Tag 12 - Rund um Page

Tag 12 –18.09.2013

Oh man, uns tat vom Reiten noch ganz schön der Hintern weh 

Darum wollten wir uns nach dem erlebnisreichen Tag gestern etwas Ruhe gönnen und nur ein wenig fahren, um die Gegend um Page zu erkunden. Wir haben den Tag auch ganz relaxt begonnen und bei erneut schönem Wetter mit Blick auf den See draußen gefrühstückt.

Da wir das tolle Wetter für eine Bootsfahrt nutzen wollen, sind wir vor der Fahrt zum Horseshoe Bend noch zum Marina Store, um uns nach heutigen Angeboten zu erkunden. Dort unten am See angekommen, teilte uns die freundliche Mitarbeiterin mit, dass hier nur Boote zum selber fahren auszuleihen sind. Die von uns gesuchten Bootstouren werden in der Lobby des Lake Powell Resorts angeboten. Also sind wir wieder hoch zum Parkplatz gelaufen und merkten schon am Vormittag die Anstrengung bei der Wärme. Für einen Abstecher auf dem See haben wir für den Nachmittag die kürzeste Bootstour, die etwa 1 1/2 Stunden dauernde Antelope Canyon Tour, für 45$ pro Person gebucht. Schon ein stolzer Preis, aber a) gibt es kaum Alternativen und b) waren die Ansichten vom Wasser toll. Dazu aber später mehr.

Die nette Dame gab uns den wichtigen Tip, die Uhrzeit zu beachten, da wir uns hier genau an der Zeitzonengrenze befinden. Danke - wir waren uns dessen gar nicht bewusst und hätten das garantiert verpeilt.

Nun, nachdem die Tickets erworben waren, sind wir zum Horseshoe Bend gefahren. Es war inzwischen schon später Vormittag und der Parkplatz schon gut gefüllt.

Vom ehemaligen Geheimtip ist nichts mehr geblieben - mit uns waren hier noch viele andere Menschen, die z.T. mit Bussen hergefahren werden.

Der Weg vom Parkplatz geht erst leicht bergauf und dann über eine Ebene direkt an den Rim. Auch hier ist es wieder sehr beeindruckend, was die Natur geschaffen hat.

Hier merkten wir auch, dass wir älter werden. In unserer Jugend sind wir auch immer mutig gewesen und haben uns bis nah an Abbruchkanten gewagt. Höhenangst kannten wir damals noch nicht, doch heute ist der Respekt davor groß und uns wird schon beim Zusehen mulmig.

Erstaunlich ist aber, wie viele auch hier mit leichtem Schuhwerk, teils wieder nur mit Flip-Flops, auf den Steinen rumklettern.

Allzu lange haben wir uns dann auch nicht aufgehalten, da wegen der vielen Menschen doch ein ganz schönes Gewusel herrschte.

War aber auch nicht verkehrt, denn so waren wir gegen Mittag dann am Lower Antelope Canyon. Obwohl hier auch schon eine Menge Leute waren, haben wir noch Tickets für die nächste Führung erhalten. Beim genaueren Hinsehen stellten wir fest, dass es doch gar nicht soooo viele Menschen waren - sah nur so viel aus, weil sich alle unter dem Schatten spendenden Wellblechdach drängten. Es war aber auch schon schön warm geworden.

Eine interessante Anekdote spielte sich an der Kasse noch ab. Zwei Frauen, eine Asiatin und eine Französin, wollten mit Kreditkarte zahlen, weil sie nicht genug Bargeld dabei hatten. Da aber nur Barzahlung möglich war, wurde ihnen empfohlen, in Page am ATM Geld zu holen und dann für eine spätere Tour wieder zu kommen. Beide erklärten, dass sie am Nachmittag schon weiter müssten und so gerne  den Canyon noch sehen möchten. Ein neben ihnen stehender Amerikaner bekam dies mit und bot an, den Betrag auszulegen und nach der Tour gemeinsam zum ATM zu fahren. Da waren die beiden Damen aber glücklich und nahmen diese Hilfe gerne an. 

Kurz danach erfolgte dann der Aufruf zum Start der Tour. Vorbei an der Mahntafel für die Opfer der Flashflood von 1997 ging es zum Einstieg.

Für manch einen wird es hier schon ziemlich eng, aber wir hatten damit kein Problem.

Im Canyon stehend waren wir von den tollen Farben und Formationen wieder mal ganz beeindruckt. Alle, die das schon gesehen haben, kennen das Gefühl bestimmt. Allen anderen können wir es nur empfehlen, da man diese filigrane Arbeit der Natur selbst erleben muss.

Unser Guide bemühte sich zwar, die Gruppe zusammenzuhalten, nur es gelang ihm nicht. Somit waren um uns immer weniger Menschen und wir hatten dadurch die Möglichkeit, in Ruhe und ohne Gedränge viele, viele Fotos zu machen.

Immer wenn wir dachten, jetzt sind wir gleich durch, ging es noch weiter und es zeigten sich neue Formationen. Toll wie das Licht die Formen in immer anderen Farben erscheinen ließ.

Dann erreichten wir doch den Ausstieg über die Eisentreppe und gelangten wieder nach oben. Dort schauten wir über die Ebene und konnten in der Ferne die Rauchzeichen der Friedenspfeifen sehen 

Noch ganz beeindruckt von dem Antelope Canyon sind wir nach Page gefahren, haben beim großen M was gegessen und dann bei Safeway unsere Vorräte aufgefüllt.

Auf dem Weg zurück zum Lake Powell haben wir noch den Glen Canyon Damm besichtigt. Sehr interessant war die Darstellung der Entstehung des Damms im Visitor Center.

                                            Modell des gestauten Colorado Rivers

Beeindruckend war auch der Blick von der Glen Canyon Dam Bridge. Nicht nur der Blick zur Staumauer auf der einen Seite, sondern auch der Blick auf die andere Seite auf den Colorado River war lohnenswert. 

Vor lauter Gucken und Staunen merkten wir gar nicht wie die Zeit verging. Wir schauten auf die Uhr und mussten überlegen, ob wir nun für die Bootstour noch Zeit hatten oder uns sputen mussten. Wir waren uns nicht ganz sicher und haben uns daher doch beeilt, um nicht zu spät zu kommen. Also schnell zum Lake Powell Resort auf den Parkplatz gefahren, das WoMo abgestellt und rein zur Rezeption, wo wir die Tickets gekauft hatten. Mit dem Hinweis, dass nur noch 5 Minuten Zeit bis zum Ablegen wäre, wurden wir aufgefordert, schnell runter zum Anleger zu gehen. Man, der Weg zieht sich aber, wenn man es eilig hat. Dort angekommen, hatte man uns schon erwartet. Wir waren die letzten und kaum, dass wir auf dem Boot waren, ging es auch schon los.

Es wurden Kopfhörer verteilt, da die Ausführungen während der Fahrt in mehreren Sprachen gehalten wurden. Außerdem gab es gratis Kaffee und Wasser. Nachdem das Boot die Marina verlassen hat und auf dem See war, ging es mit ordentlich Speed vorwärts.

Unterwegs sah man auch die Powerboats, Houseboats und „Angelkähne“.

Es ging bis kurz vor die Staumauer des Glen Canyon Damms und danach in einen schmalen Canyon.

Dort wurde es immer enger und ganz am Ende hat der Kapitän fast auf der Stelle gewendet.

Auf dem fast gleichen Weg ging es dann wieder zurück. Obwohl es nur eine kurze Tour über den See war, war es doch sehr interessant, die Gesteinsformationen vom Wasser aus zu sehen. 

          Donald Duck

Der Verlauf der Wasserlinie an den Felswänden zeigt deutlich, wie der Pegel sich verändert hat. Allerdings wurde informiert, dass der Wasserstand ständigen Schwankungen unterworfen ist und wohl auch schon niedriger gewesen sein soll.

Zurück an Land sind wir dann wieder auf den Campground und haben bei schönem Wetter den Tag mit gegrilltem Würstchen und Salat in Ruhe ausklingen lassen.