Gegen 8:15 Uhr erreicht die Sonne unsere Tisch-Bankgruppe = Frühstück draußen. Danach machen wir uns auf den Weg zum Panorama-Trail. Bis zum Trailhead sind es immerhin schon 0,9 Meilen, genau richtig, um die müden Beine ein bisschen einzulaufen. Zunächst verläuft der Weg durch tiefen Sand und ist nach der Wanderung im Bryce Canyon eher unspektakulär. Dann kommen aber sehr schöne Streckenabschnitte, u. a. die Secret Passage. Wir begegnen sehr selten anderen Wanderern, obwohl heute Sonntag ist und für die Amerikaner ein langes Wochenende. Die Einsamkeit sorgt dann auch dafür, dass wir uns ordentlich verlaufen. Auf dem Weg zur Cold Cave folgen wir den älteren Fußspuren in einem Wash. Es werden immer weniger und am Ende kehren auch die letzten Fußabdrücke um - also zurück. Als wir an unserem Ausgangspunkt angekommen sind, treffen wir ein dänisches Ehepaar, die im Besitz eines Wanderführers sind, in dem auf die Schwierigkeit, hier den richtigen Weg zu finden, hinweist. Wir lassen die beiden vorgehen und ruhen uns erst einmal aus. Von unserem leicht erhöhten Platz können wir dann den Fortlauf der Wanderung sehen - Steinmännchen auf der Anhöhe gegenüber. Die Dänen allerdings waren den selben falschen Weg gegangen wie wir. Da alles Rufen nichts nützte, ist mein Mann ihnen hinterhergelaufen und hat sie tatsächlich erreicht und damit vor einem meilenweiten Fehler bewahrt. An der Cold Cave angekommen stellen wir fest, dass sich schwarze Wolken zusammengezogen hatten und in der Ferne auch Donner zu hören war. Aus Sorge vor einem Wolkenbruch und einer damit einhergehenden Fashfloodgefahr halten wir uns hier nur kurz auf.
Der Höhepunkt der Wanderung kommt noch - der Panoramapoint, von dem man eine 360 Grad Rundumsicht hat. Der Weg dahin ist allerdings ziemlich steil und bei der schwülen Hitze auch sehr anstrengend.
Ziemlich kaputt kommen wir wieder am Trailhead an.
So, nach einer "Familienphase" geht es hier weiter, denn der Tag ist noch lange nicht zu Ende. Nach unserer Rückkehr nutzen wir zunächst die wirklich tollen Duschen auf dem Campingplatz - ganz neu, sehr chic mit Regenwaldbrause - eine Wohltat. Leider habe ich keine Fotos gemacht. Inzwischen hatte sich der Himmel bezogen und es fing an zu regnen. Wir richteten uns auf einen gemütlichen Abend im WoMo ein, da hatte es auch schon aufgehört. Die Sonne schien wieder und 5 Minuten später war draußen alles wieder trocken.
Wie auch an den anderen Tagen fiel uns auf, dass einige Leute gegen Abend den Campingplatz verließen. Wir waren neugierig, wohin die wohl unterwegs waren und zogen auch noch mal die Wanderschuhe an. Es ging auf den Angel's Palace Trail - ein wunderbarer Weg. Man gewinnt schnell an Höhe und landet auf einer Art Hochebene mit schmalen "Halbinseln" überall, von denen man einen weiten Blick in die Landschaft hat - sehr schön bei diesem Abendlicht. Leider wurde die Stille und fast andächtige Stimmung bald unterbrochen durch eine Drohne, die dort oben kreiste. Ich weiß, dass es auch unter den Foris Freunde dieser Fluggeräte gibt, aber mich stören die an solchen Orten einfach. Lärm gibt es doch überall schon genug. Trotzdem waren wir richtig glücklich, uns noch mal aufgerafft zu haben - einer schöner Abschluss unseres Aufenthaltes hier. Wir mussten uns dann mit dem Abstieg beeilen, um nicht in die Dunkelheit zu geraten - an Taschenlampen hatten wir nicht gedacht.
Ja, die Duschen und der Angels Palace Trail. Die Duschen sind wirklich unglaublich, oder?
LG
Kathi
Hi Irma,
da bin ich auch sehr zwiegespalten. Ich liebe die spektakulären Aufnahmen, die man damit machen kann, andererseits liebe ich ich aber an solchen Orten auch die Ruhe. Wenn ich selbst eine Drohne hätte, würde ich wohl auch gerne solche Aufnahmen machen, was sich aber richtig schwierig gestaltet, da man an diesen Orten meist nicht allein ist.
Der Angels Palace Trail zur golden hour ist ein kleines feines Highlight finde ich.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de