Tag 19 - Aus dem Death Valley Richtung Norden

Die Erwartung auf einen schönen Sonnenaufgang ließ uns auch heute wieder zeitig aufstehen. Und wir wurden nicht enttäuscht. Durch die aufgehende Sonne zeigten sich die Berge minütlich in einem anderen Farbspektrum.

Weil uns heute wieder ein längerer Fahrtag erwartete, wurde das Womo nach dem Frühstück schnell startklar gemacht. Unser Ziel war heute die Region um den Mono Lake, von wo aus wir morgen dann in den Yosemite NP fahren wollen. Mal sehen, wie weit wir kommen.

Doch bevor wir das Death Valley in Richtung Lone Pine verliessen, haben wir noch die Dünen besucht. Jetzt waren die Temperaturen auch noch auszuhalten

und wir waren fast allein.

Erstaunt hat uns, dass der Sand so fest war und man darauf ganz gut laufen konnte. Somit war das Wandern auf den Dünen gar nicht so anstrengend.

Uns haben die Dünen sehr gefallen, stellen sie doch einen schönen Kontrast zur ansonsten recht kargen Landschaft dar. 

Nach diesem etwas anderen einstündigem Morgenspaziergang haben wir dann das Death Valley auf der 190 verlassen. Dabei ging es stetig bergauf, was unser Womo aber ohne Probleme bewältigte.

Ein Blick zurück ins Tal

Allerdings sind wir nur sehr langsam voran gekommen, weil unterwegs Straßenbauarbeiten waren und die voll beladenenTrucks nur sehr langsam die Berge hochkamen. Somit bestätigte sich, dass man für Fahrzeiten großzügig planen sollte.

Nach dem Passieren der Baustelle sollte es nun etwas zügiger vorwärts gehen. Doch kurz danach mussten wir wieder langsam und mit Vorsicht fahren. Ein Sandsturm fegte durchs Tal und schränkte die Sicht zeitweise sehr ein. Die Strasse sah aus, als ob hier grad gestreut wurde.

Doch dann sahen wir doch die Gipfel der Sierra Nevada und bogen wenig später auf den Hwy 395 in Richtung Bishop.

Als wir am Abzweig in die Alabama Hills vorbeikamen, entschieden wir uns, auf Grund des Zeitverlustes weiterzufahren. Schade, aber so bleiben Ziele für spätere Reisen.

Mit schönen Ausblicken auf die Gipfel der Sierra Nevada links und die weiten Ebenen rechts der Straße fuhren wir nun zügig weiter in nördlicher Richtung. Aber anstrengend war es, denn es fegte ein stürmischer Wind, der von rechts kräftig gegen unser Wohnmobil drückte. Nur durch permanentes Gegenlenken war ein Spurhalten möglich, was auf Dauer aber ganz schön anstrengend war. Daher wurde in Bishop erstmal ein Stop eingelegt und beim großen M wieder das freie W-Lan genutzt. 

Bei Vons haben wir noch eingekauft und sind dann weiter, weil wir es doch noch bis in die Nähe des Mono Lake schaffen wollten. Auf den nächsten Meilen bei weiterhin starkem Wind bewegte sich die Tankanzeige immer mehr Richtung Null. Sicher war das eine Auswirkung des ständigen Seitenwindes, denn bisher hatten wir keine Besonderheiten im Verbrauch feststellen können. Wir haben dann unsere „Uschi“ nach den nächsten Tankstellen befragt. Gezeigt wurden uns welche in Mammoth Lakes und dann erst wieder in Lee Vining. Also sind wir nach Mammoth Lakes rein, um dort zu tanken. Beim Aussteigen an der Tanke dann der Schreck. Huch, war das kalt. Noch die Temperaturen vom Death Valley im Kopf und nur in T-Shirt und kurzen Hosen unterwegs, empfing uns hier bei Sonnenschein ein fast eisiger Wind. Und ausgerechnet jetzt wollte der Tank scheinbar nicht voll werden. Schon lange habe ich beim Tanken nicht mehr so geklappert. Nach dem Bezahlen schnell wieder ins Womo zum Aufwärmen. 

So langsam näherten wir uns unserer Zielregion. Ausgesucht hatten wir uns den Silverlake Campground, den wir dann auch ansteuerten. Der Camphost war noch anwesend und wir erhielten die Site 18. Das war zwar die engste Site auf unserer Tour, aber direkt am See mit tollem Blick auf die Berge. 

Hier waren auch viele Dauercamper, wovon einige auf dem Weg am See mit ihren Hunden Gassi gingen. Wir mussten schon etwas schmunzeln, wie eingemummelt die alle waren. Zum Teil hatten die sogar dicke Mützen auf und Handschuhe an. Ganz schön „verpimpert", denn so kalt war es nun auch wieder nicht. Dachten wir noch, als wir unser Womo levelten und uns erst mal einen Kaffe gönnten.

Wenig später mussten wir unsere Meinung revidieren. Wenn man eine Weile draussen war, spürte man wieder den kalten Wind. Da hier zwischen den Bäumen auch keine Sonne mehr durchkam, war die Kälte schnell spürbar. Wir haben uns dann mit den uns möglichen Klamotten auch eingemummelt, aber trotz Lagerfeuerchen wurde uns nicht richtig warm.

Es war hier das erste Mal, dass wir die Heizung ausprobierten. Sie hat funktioniert. Zum draussen aufhalten war es uns heute eindeutig zu kalt, so dass wir nach etwas lesen und Tagebuch schreiben relativ früh ins Bett sind. Wir sehnten uns bei diesen Temperaturen wieder an den heutigen Morgen zurück. Hoffentlich wird es morgen wieder wärmer.  Aber uns sollte eine Überraschung bevorstehen.