05: Bryce Canyon

Heute haben wir das erste Mal die ganze Nacht tief und fest geschlafen und sind erst kurz nach 7 Uhr aufgewacht. Wenn die Klimaanlagen nicht laufen, ist es hier absolut still. Es ist ziemlich frisch heute früh, zum Frühstück draußen ziehen wir Fleecejacken über. Um kurz nach 9 Uhr starten wir Richtung Bryce Canyon. Wir haben bei der Planung lange überlegt, ob wir dieses Mal den Bryce Canyon anfahren sollen. Wir waren auch hier schon, allerdings lag das auch schon über 20 Jahre zurück. Wir hatten ein bisschen  Angst vor den Besuchermassen, die inzwischen hierher kommen, zumal unser Besuch auf das Labour-Day-Weekend fiel. Aber irgendwo mussten wir ja dieses Feiertagswochenende verbringen. Wir stellten das WoMo auf dem Shuttleparkplatz ab. Unser Shuttle war nur mit wenig Passagieren besetzt. Leider haben wir dann den Fehler gemacht, am Visitorcenter erstmal auszusteigen. Hier war schon mächtig Betrieb, an allen Schaltern lange Schlangen. Der nächste Shuttle, mit dem wir weiter in den Park hineinfuhren, war dann brechend voll. Es wäre klüger gewesen, die knappe Meile bis zum North Campground General Store zu laufen statt mit dem Bus die ganze Runde zu fahren. Im Store holten wir uns ein leckeres Sandwich als Wegzehrung, dann nahmen wir die Wanderung in Angriff. Um den Besuchermassen zu entgehen, hatten wir uns für den Fairyland-Trail entschieden und starteten am Sunrise Point. Was für eine wunderbare Strecke. Wir konnten uns gar nicht sattsehen an den vielen spektakulären Aussichten und blieben ganz oft stehen, um die sich bietenden Ausblicke zu genießen. Und das Beste daran: auf der gesamten knapp 6 Meilen langen Wanderung durch den Canyon sind uns höchsten ein Dutzend Menschen begegnet, überholt hat uns niemand (und das lag nicht daran, dass wir so schnell waren). Es war ziemlich heiß, und wir waren froh über Hüte, ausreichend Wasser und unser Sandwich.

Während unserer Pause kamen wir ins Gespräch mit einem jungen Paar, beides Deutsche, die aber in Atlanta, Georgia leben und arbeiten und das lange Wochenende für einen Kurztrip nutzten. Sie waren ganz begeistert, dass wir solche Reisen unternehmen und wollten den Eltern in Deutschland das auch vorschlagen. 

Der einzige Nachteil bei dieser Wanderung ist, dass am Fairyland Point kein Shuttle hält. Wir gehen also die letzten 2,5 Meilen zunächst auf der Straße und dann auf dem Radweg zurück zum Parkplatz. Wir sind heilfroh, dass wir hier unsere qualmenden Füße von den Wanderschuhen befreien können. Dann geht es zurück Richtung Kodachrome Basin. In Tropic halten wir an der Bryce Canyon Coffee Company. Hier gibt es richtig guten Cappuccino und hausgebackenen Kuchen - die Belohnung für die anstrengende Wanderung. 

Da es an diesem Abend sehr windig ist, verkrümeln wir uns bald ins WoMo.