Das schöne an den Provincial Parks in Alberta ist die Checkout Time von 14 Uhr, statt wie gewöhnlich 11 Uhr in BC oder in den Nationalparks. Das gab uns immer schön viel Zeit zum Vertrödeln und davon machten wir auch ausgiebig Gebrauch.
Da wir zum "Head Smashed In Buffalo Jump" wollten, beschlossen wir, den Rundgang dort nicht in der Mittagssonne zu machen, sondern später am Nachmittag. Die Zeit bis dahin verbrachten wir vor dem Wohnmobil, unterm Sonnensegel, tranken Kaffee und aßen Muffins, herrlich entspannend. Wir starteten gegen 13 Uhr und hielten erstmal beim Chain Lake an, damit wir den See auch noch zu Gesicht bekommen. Die Routenwahl bis zum Jump ging schnell: Highway 22, Cowboy Trail! Dem folgten wir nach Süden bis zum Crowsnest Highway (dieses Panorama !) und kamen an der Waldron Ranch vorbei, oder durch die Ranch durch ? Diese Kooperative hat mal eben 65000 Acres Farmland, also bummelig 26000 Hektar. Ab und an sahen wir entsprechend auch eine Rinderherde auf den Hügeln grasen. Am Crowsnest Highway machten wir erstmal einen kurzen Abstecher nach Westen zu den Lundbreck Falls, wo der Crowsnest River einen Sturz hinlegt. An einem sonnigen Tag ist es sehr erfrischend, wenn man von Zeit zu Zeit ein wenig Spray vom Wasserfall abbekommt.
Wir fuhren dann den Crowsnest Highway Richtung Osten bis Fort Mcleod, wo das erste Fort der RCMP, der Mounties, errichtet wurde. Von dort bis zum Buffalo Jump sind es nochmal ca. 20 km.
Dort kamen wir gegen 15.30 Uhr an, gerade rechtzeitig, denn um 17 Uhr ist dort Feierabend. Wir bestiegen den Shuttlebus am Parkplatz, der uns die bestimmt 300m zum Eingang den Hügel hoch fuhr. Durchaus bequem, grade bei 27 Grad. Für jeweils 15 Dollar Eintritt empfing uns ein perfekt in den Hügel eingepasstes Museum auf 7 Stockwerken. Dies wurde 1987 errichtet und ist heute Weltkulturerbe. An dieser Stelle (und auch an vergleichbaren Klippen), wurden Büffel die Klippen hinunter getrieben. Nachweislich passierte dies an dieser Stelle vor min. 9000 Jahren erstmals und heute betreiben und erzählen die Blackfoot First Nations die Geschichte vom Leben in der Prärie und der Büffeljagd. Man beginnt die Tour oben auf den Klippen, die man durch das Gebäude erreicht. Ein kurzer Weg führt zum Aussichtpunkt, der kilometerweite Fernblicke in Richtung Osten erlaubt, plattes Land, unglaublich, selbst für uns. Im Museum selbst erfährt man viel über die Lebensweise der Präriebewohner, des Klimas, der örtlichen Prärie und der Büffeljagd.
Das Schicksal der Büffel in der Pärie ist wohlbekannt, auch von dieser Tragödie berichtet das Museum. Den Weg nach unten zum Parkplatz mussten wir wieder nicht laufen, aondern wurden von derselben Busfahrerin zurück gefahren, die uns bereits hochgefahren hatte. Wir beantworteten dieselben Fragen wir auf dem Hinweg (woher,wohin,wielang) und bekamen dieselben Ratschläge (nicht die Gravelroad nach Waterton nehmen !). Nach einem Tankstopp in Fort McLeod fuhren wir den Crowsnest Highway zurück bis Pincher Creek und bogen dort Richtung Waterton Lakes Nationalpark ab. Auf dem Weg über die Hügel kamen die Rockies wieder dichter ran und im Park, der zusammen mit dem Galcier Nationalpark in Montana den ersten International Peace Park bildet, sind wir wieder mittendrin, zumindest fühlt es sich hier im Tal so an. Spontan haben wir noch eine zweite Nacht dazu gebucht und reisen so erst am Freitag wieder zurück in die USA, in den Galcier Nationalpark.