Wetter: durchwachsen, windig
Nachts hat es geregnet und auch morgens gibt es noch ein paar Schauer und der Himmel ist grau. Die Wettervorhersage ist auch ziemlich mies. Für heute sind Schauer und Gewitter vorhergesagt. Wir überlegen, ob wir die Route umstellen sollen, können uns dazu aber auch nicht so recht entschließen und fahren wie geplant – immerhin ist ja nicht zu 100% Dauerregen vorhergesagt, wir haben also noch Hoffnung.
Als erstes steht heute der erste Tankstopp auf dem Programm. Dazu fahren wir wieder über die Grenze nach Arizona zur nahegelegenen Chevron. Ich versuche gar nicht erst, an der Zapfsäule zu bezahlen, sondern marschiere direkt nach drinnen und bezahle 100 Dollar vor. Ich komme mit einem Mitarbeiter der Tankstelle ins Gespräch. Als ich dem erzähle, dass wir zum Organ Pipe Cactus National Monument wollen, ist er ganz verwirrt. Davon habe er noch nie gehört, wo das denn sei, etwa in Arizona?! Die 100 Dollar haben nicht ganz gereicht, um den Tank vollzubekommen, aber jedenfalls genug, damit wir erst mal wieder ne Weile hinkommen.
Um 09:20 sind wir fertig und unterwegs. Die Etappe heute ist lang und auch recht langweilig. Erst einmal geht es über 100 Meilen lang über die I-8 nach Osten. Kurz hinter Yuma kommen wir schon durch die erste Kontrollstation der Border Control, aber wir sehen wohl harmlos aus und werden durchgewunken.
Mein persönliches Highlight-Gespann
Die Strecke führt über plattes Land und durch viel Nichts. Es gibt etwas Landwirtschaft und auch Massentierhaltung. Unsere Tochter schläft viel und ist auch ansonsten ziemlich friedlich, deshalb fahren wir durch. Wir verlassen die Interstate und fahren auf dem Hwy 85 nach Süden. Die Wolkendecke lockert etwas auf und hier und da blitzt sogar etwas blauer Himmel hervor. Rechts und links der Straße blüht es lila und gelb, es wird ein bergig und es tauchen Kakteen auf. Das sieht schon wieder sehr schön aus!
Wir kommen durch Ajo, einen kleinen Ort mit einem ganz hübsch wirkenden Ortskern, aber auch ganz schön heruntergekommenen Häusern. Am Ortsausgang passieren wir auch eine Mine, die noch in Betrieb zu sein scheint.
Um 12:15 erreichen wir den Eingang in das Cactus National Monument. Die Straße führt jetzt durch eine wirklich sehr schöne Landschaft. Bis zum Campground fahren wir noch eine halbe Stunde. Ich hatte mir ein bisschen Gedanken gemacht, ob wir einen Platz bekommen, denn wir konnten nicht reservieren und es gibt auch in der Nähe keine wirkliche Alternative. Die Sorgen hätte ich mir allerdings wirklich nicht machen müssen. Es ist jede Menge frei. Wir bezahlen für zwei Nächte und bekommen eine Site zugewiesen, die wir auch direkt beziehen. Die Site ist recht groß mit asphaltiertem Stellplatz und geschottertem Picknick- und Grillbereich.
Die Sonne kämpft sich tapfer durch die Wolken und nach dem Mittagessen laufen wir den Desert View Trail, den wir vom Campground aus zu Fuß erreichen können. Der Weg ist wirklich sehr schön, als Nature Trail angelegt mit Informationstafeln zu den verschiedenen Pflanzen. Die Saguaros und Organ Pipes sind teilweise unglaublich riesig. Faszinierend finde ich auch die kleinen Vögel, die auf den Saguaros sitzen und ihre Löcher hineinpicken. Auch hier sehen wir wieder einige Blüten.
Der Weg führt ein gutes Stück bergauf, und wir haben eine schöne Aussicht in Richtung der mexikanischen Grenze und über den Campground, bevor es wieder runter geht. In der Sonne ist es inzwischen ordentlich warm. Unsere Tochter macht in der Manduca mal wieder ein Nickerchen.
Nach etwas mehr als einer Stunde sind wir zurück am Wohnmobil. Da gibt es erst mal Kaffee und Eis an unserem Picknicktisch, dann bauen wir eine Spielecke im Schatten des Wohnmobils mit einem improvisierten Windschutz aus Campingstühlen und Bettdecke, und mein Mann spielt ausgiebig mit der Kleinen, während ich schon mal Maiskolben und Kartoffeln für das abendliche Grillen vorkoche. Ein bisschen Zeit bleibt für mich auch noch, um mich in die Sonne zu setzen und ein paar Seiten zu lesen. Der Himmel ist inzwischen so gut wie wolkenlos und strahlend blau. Herrlich!! Ziemlich windig ist es allerdings. Als das Essen dann fertig ist, dämmert es dann allerdings schon und es sind nur noch 16°C und dazu weht ein kalter Wind. Da gibt es das Abendessen wieder drinnen. Das erste Abendessen draußen steht also genau wie das erste Campfire immer noch aus.
Hi Evi,
der Wettergot es mit euch gut gemeint. Mit ein wenig blau am Himmel sieht es doch gleich schönes aus.
Kann man sich die site nicht selbst aussuchen? das habe ich in wenigen Wochen vor. Käfer Gespann und Avatar: . Leider habe ich keinen mehr.
Liebe Grüße
Matthias
Scout Womo-Abenteuer.de
Südwesten USA in 5 Wochen Herbst 2014
Hi Evi,
nen Käfer im Gespann hab ich auch noch nicht gesehen - das war dann wohl gerade für dich ein Highlight der besonderen Art :!!
och - die Gegend ist einfach ganz besonders - vor allem nicht so häufig besucht, schön für meine knapp 6 Jahre alten positiven Erinnerungen ;-)
Liebe Grüße
Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil
Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume
Hi Matthias, hi Didi,
leider hat der Wettergott am nächsten Tag eine Pause eingelegt
Die Site ist uns von der Rangerin am Eingangshäuschen zugewiesen worden. Wir haben aber auch nicht gefragt, ob wir selbst wählen könnten, sodass ich nicht weiß, ob das möglich gewesen wäre. Wir waren auch zufrieden mit der Site, die wir hatten.
Mein Käfer wird zur Zeit mehr in der Garage gestreichelt als gefahren , aber das nächste Frühjahr kommt bestimmt...
Viele Grüße
Evi