Tag 15 (03.8.2016) Les Bergeronnes - Bic Nationalpark

Mittwoch, 3. August 2016 - TAG 15

Unsere heutige Planung:

(Googlemaps zeigt die Fährverbindung Les Esoumins - Trois Pistoles nicht an, da diese nur 3 Monate im Jahr in Betrieb ist)

Der Blick aus dem Fenster verheißt nichts Gutes.... wir sehen NICHTS!

Vom Meer her ziehen gespenstische Nebelschwaden an unserem Fenster vorbei. Wir können kaum 2 Wohnmobile weiter schauen, der St Lorenz Strom ist gar nicht mehr zu sehen

Oh nein! Aber gut, es war klar, dass uns das Wetterglück irgendwann mal verlassen muss. Bisher hatten wir quasi 14 Tage Sonnenschein (mit wenigen Unterbrechungen) und daher echtes Wetterglück!

Nun gut, immerhin regnet es nicht.

Wir fahren zu unserem ersten geplanten Walbeobachtungsstop zum Centre D'interprétation et D'observation du Cap Bon-Désir. Bevor wir den Eintritt bezahlen, werfen wir einen Blick auf den Leuchtturm, den man kaum sehen kann. Wir fragen am Pförtnerhäuschen nach, ob man hier Wale sehen könnte, die Dame im Häuschen bezweifelt aber, dass man heute überhaupt irgendwo Wale sehen könnte, da der Nebel sehr stark wäre.

Die Laune im WoMo erreicht den Tiefpunkt. Wir entscheiden uns, weiterzufahren. Ein Stück weiter nördlich gibt es noch das "Marine Environment Discovery Centre / Centre de découverte du milieu marin". Dort soll man von Felsen aus  Wale beobachten können und der Eintritt ist im Nationalparkpass enthalten. Perfekt.

Etwa 8km nördlich erreichen wir das Centre. Auch hier herrscht Nebel, aber immerhin können wir den St Laurnz Strom wieder erkennen. Wir parken auf dem Parkplatz - wir sind die Einzigen heute Morgen - und schauen uns im Centre um. Die Rangerin erklärt uns, welche Wale wir sehen können und zeigt uns die Felsen, auf die wir nun klettern dürfen. Schon das erfreut die Kinder ungemein: Kletterfelsen!

Auf den ersten Blick zieht aber eher ein "Geisterfrachter" vorbei - Wale sehen nicht.....noch nicht...

Geisterschiff..... zu Hören ist nur das Nebehorn!          Die berühmten Kanadastühle

Nachdem wir einige Felsen erklommen haben und angestrengt den Horizont nach einem Wal absuchen, taucht lautlos ein großer schwarzer Wal nur ca. 20 m von uns entfernt in der Bucht auf. Wow!!!! So nah!!!! Damit haben wir gar nicht gerechnet. Natürlich bin ich zu langsam und schaffe es nicht, ein Foto zu machen. Nach wenigen Minuten zeigt sich aber schon der nächste Wal! Wir können unser Glück kaum fassen! Nach einigen Sichtungen haben wir den Dreh auch raus und wissen, dass der Wal immer 3 x kurz auf- und abtaucht, um Luft zu holen, dann taucht er für eine längere Zeit ab und verscheindet am Horizont

Anhand der Walbestimmungstafeln können wir erkennen, dass es sich im Minkwale handelt, was die Rangerin bestätigt.

Wale!!! Wir sind begeistert!

Zwischenzeitlich fahren am Horizont immer wieder Zodiak Boote vorbei und halten an verschiedenen Punkten draußen vor der Bucht. Die Wale allerdings schwimmen direkt vor unseren Augen am Ufer herum. Wir sehen also zumindest vom Ufer aus zu diesem Zeitpunkt mehr Wale, als die Leute draußen in ihrem Boot.

Ein Stück weiter tummeln sich zwei kleine Schweinswale vor einem Anglerboot. Die Angler scheinen das gar nicht toll zu finden, denn die Fische sind nun wohl weg

Wir würden gerne noch bleiben und nach Walen Ausschau halten, aber um 11:45 fährt unsere Fähre von es Escoumins über den St Lorenz Strom nach Trois Pistoles. Die Fährverbindung existiert nur wenige Sommermonate im Jahr und kann vorab reserviert werden. Das haben wir zum Glück gemacht, denn die Fähre ist seeeeeehr klein und der Ansturm an Autos und Trailern ist gigantisch! Wir sind trotz Reservierung 1 h vorher da und dürfen in vorderster Reihe auf das Beladen warten. Im Hafenbecken tummeln sich die Wale! Das ist echt der Wahnsinn.....und dummerweise habe ich keine Kamera dabei

Da wir nicht wissen, wann das Beladen losgeht, bleiben wir in der Nähe des WoMos und können die Wale nur noch aus der Ferne sehen. Als die Fähre ihre Motoren anwirft, verschwinden die Wale und die Hoffnung, einen vor die Linse zu bekommen, schwindet ebenfalls.

Nachdem die Autos zuerst beladen werden, dürfen wir mit dem WoMo auch endlich auf die Fähre.

Ein Glück haben wir vorab reserviert! Die Fähre ist klein und es kommen nicht alles Fahrzeuge mit....

Geschafft - unser Womo ist auf der Fähre! In der Ferne sehen wir doch noch einen Wal.

Unser Womo wird auf der Fähre auf 7,20m gemessen (24ft) und kostet uns somit 82,50 $, insgesamt zahlen wir für die 1,5 stündige Überfahrt nach Trois Pistoles 157 $.

Die Überfahrt ist aubsolut ruhig, der St Lorenz Strom fast spiegelglatt, wir frösteln nur vom eiskalten Fahrtwind. Leider sind hier draußen keine Wale in Sicht...

Zum Glück gehe ich erst nach 45 Minuten Fahrt zur Rückseite der Fähre, da es vorne zu windig und kalt wird. Mit Schrecken sehen wir, dass die Ladeluke nicht zu ist, da man versucht hat, so viele Autos wie möglich auf die Fähre zu bringen. Alle kamen nicht mit, das haben wir vor der Fahrt gesehen, aber dass so "wild" geparkt wurde, ist uns entgangen

Enger gehts wohl nicht....                                             Da kommt die Nebelwand

Auf halber Strecke durchfahren wir eine Nebelwand. Ganz schön gruselig..... man sieht wirklich nichts mehr, es ist absolut windstill und eiskalt!

Nachdem wir die Wand "durchfahren" haben, ist der Nebel schlagartig weg und wir können das Ufer von Trois Pistoles sehen.

   
Das Wetter in Trois Pistoles ist leider nicht wirklich besser. Auch hier gibt es vereinzelte Nebelschwanden und eine dichte Wolkendecke. Allerdings ist es deutlich wärmer als in Les Escoumins und es regnet nicht. Das ist ja immerhin was!

Zum heutigen Campground müssen wir nur noch knapp 30 Minuten fahren: zum Bic Nationalpark.

Unterwegs gibts wieder "tieffliegende Wolken"

Im Bic Nationalpark angekommen, fahren wir zuerst zum Aussichtspunkt "Pointe aus Épinettes", dort sollen wir heute Robben sehen können. Allerdings hören wir dir Robben nur, denn dwa wir derzeit Ebbe haben, haben sich die Robben auf die kleine netfernet Insel verzogen oder liegen kurz davor auf Felsen im flachen Wasser. Am Strand ist ein Parkranger vor Ort und hat 2 große Teleskope aufgestellt, durch die wir die Robben "aus der Nähe" anschuen können. Coole Sache!

An der Nachbarinsel ziehen wieder Nebelschwaden vorbei.

Und in der Ferne liegen die Robben faul auf den Felsen im Wasser

Wir fahren weiter zu unserem heutigen Campground. Der Rioux Campground liegt auf der Halbinsel zwischen der Baie des Cochons und der Bais du Ha!Ha! (kein Witz, heißt tatsächlich so )

Der Campground gefällt uns ausgesprochen gut. Unsere Site 27 liegt auf einem kleinen Hügel, besitzt Firepit und eine gespannte Wäscheleine (die wir leider heute nicht benötigen).

Rioux CG, Site 27 (unserviced)

Nachdem wir geparkt haben, laufen wir den Weg zur Baie des Cochons bis nördlich zur Chpmin du Nord.

Das Wetter zeigt sich hier von seiner schöneren Seite. Zwischendurch schafft es ein Sonnestrahl durch die Wolkendecke und schon sieht alles viel netter aus.

Die Küste ist sehr schön, zerklüftete Felsen, glasklares Wasser, bewaldete Inselchen. Erinnert uns ein wenig an die Küste rund um Vancouver. 

Die Möwen dürfen natürlich nicht fehlen.

nach bestimmt 2 stündigem Fußmarsch entlang der Küste geht der Weg steil nach oben und wird zur Kletterpartie. da wir den ganzen Weg wieder zurücklaufen müssen, drehen wir hier um und entschließen und, den Weg oberhalb des Strandes zurückzunehmen. Hier läuft es sich doch etwas leichter, als auf dem Kies /Fels am Strand entlang.

Eine Gruppe Wanderer rastet am Strand und scheinbar hat einer der Wanderer seine Wetter verloren. Er entkleidet sich bis auf die Unterhose und springt tatsächlich ins eiskalte Wasser und schwimmt auf den kleinen Felsen rechts im Bild... uns wird schon vom Zuschauen ganz "frisch". (Auf dem Handyfoto meiner Tochter rechts zu erkennen)

Auf dem Rückweg besuchen wir noch die "Museumshäuser", die einen Einblick in das Leben hier zu früherer Zeit zeigen.

Auf dem Rückweg kommen wir auch wieder ein einem seltsamen Spinnennetz vorbei. Auf unserer Campsite haben wir auch einen eingesponenen Ast gesehen, haben aber keine Ahnung, was es mit den Netzen auf sich hat.... (das wird sich die Tage noch ändern..)

Gegen Abend ist es angenehm warm geworden und die bösen Wolken samt Nebel haben sich fast komplett verzogen. Mit einem gemütichen BBQ lassen wir den Tag ausklingen und relaxen am Lagerfeuer. Morgen erwartet uns die längste Fahretappe unseres Urlaubs, daher gehen wir heute nicht allzu spät ins Bett.

Der Bic NP kommt jedenfalls auf die Liste der Parks, die man hier an der Ostküste auf keinen Fall auslassen sollte!