02: Das Abenteuer beginnt: Womo-Übernahme und erster Reisetag

Natürlich sind wir ganz früh wach - schließlich schlafen wir zu Hause eher keine 8 Stunden. Schon um 6 Uhr drehe ich im Swimmingpool der Hotelanlage allein meine Runden. Dann holen wir uns aus dem kleinen Laden im Kellergeschoss einige Donuts, kochen uns Kaffee - amerikanisches Schnellfrühstück. Nachdem wieder alles in den diversen Gepäckstücken verstaut ist, lassen wir uns ein Taxi rufen und sind um 8 Uhr bei Roadbear. Hier werden wir von einer Mexikanerin begrüßt, die perfekt deutsch spricht. Ein längerer Aufenthalt in Deutschland und ein deutscher Ehemann sind dafür verantwortlich. Die Formalien sind schnell erledigt. Dann erfahren wir, dass wir ein größeres Fahrzeug bekommen werden - das gefällt uns nicht so gut -ein 25-27 ft mit Slide-out im Bereich des Bettes ist für uns vorgesehen. Da ich aus dem Forum schon wusste, dass dann der "Keller" kleiner ist und auch schwerer erreichbar, versuchen wir, ein anderes Fahrzeug zu erhalten. Nach ca einer halben Stunde stimmt der Chef zu. Es bleibt zwar bei der Größe, aber es ist ein Coachman Leprechaun ohne Slide-out. Während der Wartezeit unterhalten wir uns nett mit den ersten Rückkehrern. Anschließend wird uns das Fahrzeug erklärt. Auch hier hilft es uns Neulingen, dass wir schon so viel im Forum gelesen haben. Vieles zum Thema Frisch- und Abwasser, zum Dumpen, usw wissen wir schon. Das Fahrzeug ist ca 19000 Meilen gelaufen. Ein paar kleinere Macken werden notiert, Beschädigungen im Innenraum interessieren die Angestellte nicht, wir sollen einfach alles aufschreiben, was uns auffällt. Wir arbeiten nicht die ganze Womo-Abenteuerliste ab. Es ist sehr heiß und durch den Tausch ist unser Wohnmobil nicht am Strom und daher nicht gekühlt. Das war vielleicht leichtsinnig, aber es ist gutgegangen. Alles hat funktioniert. Für uns Neulinge war natürlich die plüschige Ausstattung und der billige Innenausbau gewöhnungsbedürftig, aber ich wiederhole mich - durch dieses Forum kannten wir ja schon etliche Fotos und wussten, was auf uns zukommt. 

Wir nahmen noch ein paar Dinge aus dem Resteregal - unter anderem ein Citronella-Windlicht, das uns mit Kerzenschein 20 Abende begleitet hat und das wir am Ende der REise fast wehmütig entsorgt haben - und rollten gegen 9:30 Uhr vom Hof.

Nun ging es den Boulder Hwy nach Süden zum Lowes Baumarkt. Nachdem wir vor unserer Abreise festgestellt hatten, dass kleine Gasgrills bei allen Walmarts "out of stock" waren, hatten wir sie bei Lowes gefunden, und dort bekamen wir auch einen. Anschließend ging es zu Dollar Tree. Das war allerdings ein Fehler, denn da wir noch nicht eingeräumt hatten, wussten wir gar nicht so genau, was in dem Wohnmobil fehlte. Nun fehlte noch der Walmart in Henderson. Obwohl wir nicht zum ersten Mal in einem Walmart waren und uns vorher auch gut überlegt hatten, was wir für die ersten Tage brauchen, haben wir doch 2 Stunden gebraucht, bis wir alles zusammenhatten.    

Gut, dass wir nur zu zweit waren. Mit Kindern will ich mir das gar nicht vorstellen. Nachdem alles in Küche und Keller verstaut war, ging es endlich los. Wir fuhren in östlicher Richtung aus Henderson hinaus und kamen bald an die Entrance Station zur Lake Mead Recreation Area, wo wir einen Nationalparkpass kauften. Kurz darauf verpassten wir dann den Abzweig auf die Northshore Rd und mussten unser erstes Wendemanöver in Angriff nehmen. Danach ging aber alles glatt. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell man aus Las Vegas heraus ist und dann durch menschenleere Landschaft fährt. 

Die Strecke durch überwiegend graues Gestein zog sich, und wir waren froh, als wir endlich zum Valley of Fire abbiegen konnten. Nach einem kurzen Stopp am Visitor Center, wo wir 10 Dollar Eintritt bezahlten, ging es zügig weiter zum Atlatl Rock CG. Meine Befürchtung er könnte voll sein, erwies sich als völlig unbegründet. Es waren höchsten 4 oder 5 Sites belegt, wir hatten also fast freie Auswahl. Wir entschieden uns für die Site 29 mit Strom. Bei der Hitze war es eine Wohltat, beim Kofferauspacken und Einräumen die Klimaanlage anwerfen zu können. Nachdem das erledigt war, kam erstmalig unser Grill zum Einsatz. Heute Abend schaffen wir es bis 22:00 Uhr - dann liegen wir nach einem ereignisreichen Tag erstmals in unserem Wohnmobilbett.

PS.: Der kleine grüne Stuhl, der auf dem Bild vom Wohnmobil oben in den Felsen steht, wird mit uns auf Reisen gehen. Unsere "Nachbarn" haben ihn uns überlassen, da ihre Reise zu Ende war und wir dachten, dass ein zusätzlicher Stuhl zum Füßehochlegen auch nicht das Schlechteste ist ...