Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 17: #1 - richtig schön!

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wos
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Beigetreten: 08.07.2013 - 14:42
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Tag 17: #1 - richtig schön!
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
160 Meilen
Fazit: 
Wirklich schön!

Klar - wer schöne Küstenabschnitte auf Korsika, an der Cote d'Azur, in Schottland oder Irland abgefahren hat, ist verwöhnt. Dennoch hat der Pacific Coast Highway # 1 seinen besonderen Reiz - nicht auf den ersten Kilometern hinter Avila Beach, spätestens jedoch hinter Morro Beach mit fantastisch gelegenen Campgrounds direkt am Strand! 

Davor jedoch eine unangenehme Begegnung in San Luis Obispo - übrigens die einzige auf der gesamten dreiwöchigen Fahrt. Simon wollte gegen Mittag wieder ein weiteres Fastfood-Restaurant ausprobieren - ein TacoBell sollte es sein. Wir also rein in den geräumigen, fast leeren Parkplatz. Womo schön geparkt am Rande der Parkfläche. Ca. 50 Meter von uns entfernt: ein schäbiger, heruntergekommener, hellblauer 70-er Jahre Chevy ohne Heckscheibe. Darin bis unters Dach verteilt: irgendwelche Elektronikteile, Klamotten und sonstiges Zeug. Birgit sagt: "Wir fahren wieder - die beobachten uns so komisch". Nach einigem Hin und Her parkte ich das Womo so um, dass man es vom Fenster des TacoBell aus sieht. Was passiert? Der Fahrer setzt seine Kiste ebenfalls um - auf dem absolut leeren Parkplatz in die nächste Parkbucht direkt neben unser Womo... Und eben nicht sichtbar vom Fenster des Taco Bell. Er - mexikanischer Einschlag und ein Typ wie man ihn häufig als Klischee im Film sieht - speckig, schlechte Zähne, grinst mich von der Beifahrerseite direkt nach oben ins Womo frech an. Seine ziemlich umfangreiche Frau bedient den Chevy, dreht den Zündschlüssel auf "Aus". Ich weiß nicht: unangenehme Situation hoch 3. Alles mögliche schießt einem durch den Kopf: "Der kann mich mal, wird schon nichts passieren", "Räumt uns der wirklich die Kiste aus" "Und was ist, wenn dem alles egal ist"? Man will es nicht wissen... Wir starten den Motor und fahren. Taco Bell muss warten. Und kaum fahren wir aus dem Parkplatz, verlässt auch der schäbige Chevy in anderer Richtung den Parkplatz.

Was bleibt, ist ein komisches Gefühl - zum ersten und zum Glück das einzige Mal auf unserer Fahrt. Wir fahren weiter, vorbei an einer Militär-Base Richtung Meer. Der "Vorfall" bleibt im Gedächtnis - die Fahrt ist dennoch wunderschön. Auf und ab, Ausblicke aufs Meer. An einem Strandabschnitt, auf dem sich Seeelefanten im dunklen Sand wälzen, lernen wir einen Texaner kennen, der mit seinem alten BMW 2002 tii aus den 70ern unterwegs nach Kanada ist. Ich fotografiere seinen Oldtimer - er ist begeistert. Ob ich das Auto kenne? Klar ein Bauer-BMW mit abnehmbaren Dach - mein Traumauto als Bub... Er zeigt mir alles ganz genau, auch den M3-Motor, den er eingebaut hat. Er war zum 40-jährigen Jubiläum des Autos in Deutschland, auf dem Nürburgring, von München aus nach Neuschwanstein - die Gegend, aus der wir stammen. Wir verabschieden uns herzlich, nicht ohne uns gegeseitig nach Austin und Augsburg einzuladen...

Hearst Castle lassen wir übrigens rechts liegen - bei uns gibt es echte Schlösser - den Wasserfall im Pfeiffer Big Sur SP in Ermangelung einer Parkmöglichkeit ebenfalls, auch wenn er sicher schön gewesen wäre. Dafür machen wir ein herrliches Picknick in der Nähe mit Blick auf die pittoresken Felsen im Wasser und auf den Highway. Hier ist es wirklich schön. Vor Carmel und Monterey wird der Verkehr wieder dick und wir ziehen hinunter zum nächsten Campground KOA Moss Landing. 

        

Der ist wirklich sonderbar: Scheinbar bis auf den (vor-)letzten Platz mit Dauercampern voll - wir haben den letzten freien Platz bekommen - auch hier vorgebucht. Wenn wir gewusst hätten, wie es hier aussieht, hätten wir diesen Platz sicher nicht gebucht: Das Kraftwerk direkt und die gesamte Buchtenszenerie beherrschend direkt im Blick. Kein pittoresker Fischereihafen, sondern ein Industriehafen für Fisch. Alte Fabrikhallen direkt am Strand und ein superenger Platz in Form eine "0", auf dem 54 verfügbare Plätze voll waren. Warum? Haben die alle in der Marina ihre Boote liegen? Oder schmeckt das Seafood direkt in der Fabrikhalle wirklich so gut, wie die CG-Managerin behauptet? Wir haben es nicht erfahren. Der Grund: Für einen freien Platz in der Bierzeltähnlichen Fabrikveranstaltung wären rund 50 Leute vor uns in der Reihe angestanden. Und der Blick in die Teller zeigte uns frittierten Fisch, nichts Gegrilltes oder gar Mediterranes - also: warum anstehen, wenn man selber Leckeres Grillen kann?

Übrigens: 1 WC und 1 Dusche in einem Container - das ist wirklich dürftig. KOA Moss Landing - keine Empfehlung.

Am Strand von Moss Landing
 

gafa
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Beigetreten: 30.07.2010 - 19:24
Beiträge: 8531
RE: Tag 17: #1 - richtig schön!

Hallo Wolfgang,

hattet Ihr Euch eigentlich bewußt für kommerzielle Campgrounds an der Küste entschieden oder war zum Zeitpunkt Eurer Buchung auf den herrlich gelegenene State Parks nichts mehr zu bekommen?

Wirklich schade dass Ihr die letzten zwei Tag zwei weniger schöne CG's erwischt habt, wo es doch so schöne direkt am Meer gibt gerade hier an der Strecke. So jetzt lese ich gleich mal weiter wie es in den Yosemite ging.

Liebe Grüße
Gabi

Scout Womo-Abenteuer.de

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