Wir sind nicht um fünf Uhr wach und überlegen es uns daher auch nicht anders. Wir schlafen alle recht gut, haben zum ersten Mal die ziemlich haarigen Inlays von Roadbear in die Bezüge eingezogen und uns wird daher auch nicht kalt. Gegen 9 Uhr machen wir uns auf den Weg in den Zion Nationalpark. Die Fahrt führt und zurück durch den Red Canyon und entlang des Flüsschens, das wir schon gestern gesehen haben und das sich kilometerlang neben der Straße her windet. Wieder schön
Am Parkeingang werden von einem Ranger freundlich begrüßt und müssen die 15$ für die Tunnelfahrt abdrücken. Auf meine Frage, ob wir vorher noch den Zion Canyon Overlook machen können, da ich ja nicht weiß, ob die Durchfahrtgenehmigung zeitlich limitiert ist, sagt er mir, dass wir da wohl keine Chance auf eine Parkmöglichkeit mit dem RV haben. Schade, denke ich, aber: weit gefehlt. Ein Stück vor dem Startpunkt des Trails direkt am Tunneleingang ist eine Parkbucht, in die wir, obwohl dort bereits zwei Autos stehen, sehr gut passen. Also laufen wir das Stück die Straße runter, bis wir auf dem Trail sind. Dieser ist zwar steil und steinig, nicht so gut für mein Knie, aber trotzdem sehr schön und der Blick von dem View Point ist überwältigend. Der Weg ist nicht sehr frequentiert, wir treffen nette Leute und macchen ein paar Fotos von der fantastischen Kulisse machen. Unser erster Eindruck vom Zion Nationalpark ist also durchaus positiv.
Zurück auf der Straße fahren wir durch den Tunnel und machen uns auf die Suche nach dem Campground und unserer Site. Wir haben eine wunderschöne Campsite direkt am Virgin River mit direktem Zugang zum Fluß, Site Nr. 52 Loop B. Wir richten uns ein und machen uns anschließend auf den Weg ins Visitor Center. Hier angekommen, schauen wir uns die Infos an (unter anderem erfahren wir, dass es heute 36°C hat (wir empfinden es wärmer) und dass es heute Nacht nicht unter 22°C werde soll. Na toll.
Anschließend steigen wir in den Shuttle Bus und fahren bis zur letzten Station, dem Temple of Sinawava. Wir beschließen, den Riverside Walk zu machen. Der ist zwar landschaftlich sehr schön, allerdings kommt man sich vor wie auf dem Viehtrieb, so viel ist hier los! Es sind Horden von Menschen um uns, die entweder in ihre Handys tippen oder herum brüllen oder fangen spielen oder oder oder… Leider kommt da kein rechter Spaß an der Umgebung auf. Wir laufen den Weg zu Ende bis zum Beginn der Narrows, da ich aber die Einzige mit wassertauglichen Schuhen bin, suchen sich die Jungs ein schattiges – leider kein ruhiges schattiges – Plätzchen, um auf mich zu warten. Ich wage mich dann ein Stück hinein in die Narrows, muss aber bald feststellen, dass die ohne Stock nicht so einfach ist und mir die Lust am Waten wegen der Menschenmassen schnell vergeht. Also kehre ich um, sammle die Jungs ein und wir gehen den Weg, mit Massen an Menschen, zurück zum Busshuttle. Für heute haben wir davon genug, gehen Richtung unserer Campsite und erledigen vorher noch ein paar Einkäufe im Shop außerhalb des Parks. Gut, dass wir nicht viel brauchen, denn bei 12 Flaschen Wasser für 6,99$ (das war das günstigste) macht Einkaufen nicht wirklich Spaß… Bisher sind wir - bis auf den tollen Overlook und unsere Campsite - ziemlich ernüchtert von Zion Nationalpark. Leider ist hier so viel los, dass es nicht wirklich Spaß macht, den Park zu erkunden, vielleicht liegt es daran, dass wir an einem Wochenende hier sind…
Direkt am Campground treffen wir diesen Kameraden:
Direkt neben unserer Site haben wir Zugang zum Fluss, Junior kühlt sich dort noch ein wenig ab und ich schaue ihm auf einem Stein am Rand noch ein wenig zu. Das und auch der Rest unseres Platzes ist sehr schön und idyllisch.
(der Weg zum Campground:)
(unsere Site:)
Nach dem Duschen grillt Peter, es gibt Steaks, Würstchen, Kartoffeln und (für Junior) Maiskolben. Anschließend sitzen wir noch lange gemeinsam beim Lagerfeuer und erzählen Anekdoten und schauen uns die Fußballergebnisse und die neuesten Nachrichten aus Deutschland an, da wir endlich mal wieder Netz haben… Es ist noch immer sehr heiß, als wir uns in die Betten verkriechen.