Die Nacht im idyllischen Wald des Campgrounds war leider nicht ganz so ruhig wie erwartet. Die Bahnstrecke auf der anderen Flußseite wird leider benutzt; zwar hupen die Züge nicht ständig, wie in Kanada, aber ein paar mal hatten wir das Gefühl, dass sie mitten durchs Wohnmobil fahren. So blieben wir dann morgens bis nach 8 Uhr liegen und nach dem Frühstück gab es noch eine Dusche. Nachdem alles soweit zur Abfahrt vorbereitet war, gingen wir nochmal runter zum Fluß, der auch heute morgen schon wieder im Sonnenlicht funkelte.
Wir hatten gestern grob die Stationen der letzten Tage festgelegt, damit wir rechtzeitig wieder in Seattle sind und dabei beschlossen, dass wir bis nach Washington State zurückfahren wolten. So fuhren wir dann weiter auf dem Hwy 2 Richtung Westen und überquerten rasch die Grenze nach Idaho. Bevor wir über den Moyie River fuhren wurden wir auf den Viewpoint aufmerksam gemacht und fuhren auf den Parkplatz. An der Ecke zur Brücke hatte man einen guten Ausblick auf den tiefen Canyon des Moyie und den Damm in dem das Wasser tiefer fällt, als an den Niagarafällen (so steht es dort geschrieben). Auf die Berge links von uns und den Kootenai, in den der Moyie kurz darauf fließt, konnten wir leider nicht schauen. Zweite Station war dann Bonners Ferry, wo der Hwy 2 auf den Hwy 95 trifft. Hier geht es Richtung Norden nach Kanada und Richtung Süden zwischen Kaniksu und Coleville National Forest hindurch Richtung Washington. Diese komplette Strecke ist Teil des Selkirk Loops, einer 450km langen Panorama Strassenschleife, die sich durch British Columbia in Kanada und Idaho und Washington in den USA rund um die Selkirk Mountains zieht. In Bonners Ferry hielten wir bei der Tourist Information und gingen zu Fuß ein paar Blocks durch die Stadt. Bei der Post brachten wir eine Karte auf den Weg nach Deutschland, für 1,15 Dollar über den Kontinent und den Atlantik. Was kostet es gleich eine Postkarte innerhalb Deutschlands zu verschicken? Bonners Ferry ist sehr hübsch im Tal des Kootenai gelegen und schön zurecht gemacht, zudem gingen die Temperaturen wieder Richtung 28 Grad und es wehte ziemlich stark. Nach diesem kurzen Rundgang machten wir uns wieder auf den Weg. In Sandpoint erreichten wir den Lake Pend Oreille und folgten seinem Abfluss dem Pend Oreille River gen Westen am Highway entlang. Zumindest das Ufer, auf das wir blicken konnten ist fast vollständig mit grossen Anwesen bebaut, was man angesichts dieser Lage aber auch gut verstehen kann. Wir kamen auf dem Highway gut voran, die Aussicht links und rechts war gewohnt schön und so erreichten wir kurz vor der Grenze nach Washington den Albeni Dam, wo wir natürlich anhalten mussten. Hier meldete unsere Kamera dann, dass die Speicherkarte voll sei. Kurze Zeit später passierten wir die Grenze nach Washington und sind gleich dahinter auf dem Pioeer Park Campground zum Stehen gekommen. Weil wir unterwegs wenig angehalten hatten und in Washington Pacific Time herrscht, die uns die Stunde zurückgabt, die wir in Alberta verloren hatten, war es recht früh, als wir eintrafen. Wir entschlossen uns dazu, den Grill anzumachen und Hot Dogs zu grillen. Bei bestem Wetter und ohne von Mücken belästigt zu werden verbrachten wir den Nachmittag draussen und machten später auch noch ein Lagerfeuer, welches dank des Holzes aus Nanoose Bay auch sehr gut gelungen ist. Zwischenzeitlich kam bei uns etwas Unsicherheit auf, ob wir noch unsere Site räumen müssen, weil diese von jemanden reserviert sei. An unserem Pfosten hing eine Reservierung, allerdings erst für das kommende Wochenende und noch dazu für Site 12, obwohl wir auf Site 11 stans. Beim Wasser holen kamen wir an Site 10 vorbei und dort hing eine Reservierung für diese Nacht und mit Site 11 als reservierter Site?! Irgendwas ist da wohl schiefgelaufen aber kurze Zeit später trafen Menschen ein, die sich gleich auf Site 10 niederließen, so dass es keine Diskussion mehr gab, wer denn nun was reserviert hatte.