Um 5:30 Uhr ist die Nacht für mich zu Ende. Wir hatten die ganze Nacht alle Fenster geöffnet und konnten es so trotz der Hitze im Durchzug auch ohne Klimaanlage aushalten. Das Schlafen zu zweit in dem schmalen Bett war auch noch ungewohnt. Leise ziehe ich mir was über, verlasse das Wohnmobil und klettere auf die Felsen dahinter. Hier sitze ich über eine Stunde bis die Sonne auf die gegenüberliegenden Felsen scheint, genieße die Stille und beobachte das Erwachen auf dem Campground. Alle Sites sind inzwischen belegt, links neben uns waren die Camper erst gegen 21:30 Uhr angereist.
Schließlich erscheint auch mein Mann "vor der Tür". Wir frühstücken geruhsam draußen und genießen es, jede Menge Zeit zu haben. Nachdem das WoMo startklar ist, verlassen wir das Valley of Fire. Da wir auf dem Rückweg noch einmal hier sein werden, verzichten wir auf eine Wanderung. Es sind über 40 Grad vorhergesagt, und so richtig akklimatisiert sind wir noch nicht. Wir denken, dass es Mitte September etwas kühler sein wird (weit gefehlt übrigens). Wir fahren zur I15 und hier bis nach Mesquite. Dort nutzen wir die Gelegenheit, noch einmal einzukaufen. Inzwischen haben wir festgestellt, was noch fehlt. Wir sind diese Strecke schon gefahren, aber wir sind dennoch tief beeindruckt von der Landschaft. Den Durchbruch der I15 durch das Gebirge und dann entlang der Virgin River Gorge hatten wir gar nicht mehr so spektakulär in Erinnerung.
Für heute hatten wir kurz vor der Abreise unsere Pläne geändert. Da kurzfristig auf dem Watchman CG noch eine Riversite freigeworden war, haben wir die gebuchte Site im Sandhollow SP gecancelt. Wir fuhren also durch bis zum Zion NP. Gegen 15 Uhr kamen wir dort an und richteten uns auf unserer riesigen Site 44 ein. Anschließend fuhren wir mit dem Shuttle nach Springdale, tranken doert einen Kaffee, bummelten zu Fuß zurück, besorgten uns ein Permit für die Tunneldurchfahrt am nächsten Tag, stellten fest, dass wir auch in der Brewery nur dann ein Bier trinken können, wenn wir gleichzeitig etwas zu essen bestellen (It's the law...). Nach unserer Rückkehr ging es dann endlich in den Virgin River. Darauf hatte ich mich schon lange gefreut. Da wir dort zu dem Zeitpunkt allein waren, nutzte ich die mehrfach Möglichkeit, mich durch die Stromschnelle treiben zu lassen ohne mich lächerlich zu machen (eine Frau Mitte 60 bei solch kindischem Tun ...). Das Wasser war warm - ein schöne Erfrischung an diesem heißen Tag.
Falls sich jemand wundert, dass wir gar nicht in den Zion NP gefahren sind: Den haben wir bei unserem letzten Aufenthalt ausgiebig erkundet. Diesmal haben wir nur einen entspannten Campertag genossen und abends zum ersten Mal einen traumhaften Sternenhimmel betrachtet - mit der Option auf mehr in den nächsten Nächten.