Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

18: Cape Royal und Point Imperial im zweiten Anlauf

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Ybbot
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Beigetreten: 20.01.2018 - 23:01
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18: Cape Royal und Point Imperial im zweiten Anlauf
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Freitag, 14. September 2018
Gefahrene Meilen: 
50 Meilen

Heute Morgen haben wir beim Aufwachen draußen 6 Grad - welch ein Unterschied zu gestern. Wir bleiben unter unseren kuscheligen Decken liegen, bis die Sonne unsere Tischgruppe erreicht hat. Dann stehen wir auf und frühstücken draußen. Eigentlich war unser Plan, das Wohnmobil heute nicht zu bewegen. Wir haben uns aber schon gestern umentschieden, als wir beschlossen haben, das Cape Royal am Nachmittag nicht mehr anzufahren, sondern das auf heute zu verschieben. Das sollte sich als wirklich glückliche Entscheidung herausstellen. Und da wir ohnehin heute die Site wechseln mussten/wollten, wurde auch das vereinfacht. Bei der Ausfahrt vom Campground haben wir ausgecheckt, bei unserer Rückkehr am Nachmittag wieder ein. Ziemlich früh machen wir uns auf den Weg Richtung Cape Royal. 2007 konnten wir nicht dorthin fahren, weil dort heftige Brände wüteten. Lediglich den Point Imperial konnten wir damals anfahren und einen Blick in die verräucherte Ferne werfen. Heute aber war alles perfekt: Die Sonne schien von einem wolkenlosen Himmel und für den Tag waren 25 Grad vorhergesagt. Wir fuhren ohne Halt bis zum Cape Royal durch. Auf der Strecke begegneten uns nur zwei Fahrzeuge und niemand drängelte hinter uns, was uns auf der teilweise sehr kurvigen und schmalen Straße sehr entgegen kam. Auf dem Parkpltz standen nur drei weitere Autos und entsprechend wenig Menschen waren an den Aussichtspunkten. Wir haben uns hier lange aufgehalten, ein wenig seitwärts vom eigentlichen Cape Royal Aussichtspunkt auf einem Felsen gesessen und in die Ferne geschaut und mit dem Fernglas nach bekannten Punkten auf der gegenüberliegenden Seite gesucht. Bevor wir uns wieder in unser Wohnmobil setzen, gehen wir mit einem Becher Kaffee und einer Packung Keksen zum Picknickplatz. Unweit davon finden wir eine einsame Bank direkt am Rim (auf dem Picknickplatz wären wir aber auch allein gewesen). Hier genießen wir unseren Kaffee und schießen mit Selbstauslöser unser offizielles Silberhochzeitsfoto. Schöner konnten wir diesen Tag nicht verbringen.

  

Auf dem Rückweg nehmen wir dann alle anderen Aussichtspunkte mit. Die Parkplätze sind jetzt gut gefüllt und es gibt auch einigen Gegenverkehr und auch Ungeduldige hinter uns. Wir biegen zum Point Imperial ab, dem höchsten Punkt am Grand Canyon. Die Sicht ist jetzt am Nachmittag bei Gegenlicht natürlich auch nicht überragend, aber kein Vergleich mit dem verräucherten Foto von 2007.

  

Zurück am Campground checken wir wieder ein und beziehen die Rim Site 16. Die ist um einiges enger, aber auch geschützter. Der Sonne müssen wir hier aber mit unseren Stühlen hinterherwandern. Zunächst machen wir uns aber wieder auf den Weg zur Lodge und von dort zum Bright Angel Point. Hier ist einiges los: eine große Gruppe kleinerer Kinder sind mit Heften und Stiften unterwegs. Das Ganze wirkt wie ein Grundschulausflug. Als sie schließlich abziehen, werden sie ersetzt durch eine Senioren-Reisegruppe mit Namensschildern um den Hals. Überhaupt haben wir hier einige Reisebusse gesehen, mit Übernachtungsgästen, abe auch mit Tagesauslüglern. Wir ziehen uns zu einem Cappuccino auf die Terrasse der Lodge zurück und gehen dann zurück zum Campground. Mit unserem Lagerfeuer haben wir heute Abend kein Glück - das im General Store erworbene Holz will einfach nicht brennen. Eine Überraschung gibt es dann noch. Als wir schon ohne Feuer wegen der extremen Dunkelheit eine Taschenlampe anmachen, guckt meinem Mann im wahrsten Sinne des Wortes ein Mule Deer über die Schulter. Wir haben uns ganz schön erschrocken.

 

Erstaunlicherweise bleiben in unserer näheren Umgebung zwei Sites frei: die, die wir heute Vormittag verlassen haben und eine der begehrten Rim Sites (15).

Herzliche Grüße
Irma
Südwesten 2018