Tag 10 –16.09.2013
Es ist 06.30 Uhr als wir aufstehen. In diesem Urlaub können wir gar nicht länger schlafen, denn die bisherigen Erlebnisse und die schöne Natur geben uns das Gefühl, dass wir sonst irgendwas verpassen könnten.
Mein Schatz fühlte sich auf Grund der gestern Abend noch eingenommenen Medikamente aus unserer Reiseapotheke wieder besser, so dass wir nach einem Käffchen auch früh losgefahren sind.
Das war eine gute Entscheidung, waren doch die Parkplätze an den Viewpoints auf unserem Weg entlang des Grand Canyons so noch leer. Am Grandview Point haben wir dann bei toller Aussicht in den Canyon und wieder bestem Wetter gefrühstückt.
Bevor wir den Grand Canyon schweren Herzens verlassen, machen wir noch einen Stop am am Desert View und besuchen den Watch-Tower. Sehr interessant sind hier die indianischen Wandmalereien. Auch hat man vom oberen Stockwerk des Turms noch einmal einen herrlichen Blick in den Grand Canyon mit dem Colorado River.
Als wir den Turm verliessen, hatte sich der Souvenirshop im Erdgeschoß inzwischen gut gefüllt. Auf dem großen Parkplatz waren die ersten Reisebusse angekommen und mit der Ruhe war es wieder vorbei. Somit verabschiedeten wir uns vom Grand Canyon mit dem festen Entschluss, noch einmal wieder zu kommen.
Auf der 64 sind wir gut voran gekommen und erreichten wenig später den Little Colorado River Gorge im Navajo Indianerreservat.
Der Parkplatz kostete zwar keine Gebühren, aber die Indianer baten um eine Spende für die Pflege des Viewpoints. Dafür haben wir gern etwas gegeben. Hier gab es auch einige Verkaufsstände der Navajos. Also mal geschaut, was so angeboten wird.
Indianerschmuck für Kopf, Hals, Ohren, Arme und Beine, Traumfänger in vielen Varianten und Keramik. Auch wir haben ein Kettchen gekauft - vielleicht auch, weil wir so etwas zu ihrem Lebensunterhalt beitragen und unser Gewissen beruhigen wollten.
Dann haben wir uns den Canyon des Little Colorado Rivers angeschaut. Zwar ist dieser nicht mit dem Grand Canyon vergleichbar, trotzdem ist auch hier die Kraft der Natur eindrucksvoll spürbar.
Immer wieder beeindruckend sind die Einschnitte, die das Wasser im Laufe der Zeit geschaffen hat. Wie viele Erstbesiedler sind seinerzeit wohl in die plötzlich auftauchenden Erdspalten gefallen ?
Inzwischen war es bereits Mittag und wir sind auf dem Hwy 89 vorbei an der Cameron Bridge auf dem Hwy 160 über Tuba City weiter Richtung Osten.
Vor uns zeigten sich interessante rote Felsformationen und auch bekannte rote Schilder
Wir kamen auf den gut ausgebauten Straßen schnell voran und lagen super in der Zeit. Daher haben wir spontan beschlossen, noch einen Abstecher zum Navajo National Monument zu machen.
„Dort!“ rief mein Schatz auf einmal ganz aufgeregt und zeigte an den Straßenrand. Da saßen vier kleine Füchse. Nee, nicht Füchse - es waren vier kleine Kojoten mit ihrer etwas abseits stehenden Mama. Schade, dass wir nicht stoppen konnten. Aber ausgerechnet jetzt war dicht hinter uns ein Truck, den wir nicht zum Bremsen zwingen und dann vielleicht im Heck haben wollten. Wir hofften, dass die Mama auf ihre süßen Kleinen aufpasst, damit diese nicht vor nachfolgende Fahrzeuge laufen.
Noch etwas traurig, wieder kein Foto von den Kojoten zu haben, erreichten wir den Abzweig zum Navajo NM. Die rund 20 Meilen Umweg sind lohnenswert, da es dort interessante Ein- und schöne Ausblicke gibt.
Nach einer kurzen Wanderung auf dem Sandal Trail ging es dann weiter. In Kayenta bogen wir dann ab in Richtung Monument Valley. Kurz danach zeigten sich die ersten interessanten Felsformationen, die einfach mitten in der Ebene standen
Doch dann sahen wir auch die ersten Tafelberge. Je näher wir dem Monument Valley kamen, umso mächtiger und imposanter wurden die Buttes.
Kurz vor der Kreuzung, wo es links zur Gouldings Lodge und rechts zum Visitor Center des MV ging, lag rechter Hand das Welcome Center. Dort, so wussten wir aus dem Forum, sollte man Touren ins Monument Valley buchen können.
Also fuhren wir auf den großen Parkplatz und schauten uns um. Wir fanden den Laden von Black´s Tours, der auch offen war. Als wir den betraten, dachten wir erst wir sind falsch. In den Vitrinen und Auslagen sahen wir überall Indianerschmuck. Obwohl schöne Stücke dabei waren, interessierten uns diese nicht wirklich.
Bis auf einige Flyer am Tresen gab es keine großen Hinweise zu angebotenen Touren. Aber immerhin saß ein Navajo auf seinem Stuhl und war voll in sein Handy vertieft. War für ihn sicher wichtig, weshalb wir warteten und dabei den Flyer studierten.
Nachdem sich aber nach gefühlten 10 Minuten der Indianer immer noch nur um sein Handy kümmerte, haben wir ihn auf unseren Wunsch nach einer Reittour angesprochen. Sofort war das Handy nicht mehr von Interesse und er hellwach. Scheinbar dachte er, wir sind die üblichen Touris, die nur gucken und nichts kaufen. Waren wir auch, aber nicht heute!
Nun hatten wir seine volle Aufmerksamkeit und er stellte sich sogleich vor. Sein Name war Donovan und er informierte uns an Hand des Flyers über mögliche Touren und Kosten. Wir erklärten ihm erstmal, dass wir zwar den Wunsch zum Reiten, aber „no Experience" haben. Er schmunzelte und meinte: „No Problem. The Horses are slowly.“ Aha, dann ist ja alles o.k. und wir entschieden uns für die 1 1/2 Stunden Tour incl. Transfer ins Valley, da die Pferde dort bereitstehen. Da wir am nächsten Morgen so gegen 08.00 Uhr die Tour starten wollten, rief Donovan bei seinem Chef an, um dies abzuklären.
Nach seinem Telefonat sagte er was von Change. Damit konnten wir nichts anfangen. Was sollten wir wo, wann und /oder weshalb wechseln? Nach einigem hin und her stellte sich heraus, dass Donovan seinen Chef meinte, denn der heißt Shane. Und wir haben immer Change verstanden und konnten keinen Zusammenhang herstellen. Als sich das aufklärte, mussten alle lachen. Wieder zeigte sich die Geduld und Freundlichkeit der Amerikaner, die wir immer wieder gespürt haben.
Nun waren ja alle Unklarheiten beseitigt und es konnte alles fixiert werden. Shane hatte Donovan die Abfahrtszeit 09.00 Uhr benannt. Deshalb bot er uns an, morgen um 08.30 Uhr wieder hier zu sein, damit er uns dann sagt, wo wir Shane treffen und auch bezahlen sollen.
Jetzt, wo die Reittour für morgen gebucht war, fuhren wir das kurze Stück zum Campground Gouldings Lodge. Gut, dass wir reserviert hatten, denn der CG war fast voll. Wir erhielten von dem etwas mürrischen Personal die Site 50 zugewiesen. Hier stand man ziemlich dicht beieinander und die Aussicht auf die Buttes war kaum vorhanden. Das störte uns aber nicht weiter, überwog doch die Freude auf den morgigen Tag. Wir schlenderten dann zum Sonnenuntergang noch etwas über den Campground und bestaunten beim Blick ins Valley die tollen Farben der Buttes.
In der Zwischenzeit ließen wir zum zweiten Mal die Klimaanlage laufen, weil es doch noch ziemlich warm war. Dank des Stromanschlusses war es ja auch kein Problem.
Zurück von unserem Spaziergang haben wir uns beim Abendessen und einem Gläschen Wein ausgemalt, was uns morgen wohl so passieren wird.
Etwas aufgeregt gingen wir dann mit dem Wunsch auf ein tolles Erlebnis bei schönem (fast) Vollmond schlafen.
Hallo Lothar,
eine schöne Fahrt zum Monument Valley mit tollen Bildern. Das letzte, mit dem Mond, hat es mir besonders angetan. Ich bin gespannt auf eure Reittour!
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hy Lothar,
heute habe ich in aller Ruhe Eure ganzen Tagesetappen bis hierher gelesen. Sehr schoen! Tolle Bilder!
Auf eure Reittour bin ich jetzt auch wenig gespannt. Bisher haben wir sowas noch nicht gemacht. Bin gespannt wie nacher euer Fazit dazu ist.
LG,
Bine
Liebe Gruesse aus dem suedlichen Amerika,
Bine + Dieter