Nachdem es am Vorabend noch aufgefrischt hat, begann es auch noch zu regnen und es wurde tatsächlich etwas kalt über Nacht. Darum kümmerte sich die Heizung und nach dem Frühstück unternahmen wir eine Wanderung vom Campground zum Charlie Lake, 1,2km (Hinweg) durch dichten Birkenwald. Der Pfad zum See war wenig befestigt und so musste man schon gut hinsehen, damit man nicht über irgendwas stolpert. Unten am See war die Sonne zurück, die Wärme und die Mücken. Also, nur fix ein paar Meter zum Viewpoint gewandert, ein paar Bilder gemacht, die Aussicht genossen und wieder zurück durch den Wald, bergauf zum Wohnmobil.
Kurz nach 11 Uhr sind wir dann aufgebrochen Richtung Dawson Creek, den Alaska Highway entlang, der dort beginnt. Vorher passierten wir noch Fort St. John und am Highway reihte sich eine Baufirma an die nächste, kilometerlang. In der Region gibt es viele Erdöl- und Erdgasfelder, sowie neuerdings die Site C Baustelle. All das verlangt eine industrielle Infrastruktur, die hier aus dem Boden gestampft wurde. Dazu kommen die vielen Wanderarbeiter, die hier untergebracht werden müssen, hier gutes Geld verdienen und es im örtlichen Casino gleich wieder ausgeben können.
Die Fahrt ging dann durch allgemein von Menschen geprägte Kulturlandschaft, die aber trotzdem nett anzuschauen war, und wir überquerten den Peace River noch einmal in Taylor.
Bevor wir dann Dawson Creek erreichten, nahmen wir einen Umweg über den alten Alaska Highway, um die Kiskatinaw Brücke zu sehen und zu befahren, eine Holzbrücke über den Kiskatinaw River, die bei ihrer Erbauung 1942 einiges an Können erfordert hat. Da sie nur max 14 Tonnen tragen kann, wurde irgendwann der Alaska Highway verlegt, damit die schweren LKW nicht immer Umwege machen mussten.
In Dawson Creek angekommen, haben wir noch ein paar Liter getankt, nicht zuviel, denn in Alberta, wo wir hin unterwegs sind, ist das Benzin billiger. Anschliessend hielten wir beim Visitor Center und informierten uns kurz über den weiteren Weg gen Süden. Ausserdem besuchten wir die beiden kleinen Museen, die uns über das Land, die Gründerzeit, die Eisenbahn, die Wildtiere und natürlich den Alaska Highway informierten.
Wir besuchten mal wieder einen Walmart, selbstverständlich bis 22 Uhr geöffnet, auch sonntags, und kauften allerlei Nahrungsmittel...und Süsses...und Kartoffelchips. Dann wollten wir zum ersten Mal bei einem A&W speisen, aber Fahrzeuge über 2 Tonnen waren auf dem Parkplatz unerwünscht und so mussten sie auf uns als Gäste verzichten. So verließen wir die Stadt und fuhren weiter bis zum Swan Lake PP. Von hier kann man Alberta schon sehen und mein Smartphone hatte vorsorglich schonmal die Uhr eine Stunde vorgestellt. Auf unserer Campsite gab's zunächst einen Kaffee, Nanaimo Bar und Eiscreme, dann faulenzten wir ein wenig, spielten mit der Kleinen, gingen eine Runde zum See, auf dem heute ziemlich viele Boote unterwegs waren und gegen 7 wurde mal wieder die Grillkohle angezündet, um ein paar Hotdogs zu grillen.