Ich habe nicht so gut geschlafen. Ich war viel wach und die Truthähne – oder was immer das gewesen sein mag – machten eine Menge Lärm. Wir frühstückten draußen, es war schon richtig warm. Wie warm es noch werden würde, sollten wir im Laufe des Tages erfahren…
Anschließend – gegen halb 10 - machen wir uns auf die Socken Richtung Bus. Zunächst erkundigen wir uns im Visitor-Center, die warnen, dass es sehr heiß wird und wir nichts zu anstrengendes unternehmen sollen. Wir wollten sowieso am Rim wandern und machen das dann auch, wir laufen vom Mather Point bis zu Verkamp’s Visitor Center, eine sehr schöne und einfache Strecke. Es ist keine Wanderung in dem Sinn, sondern eher ein gemütlicher Spaziergang, wir fotografieren viel und staunen über diese fantastische Landschaft.
Impressionen:
Die Wolke:
Mit dem Bus geht’s dann weiter zum Market-Plaza, um etwas zu Essen zu kaufen. Heute Abend gibt’s Würstchen mit Salat und Brot. Wir fahren mit dem Bus zurück zum Campground, es ist etwa 1 Uhr, und machen uns ein paar Sandwiches, das erste klassische Mittagessen seit San Francisco. Peter hat keine Lust mehr, noch etwas zu unternehmen.
Also machen Junior – obwohl der inzwischen richtig krank ist was seinen Schnupfen angeht - und ich uns noch einmal auf den Weg. Peter will sich inzwischen darum kümmern, dass wir heute vor Sonnenuntergang zum Essen kommen… Junior und ich fahren mit dem Bus bis zum Hermits Rest Route Transfer. Dort angekommen erwartet uns eine riesige Menschenmenge, alle wollen mit der roten Linie fahren... So richtig verstanden habe ich da noch nicht, was das mit der roten Linie so auf sich hat. Wir kommen erst in den dritten Bus, weil sich drei junge Italienerinnen dreist vorgedrängelt haben. Darüber ärgere ich mich ziemlich, Leute gibt‘s. Insgesamt ist sicher ein Stunde vergangen, seit wir von unserer Campsite aufgebrochen sind… Junior und ich überlegen, dass wir nicht ganz bis Hermits Rest fahren, da sonst wieder alles so spät wird… Wir fahren mit dem Bus zum Powell Point, laufen dann das Stück zum Hopi Point und steigen dort noch einmal in den Bus, um zum Mohave Point zu fahren.
Von den Ausblicken, die sich uns bieten, sind wir wieder einmal schwer beeindruckt. An dieser Strecke wirkt der Grand Canyon noch einmal viel weiter als am Mather Point oder der Strecke, die wir vormittags gelaufen sind. Unglaublich. Wieder machen wir viele Fotos.
Schade, dass wir diese Route nicht schon gestern gekannt haben. Das kann ich nur jedem empfehlen, da hier noch einmal sehr viele markante und interessante Aussichtspunkte angefahren werden. Zwischendurch kann man immer aussteigen und Teilstücke, oder eben den ganzen Weg, laufen.
Was uns auffällt, ist die Unerschrockenheit – ab und zu sicher auch als Dummheit zu bezeichnen – mancher Leute! Über alle Absperrungen hinweg laufen sie auf den Felsen bis direkt an den Abgrund, nur um ein, zwei Selfies zu schießen. Und das Ganze dann am besten noch in Flip Flops… Naja, jedem das seine.
Zurück am Campground ist es nun doch schon wieder nach fünf. Junior und ich wollen noch duschen, Peter hat das inzwischen erledigt. Wir gehen also in die öffentlichen Duschen. Die kosten 2$ für 8 Minuten, das ist ausreichend Zeit, die Duschen werden offenbar regelmäßig sauber gemacht, also alles perfekt soweit. Als ich wieder am Wohnmobil ankomme, ist Junior bereits da und Peter hat das Essen fertig. So muss das sein
Wir spielen wieder einmal Karten, bei Skip Bo gewinne ich gaaanz knapp vor Junior. Aber ich gewinne Wir gehen sehr zeitig ins Wohnmobil, gegen acht Uhr, da wir morgen den Sonnenaufgang am Rim anschauen wollen. Junior ist wegen seiner Erkältung ziemlich platt. Er und Peter schlafen gegen halb 9, ich vielleicht so gegen 9, da ich noch etwas gelesen habe. Dass ich jemals in einem Urlaub mal so früh schlafen gehe, hätte ich auch nicht vermutet…