Um die Mittagszeit ist das Licht für den Antelope Canyon am besten, steht im Reiseführer zu lesen. Deswegen ging es kurz nach 10 Uhr los durch Page auf den Highway # 98. Wir wussten, dass der Canyon an den nicht zu übersehen Kraftwerkstürmen ist und hatten uns daran ein wenig orientiert. An der Zufahrt auf dem Highway sahen wir bereits zahlreiche Autos auf dem Parkplatz zum Upper Canyon. Wir wollten zum engeren Lower Canyon, wo genausoviele Autos standen - und eine lange Schlange Wartender am "Kassenhäuschen", einem wenig einladenden Bretterverschlag.
Die Verwaltung der beiden Antelope Canyons erfolgt durch die Navajo-Indiander, die auch die Tickets verkaufen - nur gegen Dollars, was einige in der Schlange in rege Aktivität versetzte, weil sie nur Devisen oder Kreditkarte bei sich hatten. Die einstündige Ken's Tour kostete für Simon, Birgit und mich 78 $ - und war jeden Penny wert. Unser Guide - ein eloquenter, freundlicher und hilfsbereiter junger Navajo, der unsicher wirkenden Fotoamateuren auch gern mal die Kamera einstellte - führte uns durch diesen engen Abschnitt der Schlitzschlucht, die ein paar Wochen vorher - wir hatten vor der Abreise noch die Videos bei Youtube gesehen - bei einer Flash-Flood vollständig bis über den Rand mit reißendem Wildwasser gefüllt waren.
Drinnen: eine fast sakrale, gedämpfte Lichtstimmung und Geräusche, höhlenartig und doch immer wieder mit Blicken hoch zum blauen Himmel. Aus unserer Sicht ein "must" für den, der in der Gegend ist.
Der Licht-/Schatteneinfall verzauberte einen Felsen in einen Indianerkopf: Das scharf geschnittene Profil des Häuptlings umrahmt von prächtigem Federschmuck. Der Ausstieg aus der schmalen, von oben absolut nicht zu erkennenden Wunderwelt des Antelope Canyons ist eng. Nur aus einen Schlitz steigt man wieder hinaut ins grelle Sonnenlicht.
Nachmittags wanderten wir zum Horseshoe Bend und blickten hinunter in den Steilabbruch, in dem sich der Colorado River hufeisenförmig um einen Gebirgsstock windet - ebenfalls großartig. Der Highway #89 war ab Parkplatz Horseshoe Bend in Richtung Süden aufgrund Fahrbahnunterspülungen noch immer gesperrt.
Und noch ein drittes Highlight: Page liegt in Arizona - und hier stießen wir zum ersten Mal auf einen Liquor-Store (die es ja in Utah nicht gibt). Ich wollte schon immer mit einer braunen Tüte wieder aus dem Laden kommen und habe festgestellt: Das ist kein Klischee, sondern Tatsache. Ein wunderbar weicher Bourbon, der uns die nächsten Tage begleiten sollte, fand in der braunen Tüte den Weg ins Womo...
Hi WOS,
...puh, Du legst aber auch ein Tempo vor, da kommt man gar nicht hinterher;-) ..., aber nur weiter mit dem Bericht.
Ach ja, Liqour Stores gibt es in Utah auch, in Moab zum Beispiel recht nah an der Main Street ;-)...
Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de
Ich kenne viele Liquorstores in Utah!
Hallo Kochi,
ja, mit dem Schreiben ist es dann so wie mit dem Fahren: ich brauche lang, bis ich starte - aber dann beweise ich durchaus Ausdauer....
Hi Nirschi,
schade, dass ich dich nicht vorher gefragt habe. Ich hätte den abendlichen Whiskey am Feuer liebend gern in Utah schon genossen... Aber im Ernst: weder im Superstore habe ich Alkoholika gesehen, noch einen Laden mit Aufschrift "Liquorstore" entdeckt. Aber das nächste Mal schaue ich bestimmt genauer hin.
Gruß,
wos.
Hi Wos,
obwohl ich schon sagen muss, dass du sehr bildlich schreiben kannst, gefällt mir dein Bericht mit realen Bildern trotzdem noch viel besser!
Das Bild mit dem Kopf des Häuptlings im Lower Antelope Canyon ist spitze! Da kommt es wirklich auf die richtige Tageszeit an, mir ist der gar nicht aufgefallen. Vermutlich war ich aber nur unaufmerksam, denn wir waren auch zur Mittagszeit dort.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de