Tag 09: Monument Valley

Die Fahrt von Wahweap bis Kayenta empfanden wir als heiß und öde. Zersiedeltes Land - und zum ersten Mal auf unserer USA-Reise herumwehende Plastiktüten und herumliegender Müll - zeichneten ein anderes Bild als das, was wir uns wohl ein wenig naiv als "Indianerland" vorstellten. Bei der Gelegenheit fiel uns erst auf, wie sauber Colorado und Utah auf unserer bisherigen Reise waren: eben kein herumliegender Unrat, keine Plastikflaschen und McDonalds-Verpackungen am Straßenrand, keine ausgeleerten Aschenbecher an Kreuzungen (wie vielerorts in Europa und auch in Deutschland). Das hätten wir nicht erwartet.

Aber weiter: Simon hatte ein Bild im Kopf vom Monument Valley: Das Bild - im Internet und auch in Reiseführern häufig veröffentlicht - zeigt eine Teerstraße, die genau durch zwei der charakteristischen Monolithen führt. Also hat uns Simon gezwungen, alle Möglichkeiten abzufahren, um eben genau dieses Bild zu finden. Aber Pustekuchen: Wir haben das Motiv - trotz eigener Pfadfindervergangenheit - nicht gefunden. Dafür aber jede Menge großartiger Ausblicke rund um den Viewpoint. 

Die Fahrt im Jeep über die Sandpiste mag zwar ein großartiges Erlebnis sein. Als wir den Verkehr unten auf dem Trail sahen und mit dem hoffnungslos überteuerten Fahrpreis in Relation setzten, verzichteten wir gern - und genossen einfach den Blick ins Land. Und hatten am späten Nachmittag das Glück, bei eingerichteter Kamera auf dem Stativ das ultimative Urlaubsbild von uns dreien in dieser grandiosen Szenerie bei perfektem Licht und als "Tüpfelchen auf dem i" mit einer einzigen kleinen Wolke am oberen Bildrand gemacht haben zu können.

Und gleich noch ein paar perfekte Bilder gelangen uns auf dem Weg zu Gouldings Campground: Tiefstehende Sonne, schwarze Bergsilhuetten, das sanfte Licht über der endlos langen Straße durch die Ebene - ein klasse Tagesausklang. 

Goulding's war sehr gut besucht und die Plätze - nach der vergangenen Woche - gefühlt eng wie Zellen. Für den Grill war kaum Platz, ohne den Nachbarn einzuräuchern, dessen Hook-Up-Schlauch dafür direkt neben unserer Picknick-Bank in das finstere Gülle-Loch führte...