Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 27: Wilcox Creek CG nach Tunnel Mtn, Banff

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Ghostbear
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Beigetreten: 13.08.2019 - 16:30
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Tag 27: Wilcox Creek CG nach Tunnel Mtn, Banff
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Sonntag, 9. Juni 2019
Gefahrene Meilen: 
120 Meilen
Fazit: 

Der Schnee vom Vorabend war zum Teil schon wieder geschmolzen, es kam dann nochmal neuer, doch auch der blieb nicht liegen. Wir frühstückten ein paar Scheiben Brot, erledigten den Abwasch und als die Kleine reif für ein Nickerchen war, fuhren wir los. Eigentlich wollten wir dumpen, aber da waren grad 2 Wohnmobile und so füllten wir nur Frischwasser in 2 Kanister und es ging weiter auf dem Icefields Parkway Richtung Banff. Wir hatten uns vorgenommen, bei jedem Parkplatz zu halten, der eine schöne Aussicht versprach und auf jeden Fall den Mistaya Canyon, den wir noch nicht kannten, zu besuchen. So sahen wir viele Berge, Schnee, Eis, Wasserfälle, Flüsse und Seen. Da an vielem kein Name steht und Parks Canada auch strategisch oder nachlässig (man weiß es nicht) wenig Schilder aufstellt, konnten wir nicht alles zuordnen. Das Internet hat uns auf diesem Weg auch nicht begleitet, der Icefields Parkway ist komplett ohne Mobilfunksignal.
Kurz vor Saskatchewan River Crossing kamen wir an einem großen Auflauf von Fahrzeugen vorbei, die beidseitig auf dem Seitenstreifen hielten und wo Leute den Highway überquerten, ein sicheres Zeichen davon, dass irgendwo Wildlife zu sehen ist. Wir entdecketen dann auch einen jungen Schwarzbären, der wohl von seiner Mutter in den Baum geschickt wurde, weil Gefahr im Anmarsch ist. Trotz des Hinweises, den man überall in Kanada lesen kann, sich Wildtieren und schon gar nicht Bären, nicht zu nähern, wurde der Baum regelrecht belagert. Wir entschlossen uns, dass wir dieses "Spektakel" nicht mitmachen müssen und fuhren langsam an der Engstelle vorbei.

 Als wir am Mistaya Canyon hielten, mussten wir die Kleine wecken, weil sie in etwas mehr Kleidung und die Trage vor Papas Bauch musste. Der Pfad zum Canyon hinunter war nicht lang und es gab eine Brücke darüber, kurz hinter der Stelle, an der der Fluß sich in den Canyon stürzt. Nachdem wir noch ein Stück den Pfad flussaufwärts gegangen waren, fanden wir uns auf den Steinen neben dem Fluß wieder und genossen ein kleines Picknick in der Sonne mit grandioser Aussicht auf den Mistaya River und die Berge im Hintergrund. Einen kurzen Halt legten wir noch am Viewpoint zum Waterfowles Lake ein.
Am Parkplatz zum Peyto Lake und Bow Summit stellten wir fest, dass im Gegensatz zum neu angelegten Parkplatz am Mistaya Canyon dieser hier eine Katastrophe ist. Nachdem wir uns durch die Löcher und einen riesigen Schneehaufen gerüttelt und keinen Parkplatz gefunden hatten, parkten wir an der Zufahrt, wahrscheinlich in der Bucht, in die die Räumfahrzeuge ihren Schnee normalerweise schieben. Peyto Lake überzeugte dann mit wahnsinnig schön leuchtender Farbe und obwohl gerade ein Reisebus angekommen war und die recht kleinen Aussichtspunkte überlaufen waren herrschte eine gewisse ehrfurchtsvolle Stille. Der Weg zurück zu unserem Parkplatz durch den Wald (dessen Boden mit Schnee bedeckt war) ging dann schnell und unten angekommen, kochten wir dann erst einmal einen Kaffee und die Kleine konnte in Ruhe spielen und sich strecken und drehen wie sie wollte. Nach dieser Stärkung ging es weiter Richtung Lake Louise, mit nächstem Stop am Bow Lake. Der liegt praktischerweise direkt am Highway und bei der Day Use Area direkt neben dem Aussichtspunkt fanden wir uns allein wieder. Auch der Bow Lake leuchtet türkis und im Gegensatz zum Blick auf den Peyto Lake, befindet man sich hier auf Höhe des Sees und kann die direkt am Ufer aufragenden Bergwände bestaunen und probehalber die Hand ins Wasser halten - ziemlich kalt.
Nachdem wir dann kurze Zeit später das Ende des Icefield Parkway erreicht hatten und auf dem Transcanadahighway Hwy 1 fuhren, lasen wir elektronische Tafeln, die mitteilten, dass irgendein Parkplatz an irgendeinem Lake voll sei. Da es schon auf den Abend zuging, machten wir uns keine großen Sorgen, an Lake Luise nicht parken zu können und bogen ab. Als wir am Abzweig zum Moraine Lake vorbeikamen war die Straße dorthin gesperrt. Da oben sind die Parkmöglichkeiten wohl sehr begrenzt und um ein Chaos zu vermeiden, wird hier wohl häufig abgesperrt. Wie vermutet gab es bei Lake Louise reichlich Platz, wir parkten aber trotzdem auf nur einem Parkplatz ein (mit hinten überhängendem Heck). Trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit war am Lake Louise immer noch sehr viel los, viele Menschen standen einfach am Ufer und bewunderten die wirklich geniale Aussicht. So auch wir! 

Nach einer Weile machten wir uns wieder auf, denn unser Campground für diese Nacht war reserviert und noch 60 km entfernt. Da es hier wieder Mobilfunkmasten gab, schauten wir, ob wir den Highway 1a fahren könnten und fanden heraus, dass der nur von 20-8 Uhr gesperrt sein würde. So fuhren wir auf dem malerischen Bow Valley Parkway bis wir auf halbem Weg dann doch auf dem Highway 1 landeten, auf dem es dann schneller nach Banff ging. Nach dem durchqueren des kleinen Städtchens landeten wir dann auf dem Tunnel Mountain Campground - Village II. Auf unserem Platz B3 hatten wir Strom und eine gute Aussicht auf den Tunnel Mountain.