Heute ist die Nacht früh zu Ende, kein Wunder bei der Hitze. Andere sind noch früher dran: bereits vor 6 Uhr verlassen Wohnmobile den Campground. Nach einem Frühstück in der Sonne packen wir zusammen. Schon um 8 Uhr sind wir am Horseshoe Bend. Wir wollen uns die Veränderungen dort doch mal ansehen. Trotz der frühen Stunde ist hier schon Hochbetrieb, aber es gibt noch genügend Parkplätze auch für unser Wohnmobil. Am Aussichtspunkt angekommen machen wir die Beobachtung, dass viele der Besucher wenig Interesse an diesem beeindruckenden Werk der Natur haben, sondern in der erster Linie auf das richtige Foto (natürlich mit sich selbst im Vordergrund) aus sind. Es sind sehr viele junge Leute hier aus aller Herren Länder.
Für Fotos vom Horseshoe Bend ist das nicht die richtige Tageszeit. Der Colorado liegt halb im Schatten, halb in gleißendem Sonnenlicht. Die Absperrgitter sind leicht zu umgehen, so dass, wer will, immer noch halsbrecherisch an der Kante herumturnen kann. Die Bauarbeiten waren aber noch nicht abgeschlossen. Für uns sah es so aus, als ob ein etwas erhöhter Aussichtspunkt auch für Behinderte zugänglich gemacht werden soll. Auf unserem Rückweg wurden wir übrigens von einer kleinen Reisegruppe auf halbem Weg gefragt, ob es den Weg hinunter bis zum Rim wert sei.
Wir fahren weiter über die Navajo Bridge zu Lees Ferry. Vom Parkplatz unterhalb des Campgrounds gehen wir hinunter zum Colorado. Hier sitzen wir eine Weile auf einem Stein und genießen die Ruhe und finden schöne Fotomotive:
Da es hier aber keinen Schatten gibt und es inzwischen schon wieder ganz schön heiß ist, verlassen wir diesen idylischen Platz nach einer knappen Stunde wieder. Wir fahren noch zur Boatramp, wo große Schlauchboote bepackt werden. Die sind aber noch lange nicht startklar, und so erwischen wir dieses Mal kein Boot in den Stromschnellen. Gegen Mittag fahren wir weiter Richtung Jacob Lake. Dies Strecke empfinden wir als sehr anstrengend. Die Straße ist in keinem guten Zustand, es ist viel LKW-Verkehr und es ist auch heute sehr windig. Das erfordert vom Fahrer viel Aufmerksamkeit. Entspanntes Cruisen ist das nicht. Immer wieder nutzen wir Ausweichstellen, um schnelle Fahrzeuge passieren zu lassen. Wir sind jedenfalls froh, als wir in Jacob Lake nach einer kurzen Pause dort Richtung Grand Canyon abbiegen können. Die letzten 45 Meilen bis zum Campground sind dann entspannter. Wir werden freundlich an der Rezeption empfangen und mit den nötigen Informationen versorgt. Für heute beziehen wir die Site 13, sehr groß, sehr sonnig, sehr offen. Wir müssen hier mit der Tür zur falschen Seite einparken, aber das ist nicht weiter schlimm. Morgen werden wir dann auf die gegenüberliegende Rimsite 16 wechseln. Anschließend wandern wir über den Transept Trail bis zu Grand Canyon Lodge und sind damit an unserem Wunschort angekommen: in Holzsesseln auf der Terrasse mit den Füßen auf der niedrigen Steinmauer mit Blick auf den Grand Canyon. Vorher holen wir uns im Roughrider Saloon noch ein "kleines" belebendes Getränk. Wir sind nicht mehr in Utah und müssen nichts zu essen dazu bestellen.
Beschwingt gehen wir zu unserem Wohnmobil zurück, dieses mal über der Bridle Trail. Nach dem Essen sitzen wir noch eine Weile am Lagerfeuer, ziehen uns aber bald ins Wohnmobil zurück, denn es wird schnell empfindlich kühl.