Auf dem Highway # 64 führt die Strecke durch eine nicht unattraktive Landschaft. Linkerhand über dem Gebirge bereits wieder Gewitterwolken, im Süden und Westen blauer Himmel. Dort liegt Vegas.
Nach einem Tankstop in Williams rauf auf die Interstate 40 und "Meilen fressen" bis Kingman. Ich will eigentlich ein Stück Route 66 fahren, doch die Familie streikt. Ich soll direkt nach Las Vegas. Es ist heiß, die Fahrt ist lang, die Gegend hier öde. Also rechts abbiegen auf den Highway # 93. Die erste Joshua-Trees rücken entlang der Strecke ins Blickfeld - und dann der mächtige Hoover Dam, zu dem wir flugs abbiegen. Eindrucksvoll, mächtig hoch und schlicht und einfach gewaltig. Simon kann sich gar nicht vorstellen, wie man dort ins Innere des mächtigen Bauwerks einen "Transformer" schaffen kann Uns gefällt besonders gut der Jugendstil-Zierrat aus Messing an den Türen und teilweise noch im WC-Bereich - schöne kleine Details an diesem riesigen Damm.
Während sich Simon auf Las Vegas gewaltig freut, graut Birgit und mir ein bisschen vor Las Vegas. Wir wollten gar nicht hin - aber: man muss es halt sehen. So kommen wir nach einer Stadtrundfahrt, die uns das TomTom hat angedeihen lassen, auf dem KOA Circus Circus an - ein riesiger (Park-)Platz hinter dem Casino. Wir ruhen ein bisschen aus, duschen und gehen bei Einbruch der Dämmerung los. Drei Bustickets bringen uns ans andere Ende des Strips zum Luxor-Casino, von wo aus wir zurücklaufen. Satte 38 schwüle Grad, ein Gewimmel an Menschen, Auto an Auto auf dem Boulevard, Beschallung allerorten - genauso haben es sich Birgit und ich vorgestellt: Rummelplatzatmosphäre mit echten Gebäuden ... Wichtig ist, dass unser Sohn seinen Spaß hatte - und der hat den Abend mit Fast Food, Cola und bunten Lichtern wirklich genossen. Er würde jederzeit wieder hin. Wir nicht, wir haben es gesehen.
Aber gut: Geschmäcker sind verschieden - und bestimmte Ecken haben ihren Reiz. Die Springbrunnen-Show vor dem Bellagio war toll. Eine Hochzeit ohne Gesellschaft - nur Braut, Bräutigam - und Wildfremden, die vom Paar ein paar Fotos gemacht haben, auch. Und der CampGround im großen und ganzen auch. Selbst wenn er teuer war. Aber wir hatten ein Plätzchen mit Grünstreifen, Baum, Tisch und Stühlen - und da saß man nachts nach Rückkunft und zum Frühstück gar nicht schlecht. Auch hier hätte Vorbuchung nicht sein müssen: Der Platz war lediglich zu 20 bis 30 % voll.