Die Bücherei wäre vielleicht noch zu erwähnen, die in einem ziemlich hübschen Gebäude untergebracht ist.
Nach dieser Ausstellung schauten wir uns noch kurz in der Sasquatch Austellung um. Das ist der örtliche Bigfoot,oder Yeti oder wie man ihn auch nennen mag. Nachweislich gesichtet wurde er jedenfalls noch nicht.
Die Austellungen hatten wir gegen 16 Uhr fertig besucht und wir hatten ja eigentlich auch vor, noch ein wenig Strecke zu machen. Allerdings wurde uns von gleich 2 Mitarbeiterinnen im Visitor Center empfohlen, auf jeden Fall noch im Heritage Museum im Park vorbeizuschauen, einer Art Freilichtmuseum mit allerlei alten Häusern, Gerätschaften und Geschichten. Also sind wir auch dort nochmal eingekehrt und haben den Besuch nicht bereut.
Nach 17 Uhr sind wir dann losgefahren und haben Grande Prairie auf dem Bighorn Highway 40 gen Süden velassen. Bald änderte sich die Landschaft von flacher Prärie zu bewaldeten Hügeln. Zwischen Grande Prairie und dem nächsten Ort Grande Cache liegen 180km ohne Siedlung. Nur vereinzelt zweigen Strassen ab, die zu Bohrlöchern oder Holzfällercamps führen. Entsprechend viele Trucks befahren den Highway dann auch.
Wir passieren bei Musreau Lake ein Gebiet, wo ein 3ha großes oder hier eher kleines Wildfire vor ein paar Tagen unter Kontrolle gebracht wurde. Am Highway waren noch die Spuren der Löschkräfte zu sehen. So schön der Bighorn Highway auch landschaftlich daherkommt, mit Blick auf Wälder, Hügel und am Horizont die verschneiten Gipfel der Rocky Mountians, so anstrengend war er heute zu fahren, denn zum ständigen Auf und Ab der Strasse, kamen noch Baustellen und über weite Strecken starker Seitenwind dazu. So machten wir kurz vor unserem Ziel nochmals einen kurze Pause am Sheep Creek Provincial Park, wo wir auch hätten übernachten können, aber wir wollten ja eigentlich noch Strecke machen.
Also sind wir weiter gefahren Richtung Grande Cache, kamen am Milner Kohlekraftwerk vorbei, an das sich praktischerweise direkt die Grande Cache Coal Cooperation anschliesst. Der Highway führt hier quasi durch das Kohlefeld hindurch und an den Felswänden neben der Strasse kann man die Kohleflöze deutlich erkennen. Kurz vor Grande Cache sind wir dann zum Sulphur Gate Provincial Park abgebogen und sind die letzten 7km auf Gravelroad gefahren, mit max. 30 km/h...klappert ein wenig im Mobil, aber die Kleine ist dabei eingeschlafen.
An den Klippen des Sulphur Gate fließen der Smoky und der Sulphur River zusammen und ein kurzer Weg führt zu verschiedenen Viewpoints mit Blick in die Schlucht, sehr schön. Ausserdem ist der Park ein Ausgangspunkt für Backcountrywanderungen in die Willmore Wilderness Area, einem Gebiet am Osthang der Rockies mit guten 4600 qkm Fläche, in dem keine motorisierten Fahrzeuge erlaubt sind. Dafür existieren aber insgesamt etwa 750km Wanderwege in dem Gebiet, die man auch mit dem Pferd erkunden kann. Für das eigene Pferd gibt es extra Campsites mit einem Paddock für das gute Stück bei Nacht. Ob das allerdings gegen Pumas schützt, die hier auch leben und gerne auch mal Pferd essen sollen, das bleibt fraglich. Auf jeden Fall haben wir so eine Campingplatzaussttatung noch nicht gesehen. Nachdem wir von unserer kurzen Wanderung zu den Viewpoints zurück kamen, hat es kurz geregnet, aber wohl zu wenig um die Waldbrandgefahrenstufe zu senken, unserer Hoffnung, damit wir wieder grillen können. So gab es Hotdog ausm Topf und Buns vom Toaster, ging auch, vorallem, weil wir endlich Röstzwiebeln gekauft hatten.