11: Auf in Devils Garden

Das Wohnmobil soll heute stehen bleiben. Nach einigem Überlegen haben wir beschlossen, nicht zum Devil's Garden Trailhead zu fahren, sondern zu Fuß dorthin zu gehen (immerhin etwa 1,5 km), wohl wissend, dass wir das auf dem Rückweg bereuen werden. Wir starten gegen 8 Uhr. Der Parkplatz am Trailhead ist schon gut belegt, das ist aber nichts im Vergleich zu dem, was wir auf dem Rückweg vorfinden werden. Wir gehen zügig los und lassen die meisten Mitwanderer hinter uns. Am Landscape Arch entscheiden wir uns für den Main Trail. Wir machen diese Wanderung in diese Richtung jetzt zum 4. Mal. Einmal haben wir den Loop über den Primitive Trail begonnen. Dennoch sind wir überrascht, wie steil und herausfordernd die Strecke nach dem Landscape Arch wird. Ob das an unserem fortgeschrittenen Alter liegt? Die anderen Male liegen 23, 13 und 11 Jahre zurück. Einen Vorteil hat die schwierige Strecke jedoch: die meisten Besucher kehren beim Landscape Arch um. Lange Strecken wandern wir allein, ab und zu begegnen uns Frühaufsteher, die schon auf dem Rückweg sind. Ganz viel Glück haben wir dann am Double-O-Arch. Als wir durch den unteren Bogen geklettert waren (war der schon immer soo hoch?), waren wir dort für eine ganze Weile allein, saßen in der Sonne, aßen unseren Imbiss und freuten uns, dass wir es mal wieder bis hierher geschafft hatten.

  Dieses Mal entscheiden wir uns, auch bis zum Dark Angel zu gehen. Anders als bei den anderen Malen haben wir ja den ganzen Tag Zeit. Inzwischen ist es ziemlich heiß. Zurück gehen wir dann den Primitive Trail, diesmal auch mit dem Abstecher zum Private Arch. Der ist wirklich sehr "private". Wir entdecken das End of Trail Schild und fragen uns, wo der Bogen denn nun ist. Erst als wir uns umdrehen, sehen wir ihn - er hat sich gut versteckt.

  Während des ganzen Rückwegs sind wir uns einig, dass wir den Weg ganz anders in Erinnerung hatten. Vor allem waren hier 2005 so wenig Menschen unterwegs, dass wir sogar Sorge hatten, uns zu verlaufen. Hier hat sich unser Eindruck bestätigt. Zu Hause haben wir anhand einer alten Karte festgestellt, dass sich die Wegführung inzwischen geändert hat. Die zunehmende Hitze und längere sandige Strecken fordern ihren Tribut - wir sind ganz schön geschafft, als wir am Landscape Arch ankommen.

Hier drängen sich inzwischen die Massen. Interessant ist auch, zu beobachten, was alles an Bekleidung und vor allem Schuhwerk geht. Von barfuß bis eleganten Straßenschuhen ist alles dabei. Auf dem Parkplatz gibt es jetzt keinen freien Platz mehr, es stehen auch zwei Reisebusse dort. Wir sind froh, nach wenigen Metern zum Campground abbiegen zu können, zurück in ruhigere Gefilde. Wie vorhergesehen waren diese letzten 1500 Meter dann die mühsamsten. Den Rest des Nachmittags verbringen wir dann mit Faulenzen. Es macht auch Spaß, die Anreise von neuen Campern zu beobachten. Auf der Site gegenüber wird ein Anhänger "entfaltet". Die Vielfalt der unterschiedlichen Gefährte in den USA ist schon interessant.

Der Abend wird gestaltet wie der vorherige - am Sternenhimmel können wir uns nicht satt sehen.